Projekt Spielberg wieder einmal vor dem Aus?

Die protestierenden Anrainer scheinen sich durchzusetzen: Den Investoren reißt die Geduld, die Neugestaltung des A1-Rings wird immer unwahrscheinlicher

(Motorsport-Total.com) - Die ehemalige Grand-Prix-Strecke im österreichischen Spielberg, die zu einer Prüf-, Test- und Incentivestrecke mit Motorsporttauglichkeit umgebaut werden soll, steht bei unseren Nachbarn in der Alpenrepublik wieder einmal im Mittelpunkt einer hitzig geführten öffentlichen Diskussion.

Titel-Bild zur News: Die Überbleibsel des Projekts Spielberg

So sieht es derzeit auf dem Gelände des ehemaligen A1-Rings aus

Ursprünglich hätte der alte A1-Ring ja von einem von Red Bull angeführten Investorengremium um 700 Millionen Euro zu einer der modernsten Motorsportanlagen der Welt umgebaut werden sollen, entsprechende Pläne scheiterten jedoch im Dezember 2004, weil der Bundesumweltsenat dem Projekt die Grundsatzgenehmigung entzog. Hintergrund: Im Zuge von Anrainerprotesten wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung nicht bestanden.#w1#

Bringt Arbesser das Projekt zum Kippen?

Daraufhin tat sich Red Bull mit KTM, Magna und Volkswagen zusammen und entschloss sich zu einer abgespeckten 150-Millionen-Euro-Variante. Auch diese scheint nun jedoch zu platzen, denn aufgrund der Proteste vereinzelter Anrainer - angeführt werden diese von Karl Arbesser - könnten in Sachen Lärmschutz besonders strenge Vorschriften erlassen werden. Die zweite Umweltverträglichkeitsprüfung, an der 26 Sachverständige mitarbeiten, ist gerade im Gange.

Angesichts der unklaren Situation hat Volkswagen bereits angekündigt, sein Investment zurückzuziehen; auch von KTM, wo man bereits 200.000 Euro in die Planung investiert hat, sind entsprechende Signale zu vernehmen. Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz möchte zwar als gebürtiger Steirer grundsätzlich weitermachen, um seiner Heimatregion zu helfen, stellte aber kürzlich via 'Kleine Zeitung' klar, dass Red Bull alleine das Projekt sicher nicht stemmen werde.

Red Bull will nur mit Partnern weitermachen

"Es geht darum, dass auch unsere Partner am Ball bleiben. Und da sehe ich derzeit ein hohes Maß an Risiko." Dietrich Mateschitz

"Es geht darum, dass auch unsere Partner am Ball bleiben. Und da sehe ich derzeit ein hohes Maß an Risiko", stellte der Österreicher klar. Sollte sich einer der Partner verabschieden, werde man die Sache "auf gar keinen Fall" durchziehen. Dabei geht es ihm weniger um die 150 Millionen Euro Errichtungskosten, die Red Bull aus der Portokasse auf den Tisch legen könnte, sondern vielmehr um die spätere Auslastung der Anlage, die dann nicht mehr gewährleistet wäre.

Kleine Randnotiz: Weil die Mehrheit der Bürger in der wirtschaftlich schwachen Aichfeld-Region voll hinter dem Projekt steht, sehen sich die wenigen Projektgegner immer ruppigeren Drohungen ausgesetzt. Arbesser hat kürzlich sogar einen Drohbrief enthalten, in dem stand, er werde "am Friedhof" landen, wenn er sich nicht zurückzieht. Und: "Die Bevölkerung von Spielberg wird euch alle Knochen brechen. Ihr werdet alle gesteinigt", so die unbekannten Verfasser.

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