• 15.11.2008 09:51

  • von Stefan Ziegler

Macao: Mortara entscheidet Qualifikationsrennen für sich

Signature-Pilot Edoardo Mortara hat das Qualirennen zum Formel-3-Grand-Prix in Macao gewonnen und geht damit als Favorit in das morgige Finale

(Motorsport-Total.com) - Die Crème de la Crème der Formel 3 zeichnete am Samstagnachmittag in Macao für ein spannendes und umkämpftes Qualifikationsrennen verantwortlich, bei dem schon zu Beginn mächtig die Fetzen flogen. Alleine sieben Fahrer strandeten in der ersten Runde, manch ein Pilot kam gar nicht über die Zielgerade hinaus. VW-Fahrer Edoardo Mortara erwies sich als Schnellster auf der 10-Runden-Distanz und hatte die Konkurrenz gut im Griff. Damit gilt der Italiener als Favorit für den Finallauf am Sonntag.

Titel-Bild zur News: Edoardo Mortara

Wo's noch Lorbeerkränze für den Sieger gibt: Edoardo Mortara in Macao

Bereits beim Start kam es zu tumultartigen Szenen, als einige Nachwuchsfahrer aus dem Hinterfeld verfrüht von ihren Startplätzen losfuhren, während die Führenden noch brav das Erlöschen der Ampeln abwarteten. Doch angesichts der Ereignisse auf den folgenden Kilometern rückte diese Randerscheinung schnell in den Hintergrund. Unmittelbar nach dem Start krachte es erstmals und so waren schon nach wenigen Metern die ersten Ausfälle zu verzeichnen.#w1#

Viele Zwischenfälle in Runde eins

James Jakes (ART) und Brendon Hartley (Carlin) konnten sich nicht sofort über die Vorfahrt am rechten Fahrbahnrand einigen - wenig später bestand dazu keine Notwendigkeit mehr. Jakes kam quer, wurde über das linke Vorderrad Hartleys ausgehebelt und kam quer vor seinem Kontrahenten zu liegen - das frühe Aus für beide. Kurz darauf war auch der Pole-Sitter aus dem Rennen: Carlo van Dams (Tom's) Quali-Lauf dauerte ebenfalls nur wenige Sekunden.

Der Mitfavorit auf den Gesamtsieg in Macao ruinierte sich seine Chancen schon in Runde eins, als er in der 'Mandarin'-Kurve die Wand touchierte und sich dabei einen Reifenschaden einfing. Gemeinsam mit dem Niederländer mussten auch Jules Bianchi (ART), Max Chilton (Hitech), Congfu Cheng (Signature) und Atte Mustonen (Räikkönen-Robertson) bereits vorzeitig die Segel streichen.

Kurios: van Dam schleppte seinen waidwunden Dallara mit Ach und Krach zurück an die Boxen und schaffte es dabei, nur zwei Kurven nach seinem fatalen Crash das Rennen eines Rivalen ebenfalls zu beenden. Van Dam geriet mit Landsmann Renger van der Zande aneinander - was schlussendlich den Ausfall beider Piloten zur Folge hatte. In der 'San Francisco'-Kurve war Endstation für die beiden Mitfavoriten.

Da van Dam schon aus dem Spiel war, konnte Keisuke Kunimoto (Tom's) aus dieser Situation zunächst Kapital schlagen und in Führung gehen, doch Edoardo Mortara (Signature) war ihm auf den Fersen. Eine frühe Safety-Car-Phase drängte die Nachwuchspiloten noch einmal eng zusammen, während die Streckenposten die zahlreichen havarierten Fahrzeuge aus dem Gefahrenbereich schafften. In Runde vier gab's schließlich freie Fahrt.

Mortara erobert sich die Führung

In Runde sieben wagte Mortara schließlich den Angriff auf Leader Kunimoto und zog auf der langen Geraden Richtung 'Mandarin'-Kurve mit dem Japaner gleich, um ihn in der 'Lisboa'-Ecke auf der Außenbahn (!) unwiderstehlich zu kassieren. Nach diesem sensationellen Manöver gab es kein Halten mehr für den Italiener, der sich drei Runden später als Sieger des Qualifikationsrennens feiern lassen durfte.

Dahinter war es in den zehn Runden nur selten zu ernsten Positionskämpfen gekommen, wissen die Fahrer doch um die Wichtigkeit einer guten Ausgangsposition für den Finallauf Bescheid. Entsprechend zurückhaltend agierten die Youngsters und so hatte sich das Feld schon recht früh geordnet. Hinter Mortara und Kunimoto (+ 1,189 Sekunden) erreichte der Brasilianer Roberto Streit (Räikkönen-Robertson; + 2,904) Rang drei.

Platz vier ging an den Briten Oliver Turvey (Carlin; + 3,364) vor Sam Bird (Manor; + 3,984), Jaime Alguersuari (Carlin; + 4,623), Stefano Coletti (Prema; + 4,952) und Marcus Ericsson (Carlin; + 8,799). Der Österreicher Walter Grubmüller - in Macao als einziger deutschsprachiger Formel-3-Fahrer unterwegs - belegte abschließend Rang 15. Polesitter für den 55. Macao-Grand-Prix ist demnach Rennsieger Edoardo Mortara.

Das Ergebnis des Qualifikations-Rennens in der Übersicht:

01. Edoardo Mortara (Signature) - 29:20.769 Minuten - 10 Runden
02. Keisuke Kunimoto (Tom's) + 1,189 Sekunden
03. Roberto Streit (Räikkönen-Robertson) + 2,904
04. Oliver Turvey (Carlin) + 3,364
05. Sam Bird (Manor) + 3,984
06. Jaime Alguersuari (Carlin) + 4,623
07. Stefano Coletti (Prema) + 4,952
08. Marcus Ericsson (Carlin) + 8,799
09. Daniel Campos-Hull (HBR) + 22,448
10. Kei Cozzolino (Now) + 23,056
11. James Winslow (Ombra) + 26,786
12. Laurens Vanthoor (RC) + 28,090
13. Jon Lancaster (Manor) + 42,871
14. Kogi Saga (Le Beausset) + 48,578
15. Walter Grubmüller (Hitech) + 49,439
16. Mika Mäki (Singature) + 57,740
17. Roberto Merhi (Hitech) + 1:06,943 Minuten
18. Massaki Matsushita (PTRS) + 1:31.545
19. Nicola de Marco (RC) + 1:44.930

Nicht gewertet:
Brendon Hartley (Carlin) - 7 Runden
Michael Ho (Räikkönen-Robertson) - 4
Basil Shaaban (HBR) - 3
Kazuya Oshima (Manor) - 3
Carlo van Dam (Tom's) - 0
Renger van der Zande (Prema) - 0
James Jakes (ART) - 0
Max Chilton (Hitech) - 0
Jules Bianchi (ART) - 0
Congfu Cheng (Signature) - 0
Atte Mustonen (Räikkönen-Robertson) - 0

Schnellste Runde:
Brendon Hartley (Carlin) - 2:13.169 Minuten (6. Runde)