• 26.04.2012 20:12

Klien-Interview: Die V8-Supercars locken

Christian Klien scheint auf der Suche nach einer neuen Rennserie fündig geworden zu sein und bemüht sich um einen Platz in der V8-Supercar-Serie

(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien hat derzeit noch keinen Vertrag für die Rennsaison 2012, doch weil in der Königsklasse keine Cockpits frei sind und auch in der europäischen Sportwagen-Szene die meisten attraktiven Plätze vergeben sind, bemüht er sich nun um ein Engagement in der australischen V8-Supercar-Serie. Im Interview berichtet er darüber, wie er in den vergangenen Wochen auf dieses Ziel hingearbeitet hat.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

Christian Klien kann sich ein Engagement in Australien gut vorstellen

Frage: "Christian, das letzte Lebenszeichen waren die zwölf Stunden von Bathurst vor einigen Wochen mit einem Lotus Sport Exige GT4. Was war los in letzter Zeit?"
Christian Klien: "Ich bin für manche scheinbar vom Radar verschwunden, aber die letzten Wochen waren trotzdem extrem arbeitsam, nicht nur wegen des normalen Fitnessprogramms. Ich war seit Herbst zum Beispiel einige Male in Australien."

Derzeit häufig im Flieger nach Australien

Frage: "Wie kommt das? Du musst ja einiges an Bonusmeilen eingeflogen sein..."
Klien: "Definitiv! Ich komme gerade von einem V8-Supercar-Test, einem sogenannten Evaluation-Day bei Walkinshaw Racing auf dem Winton Motor Raceway, der circa zweieinhalb Stunden nördlich von Melbourne liegt. Walkinshaw Racing setzt mehrere Autos in der Serie ein: das offizielle Werksteam, das Holden-Racing-Team und das Supercheap-Auto-Racing-Team. Dazu kommen noch Coates Hire Racing in der Dunlop-Development-Series und Bundaberg Racing in der V8-Ute-Series."

"Mit über 200 Rennsiegen, acht Meisterschaften und neun Siegen beim Bathurst 1000 ist dieses Team die erfolgreichste Mannschaft in der V8-Supercar-Serie. Ich war vom Beginn an echt beeindruckt, wie Walkinshaw Racing an den Test herangegangen ist und wie sie ihn perfekt durchgeführt haben. Es sind alle Ressourcen vorhanden - alles von den Renningenieuren über die Datenerfassung und -auswertung bis hin zu dem Ablauf des Tests hat mich sehr an die Formel 1 erinnert. Da muss sich das Team wahrlich nicht verstecken."

Frage: "Was war jetzt der Sinn dieses Tests?"
Klien: "Steve Hallam, der Geschäftsführer von Walkinshaw Racing, hat mich zu ihrem Test im April eingeladen. Es war eine tolle Gelegenheit, wieder in einem V8-Supercar Platz zu nehmen. Steve hat mit den größten Namen im Motorsport zusammengearbeitet, darunter Ayrton Senna, Nigel Mansell und Mika Hakkinen. Daher habe ich mich sehr gefreut, als er mich kontaktiert hat. Das Fahren war großartig. Diese V8-Supercars machen eine Menge Spaß."

V8-Supercars machen beim Fahren Spaß

Frage: "Das klingt so als könnte die Zukunft von Christian Klien in Australien liegen..."
Klien: "Ich war von der Serie echt beeindruckt, als ich im Oktober beim Gold Coast 600 in Surfers Paradise zum ersten Mal fahren durfte. Auch die Rennmentalität der Australier ist einzigartig. Nach dem Bathurst-Rennen bin ich dann zum Saisonauftakt nach Adelaide gefahren, um mir ein weiteres Bild zu machen. Die V8-Supercar-Serie ist in Europa noch nicht so bekannt, aber in Australien kennt anscheinend jedes Kind jeden Fahrer und die Fans haben alle ihre Lieblingsmarke. Es ist echt riesig und der Serie fehlt es an nichts. Dort gibt es unglaubliche Zusehermassen, tollen Rennsport und ausgezeichnete TV-Übertragungen. Ich bin überzeugt, dass diese Serie schon bald weltweit viel Aufmerksamkeit erhalten wird."

Frage: "Und wie ist der Test verlaufen?"
Klien: "Großartig - und es war eine tolle Erfahrung. Ich konnte über 100 Runden fahren und sehr viel über diese 650-PS-Ungeheuer lernen. Die sind sehr speziell zu fahren. Man braucht einen komplett anderen Fahrstil als in einem Formelauto oder einem Sportwagen-Prototypen. Ich glaube, ich habe mich aber gut drauf einstellen können, und es war eine tolle Herausforderung. Es gibt wenig Abtrieb und der Schlüssel ist wie immer, die Lebensdauer der Reifen zu optimieren. Am wichtigsten ist aber, dass die Ingenieure und ich aus dem Tag viel herausgeholt haben."

"Als ich mich an das Auto gewöhnt hatte, sind wir verschiedene Setup-Varianten durchgegangen. Die Walkinshaw-Racing-Mannschaft war sehr offen für alles technische Feedback, das ich ihnen gegeben habe. Ich war ziemlich beeindruckt, wie sie das umgesetzt haben und wir gemeinsam dann die Rundenzeiten Stück für Stück verbessert haben. Ich habe schon so lange nicht mehr so viel Spaß in einem Rennauto gehabt und ich hoffe natürlich, dass die Fortsetzung schon bald folgt."

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