• 14.01.2009 17:07

  • von Britta Weddige

Jim Clark: Hockenheim gibt Event neuen Namen

Nachdem die Macher des Jim-Clark-Revivals von Terminproblemen entnervt in die Lausitz umziehen, organisiert der Hockenheimring jetzt ein neues Clark-Gedenken

(Motorsport-Total.com) - Das Jim-Clark-Revival ist eine der Traditionsveranstaltungen am Hockenheimring. Doch seit vergangenem Dezember gibt es Zoff. Grund ist eine doppelte Terminüberschneidung mit der DTM. Weil für den traditionellen Termin Ende April der DTM-Saisonauftakt angesetzt war, mussten die JCR-Organisatoren ausweichen auf das Wochenende vom 14. bis 17. Mai. Doch dann wurde das DTM-Rennen auf genau diesen Termin verlegt. Organisator Ronny Bredhauer suchte entnervt nach Alternativen und wurde fünfig: Jetzt findet das Jim-Clark-Revival vom 14. bis 17. Mai auf dem EuroSpeedway Lausitz statt.

Titel-Bild zur News: Jim Clark Revival

Freunde historischer Rennwagen kommen in Hockenheim weiter auf ihre Kosten

Am Hockenheimring jedoch will man die Themen Jim Clark und historischer Motorsport weiter verfolgen. Die Vorfälle scheinen zu Spannungen zwischen den Streckenbetreibern und Bredhauer gesorgt zu haben. "Nachdem eine Meldung, verfasst von dem bisherigen Beauftragten für die Akquise und Koordination der Rennserien, Ronny G. Bredhauer, zu der Zukunft des Jim Clark-Revival Mitte Dezember für Konfusion unter Fans und Aktiven des historischen Motorsports gesorgt hat, möchte die Hockenheim-Ring GmbH hiermit ihr klares Bekenntnis zum historischen Motorsport ausdrücken", heißt es in einer Pressemitteilung der Hockenheimring GmbH.#w1#

Und so gibt es am traditionellen Termin 24. bis 26. April eine andere Veranstaltung: "Hockenheim Historic - in memory of Jim Clark". Eigentlich eine neue Veranstaltung, doch laut Hockenheimring habe man dem bisher als Jim-Clark-Revival bekannten Event nur einen neuen Namen gegeben. "Zu der neuen Namensgebung ist es aus zweierlei Gründen gekommen: Zum einen schaffen sich der Hockenheimring und der Badische Motorsport-Club hierdurch mehr Freiraum in der Festlegung von Sonderthemen, ohne dabei die Erinnerung an den Ausnahmerennfahrer Jim Clark zu schmälern", hieß es in dem Statement.

Es kracht zwischen dem Ring und Bredhauer

Und weiter: "Zum anderen lässt Ronny G. Bredhauer - für uns unverständlich - den traditionellen Hockenheim-Event unter altem Namen an einer anderen Rennstrecke stattfinden, die keinerlei Bezug zur Historie Jim Clarks hat. Begründet wird diese Verlagerung mit Abstimmungsschwierigkeiten in der Terminfindung, auf die die Hockenheim-Ring GmbH keinen direkten Einfluss hatte."

Die Streckenbetreiber setzen ihre Attacke gegen Bredhauer fort: "Obwohl im professionellen Motorsport derlei 'Terminfindungsrunden' nicht unüblich sind, hat Ronny G. Bredhauer einen avisierten, aber nicht finalisierten Termin für das Jim Clark-Revival als Grundlage für weitere vertragliche Vereinbarungen mit anderen Rennstrecken und -serien genommen. Letztlich sah sich Ronny G. Bredhauer nicht in der Lage, den Jim Clark-Event am nun bestätigten Termin vom 24.-26. April 2009 am Hockenheimring zu organisieren."

Bredhauer hatte im Dezember darauf verwiesen, "welchen immensen Arbeits-, Kosten- und Zeitaufwand die Verlegung einer Veranstaltung in dieser Größenordnung mit sich bringt - ganz zu schweigen von dem erforderlichen 'Goodwill' aller beteiligten Rennserien, Markenclubs, Händler und Aussteller, Sponsoren, Hotels, Guinness World Record Office und so weiter." Dass er zweimal einen neuen Termin suchen musste, sei ein "unglaubliches Vorgehen" - fünf Jahre intensiver Arbeit seien "mit einem Handstreich zunichte gemacht".

Neue Organisation, alter Termin

Die Veranstaltung "Hockenheim Historic - in memory of Jim Clark", die nun vom BMC Hockenheim organisiert wird, soll jährlich zu Saisonbeginn stattfinden. Dabei widmet man sich auch bestimmten Sonderthemen. So werden im Jahr 2009 beispielweise "40 Jahre Porsche 917 mit Kurt Ahrens" sowie das "100-jährige Jubiläum der Sportwagenfirma Morgan" im Fokus der Veranstaltung stehen. Dazu gibt es Rennen verschiedener Klassen, die Demonstration von historischen Formel 1- und Formel 2-Fahrzeugen durch die Vereinigung "Race History on Track", ein offenes Fahrerlager sowie exotische Oldtimer-Ausstellungen.

"Wir sind sicher, die Veranstaltung auch mit neuem Namen und mit Hilfe eines erfahrenen und kompetenten Teams auf dem Hockenheimring weiter zu etablieren. Wir freuen uns darauf, mit diesem traditionellen Jim Clark-Event den Aktiven und Fans jede Menge Freude bereiten zu können", sagten Georg Seiler, Geschäftsführer der Hockenheim-Ring GmbH, und Harald Roth, Präsident des Badischen Motorsport Clubs.

Fazit: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Fan. Denn nun können alle, die sich für historische Rennautomobile und Jim Clark interessieren, gleich auf zwei Veranstaltungen gehen - erst am Hockenheimring und dann auf dem EuroSpeedway Lausitz.