• 28.09.2009 12:39

Erfolgreiches Festival des historischen Motorsports

Die 68. Auflage des ADAC-Eifelrennens lockte 32.000 Zuschauer an den Nürburgring - Frühherbstliches Treffen der Klassiker-Szene

(Motorsport-Total.com) - Die 68. Auflage des ADAC-Eifelrennens präsentierte am vergangenen Wochenende erstklassigen historischen Sport und das Wiedersehen mit vielen legendären Rennwagen. Im Mittelpunkt des sportlichen Programms standen das Eifelrennen über 300 Kilometer für Tourenwagen und GTs sowie die beiden Läufe der FIA Historic Formula 1 Championship.

Titel-Bild zur News: Eifelrennen

Das Eifelrennen bot einen Querschnitt aus den Epochen des Motorsports

Im Fokus der 32.000 Zuschauer standen beim traditionsreichsten Rundstreckenrennen Deutschlands außerdem die Demonstrationsfahrten zum 75. Jubiläum der Silberpfeile, zu der vier der berühmten Renner aus dem Mercededs-Benz-Werksmuseum anreisten. Das Treffen legendärer Modelle aus DRM und DTM zog die Besucher ebenso an wie das Meeting von über 100 Vorkriegsfahrzeugen, die im historischen Fahrerlager des Nürburgrings für eine stimmungsvolle und authentische Kulisse sorgten. Informationen vom Wochenende, Fotogalerien und Ergebnisse gibt es unter www.adac-eifelrennen.de.#w1#

"Wir freuen uns über diese gelungene und erfolgreiche Veranstaltung", zog Organisationsleiter Peter Geishecker nach dem ADAC-Eifelrennen eine erste Bilanz. "Das gestiegene Zuschauerinteresse gibt uns ein ebenso gutes Signal wie die vielen positiven Stimmen von seiten der Aktiven und unserer Partner."

Horst Lichter

Fernsehkoch Horst Lichter nahm den Nürburgring selbst unter die Räder Zoom

Neben dem vollen Programm, das drei Tage lang beste Unterhaltung auf allen Streckenteilen des Nürburgrings bot, kam besonders das liebevoll gestaltete Fahrerlager bestens an. "Bei wohl keinem anderen Event am Ring ist das Paddock vielfältiger und lebendiger", freut sich Geishecker. "Von den beeindruckenden Vorkriegsfahrzeugen im historischen Fahrerlager bis zum großen Markenclubtreffen in der Mercedes-Arena hatten wir am Wochenende rund 750 Rennwagen mit knapp 1.200 angemeldeten Fahrerinnen und Fahrern hier."

Hinzu kamen hunderte weiterer Teilnehmerautos aus dem Markenclubtreffen, so dass das Eifelrennen zum frühherbstlichen Treffen der Klassiker-Szene wurde. Angezogen vom Reiz des traditionsreichen Renntitels wurden Gentleman-Drivers ebenso wie prominente Piloten: Jochen Mass und Hans Herrmann etwa pilotierten die Silberpfeile, ehemalige Tourenwagen-Stars wie Klaus Ludwig, Hans Heyer, Dieter Glemser und Jochen Neerpasch feierten ein Wiedersehen mit ihren ehemaligen Arbeitsgeräten.

Aber auch ganz andere Prominente fanden den Weg zum Ring - etwa Starkoch Horst Lichter, der mit einem Bentley Speed Six am Treffen des Classic Drivers Clubs im historischen Paddock teilnahm."Sicherlich ist ein großer Reiz dieser Veranstaltung, mit dem alt-ehrwürdigen Fahrzeug die Nordschleife unter die Räder zu nehmen", beschrieb Lichter. "Am meisten aber zieht mich die Atmosphäre an: Die Menschen hier und die reizvolle Eifel."

Hochspannung beim 300km-Rennen

Auch die sportlichen Höhepunkte zogen die Besucher am Wochenende in ihren Bann. Als Formel-Highlight sorgten die Starter der FIA Historic Formula 1 für Furore. Das Feld mit Fahrzeugen der automobilsportlichen Königsklasse der Jahre 1966 bis 1985 präsentierte unvergessene Boliden. Der spanische Klassik-Spezialist Joaquin Folch sicherte sich im Williams FW08-5 hier im Qualifying die Pole-Position. Er musste sich im ersten Rennen den beiden britischen Arrows-Piloten Rowland Kinch (Arrows A4-2) und Steve Hartley (Arrows A4/5) beugen. Im zweiten Lauf allerdings gelang der Konter, hier siegte Folch vor Bobby Verdon-Roe (Großbritannien, McLaren M26/5).

Joaquin Folch

Joaquin Folch war im Williams FW08-5 in der Historic Formula 1 erfolgreich Zoom

Einen höchst spannenden Verlauf nahm das Eifelrennen über 300 Kilometer, mit dem der veranstaltende ADAC Nordrhein sein traditionsreiches Sport-Highlight auch als Titel eines Rennens wieder aufleben ließ. Die besten Aussichten, sich in die seit 1927 fortgeschriebene Liste der Sieger beim Eifelrennen einzutragen, hatte zunächst das Simmerather Vater-Sohn-Gespann aus Achim und Peter Heinrich im BMW M1.

Die Pole-Sitter konnten vom Start weg die Führung übernehmen, die sie bis zum ersten Boxenstopp behaupteten. Dieser fiel aber mit mehr als vier Minuten außergewöhnlich lange aus, so dass ein weiteres Vater-Sohn-Gespann die Spitze übernahm: Wolfgang und Michael Schrey (Osnabrück) machten im Porsche 935 anschließend das Tempo an der Spitze, mussten die Führung aber nach einem Unfall im Streckenbereich Brünnchen ebenfalls abgeben. Die Familienehre rettete Neffe und Cousin Daniel Schrey (Rietberg), der sich im Porsche 911 RSR nach einem spannenden Zweikampf mit Wolfgang Pohl (Bielefeld, Porsche Carrera RS) den Sieg mit einem denkbar knappen Vorsprung von 3.989 Sekunden sicherte.

Eifelrennen 2010 im Juni

Frühzeitig konnten die Veranstalter bereits den Termin für das ADAC-Eifelrennen 2010 verkünden. Die 69. Auflage des Klassikers wird vom 18. bis 20. Juni stattfinden und erneut ein Klasseprogramm bieten. Neben dem 300km-Rennen bilden erneut die FIA Historic Formula 1 sowie ein Gruppe-C-Rennen die sportlichen Höhepunkte. Auch Vredestein-Eifelsprint, Vorkriegsfahrzeuge sowie das Marken- und Korporativclubtreffen sind geplant. Im Legenden-Zelt wird es im Jubiläumsjahr von Alfa Romeo (die traditionsreiche italienische Marke wird 100 Jahre alt) ein Meeting italienischer Rennfahrzeuge geben.