• 07.08.2013 11:10

  • von Pete Fink

Montoya kündigt an: Volle Attacke in Watkins Glen

Die allerletzte der letzten Chancen: Will Juan Pablo Montoya noch in den Chase, so muss er in Watkins Glen gewinnen - und genau das hat er vor

(Motorsport-Total.com) - In der Sprint-Cup-Gesamtwertung liegt Juan Pablo Montoya derzeit nur auf Platz 23 und damit eigentlich weit entfernt von einer Chance auf ein Playoff-Ticket. Doch Montoya wäre nicht Montoya, wenn er sich nicht an seinen letzten verbleibenden Strohhalm klammern würde: Ein Sieg im Cheez-It 355 auf dem Watkins Glen International Raceway. Dies würde ihn urplötzlich wieder ins Rennen um die beiden Wild-Card-Tickets bringen, denn derzeit gibt es mit Tony Stewart, Martin Truex Jr. und Ryan Newman nur drei Piloten, die jeweils einen Saisonsieg vorweisen können.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya sieht noch eine Mini-Chance auf den Chase Zoom

Und durch die schwere Stewart-Verletzung samt Zwangspause dürfte ein Konkurrent noch zurückfallen. Eine Mini-Chance besteht also noch und in diesem Kontext ist auch Montoyas glasklare Ankündigung zu verstehen: "Wir fahren nach Watkins Glen, um zu gewinnen", sagte der Kolumbianer. "Der zweite Platz interessiert uns nicht." Und weiter: "Wir haben getestet und wir wissen, dass wir ein sehr starkes Auto haben werden." Ähnliches unternahm sein Earnhardt/Ganassi-Team bereits Ende Juni in Sonoma, als man eine Runde vor Schluss auf Platz zwei liegend ohne Sprit ausrollte.

"Wir haben alles gegeben, aber unsere Strategie hat nicht ganz gepasst", erinnert sich Montoya. "Im Prinzip haben wir unser Auto vor dem Finale aufgearbeitet, wir hatten zum Beispiel keine neuen Reifen mehr. Soviel Risiko wie in Sonoma werden wir also nicht gehen, aber wir wollen dort gewinnen." Vor einem Jahr blieb die Startnummer 42 in Watkins Glen mit einem Aufhängungsdefekt liegen - dies soll sich 2013 nicht wiederholen.

"Wir sind sehr, sehr gut vorbereitet", kündigt er an. "Unser Auto wird stark und konstant sein. Und alles, was uns noch bleibt, ist dieses Rennen anzugehen und zu sehen, was passieren wird. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir sehr gut aussehen werden." Auf dem Glen holte der 37-Jährige in der Saison 2010 seinen bislang letzten NASCAR-Erfolg, danach übernahm dort Marcos Ambrose (Petty-Ford), der sich in der genau gleichen Ausgangslage wie Montoya befindet.

Zu viele Fehler ...

"Es kommen noch einige Strecken, auf denen wir gut sind", orakelt der Earnhardt/Ganassi-Pilot. Also nicht nur Watkins Glen, sondern auch Michigan, Bristol, Atlanta und Richmond, die fünf verbleibenden NASCAR-Strecken vor dem Chase. "Wir standen ein paar Mal dicht vor dem Sieg (zum Beispiel in Richmond im Mai 2013; Anm. d. Red.), aber wir haben auch eine Menge Punkte einfach weggeworfen. Zum Beispiel in Sonoma, wo wir statt auf Platz zwei auf Rang 36 gewertet wurden. So funktioniert es natürlich nicht."

Juan Pablo Montoya

Schon in Sonoma hatte Juan Pablo Montoya ein Bombenauto Zoom

Sein Zwischenfazit lautet also: "Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. In Pocono war es mein Fehler, dann hatten wir lockere Räder oder ein kaputtes Getriebe. Jetzt haben wir uns in Road Atlanta ausführlich auf den Glen vorbereitet. Wenn man meine Leistungen von Sonoma und Watkins Glen vergleicht, dann bin ich in Sonoma zwar ganz gut, aber eben niemals richtig klasse. Aber dieses Jahr hatte ich dort ein Bombenauto und das stimmt mich für Watkins Glen sehr positiv."

So ist seine Favoritenrolle klar: Ambrose und er selbst werden den Taktstock schwingen. "Das Einzige, was Marcos und ich nicht machen dürfen, um eine Siegchance zu haben, sind Fehler. Wenn alles normal läuft, dann garantiere ich, dass wir beide am Ende in den Top 3 stehen werden, im Worst-Case-Szenario vielleicht in den Top 4. Wenn wir die Bremsen zu früh aufarbeiten, dann halt in den Top 5." 'Motorvision TV' zeigt den Montoya-Angriff auf den NASCAR-Chase am Sonntagabend live ab 18:00 Uhr MESZ.