• 16.08.2013 22:10

  • von Pete Fink

Montoya-Interview: "Ich habe es schon länger gewusst"

Nach seinem Rauswurf bei Ganassi gab Juan Pabo Montoya erste Antworten: Er wusste schon länger von der Sache und hat jetzt zumindest einen klaren Wunsch

(Motorsport-Total.com) - Natürlich stand Juan Pablo Montoya am Freitag in Michigan im Fokus der NASCAR-Medienlandschaft. Wenige Stunden zuvor war durchgesickert, dass der Kolumbianer in der kommenden Saison 2014 nicht mehr im Sprint-Cup für Chip Ganassi fahren wird. Montoya schilderte, wie er von der Sache erfahren hatte und welche Prioritäten er nun hat. Dass dabei auch die IndyCars ein Thema sind, wollte er nicht bestreiten. 'Motorsport-Total.com' mit den wichtigsten Passagen der Montoya-Pressekonferenz im originalen Wortlaut.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya: Wohin geht die Reise jetzt? Zoom

Frage: "Wie kam es zu dieser Entscheidung und woher hast du es gewusst?"
Juan Pablo Montoya: "Ganz ehrlich habe ich es schon länger gewusst, denn es gab früher im Jahr eine Option und diese haben sie nicht gezogen. Ich wusste also, was los war und das es in der kommenden Saison vielleicht in eine andere Richtung gehen wird. Das haben sie diese Woche bestätigt und das war's."

Frage: "Was würdest du denn nächstes Jahr gerne machen?"
Montoya: "Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich in einem siegfähigen Auto sitzen möchte. Die sieben Jahre bei Ganassi haben Spaß gemacht, aber am Ende des Tages möchte ich Rennen gewinnen. So geht es auch Chip und nun probieren wir etwas anderes."

Frage: "Kann es sein, dass du bei Chip bleibst? Vielleicht bei den IndyCars oder in der Grand-Am?"
Montoya: "Es könnte sein, dass ich bei Chip bleibe. Es kann auch sein, dass ich etwas anderes mache. Chip und ich haben immer gesagt, dass unsere Freundschaft die Nummer eins ist. Wir sind immer noch gute Freunde, so schlimm ist das alles nicht."

Frage: "Werden wir dich in der NASCAR vielleicht verlieren?"
Montoya: "Ich weiß es nicht. Wie gesagt: Meine oberste Priorität ist ein Siegerauto."

Frage: "Wären denn die IndyCars eine Option für dich?"
Montoya: "Ich weiß es nicht, wir werden sehen."

Frage: "Hast du zuletzt mit anderen Teambesitzern in der NASCAR gesprochen?"
Montoya: "Vor langer Zeit ..."

Juan Pablo Montoya

Eines war Montoyas Nummer 42 nicht: Ein Siegerauto Zoom

Frage: "Ich weiß, dass du mit einigen gesprochen hast ..."
Montoya: "Mit 'vor langer Zeit' meinte ich auch früher im Jahr. Ich prüfe schon eine ganze Weile meine Optionen. Ich wollte sicherstellen, dass die Ganassi-Türe offenbleibt, wenn es die Möglichkeit gibt, dass es weitergeht."

Frage: "Was sagt dir dein Herz gerade? Was fühlst du?"
Montoya: "Klar war ich anfangs enttäuscht, aber wie gesagt: Ich habe es kommen sehen. Es ist keine schlimme Sache. Wir wollten Rennen gewinnen und das ist nicht passiert. Wir waren immer wieder mal knapp dran, aber aus irgendwelchen Gründen hat es nie geklappt. Der Wechsel wird also für uns beide gut sein."

Frage: "Schaust du dich gerade nach einem IndyCar-Cockpit um?"
Montoya: "Sagen wir mal so: Ich habe mit einigen Leuten gesprochen. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber es gibt ein paar Menschen, die Interesse haben. Noch einmal: Das Wichtigste für mich ist es, Rennen zu gewinnen."

Frage: "Wie hoch stehen die Chancen, dass wir dich in der kommenden Saison wieder hier sehen werden?"
Montoya: "Ich weiß es nicht, wir werden sehen."

Frage: "Was bräuchtest du, um auf das nächste Level zu kommen?"
Montoya: "Ein siegfähiges Auto. Wir hatten ein paar Mal ein Siegerauto, aber dann habe ich Fehler gemacht, sie haben Fehler gemacht. Es hat einfach nicht so geklickt wie nötig."

Frage: "Hast du denn Sponsoren in der Hinterhand, die du vielleicht zu einem anderen Team mitnehmen könntest?"
Montoya: "Nein. Im Moment nehme ich mir die Zeit, alle Optionen zu betrachten. Ich möchte sicherstellen, dass ich die richtige Entscheidung treffe."

Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya und Crewchief Chris Heroy: Es hat nicht geklickt Zoom

Frage: "Könntest du denn überhaupt zu den IndyCars wechseln? Es ist lange her und die Technologie hat sich verändert. Außerdem hast du nie viel Interesse gezeigt."
Montoya: "Ich war in der NASCAR eingebunden und das bedeutet, dass dir nur die NASCAR im Kopf herumgeht. Aber mein Herz war immer im Formelsport. In der NASCAR hatte ich viel Spaß und jetzt werden wir sehen."

Frage: "Was ist mit der Technologie?"
Montoya: "Die Technologie bei den IndyCars ist vermutlich nicht so fortschrittlich wie in der Formel 1. Das macht mir keine Angst."

Frage: "War Target ein Teil der Entscheidung?"
Montoya: "Das weiß ich nicht und ich frage auch nicht."

Frage: "Siehst du die Zeit hier als Enttäuschung an?"
Montoya: "Nein, es waren sieben tolle Jahre. Ich habe viel gelernt und fühle mich nun als ein besserer Rennfahrer. Mein Speed ist immer noch der gleiche, aber ich treffe nun klügere Entscheidungen. Das ist schon eine gute Erfahrung."

Frage: "Wäre der weniger volle IndyCar-Kalender aus familiären Gründen eine denkbare Richtung?"
Montoya: "Wie gesagt: Die Nummer eins ist ein Siegerauto, danach kümmere ich mich um den Rest."