Massencrash im Daytona-Training

(Motorsport-Total.com) - Ganze zehn Minuten hat es gedauert, dann gab es im ersten Training zum Sprint Unlimited at Daytona den ersten Massencrash: Gibbs-Neuzugang Matt Kenseth übersah den von hinten heranstürmenden Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet) und kollidierte mit der Startnummer 78. Direkt dahinter fuhren Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevy), Mark Martin (Waltrip-Toyota) und Carl Edwards (Roush-Ford), die in der Folge ebenfalls in diesen Unfall verwickelt wurden.

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Daytona-Training: Denny Hamlin (11) an der Spitze eines Vierwagen-Pulks Zoom

Die Schuldfrage war klar - Kenseth übernahm sofort die Verantwortung: "Es war zu 100 Prozent mein Fehler, ein Fehler des Piloten", so der NASCAR-Champion des Jahres 2003. "Ich hatte keine Ahnung, dass da hinter mir jemand war. Ich zog runter und er konnte nicht mehr rechtzeitig verlangsamen. Schade, denn mein Auto war vor dem Crash richtig gut. Die ganze Sache tut mir sehr leid."

Kein Wunder, denn nagelneue Gen6-Chassis plus Ersatzteile sind zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison noch Mangelware im Sprint-Cup. Vor allem auch deshalb, weil die Teams ihr bestes Material natürlich für das Daytona 500 plus die anstehenden Trainingssitzungen aufbewahren wollen. Kurt Busch, Mark Martin und auch Carl Edwards mussten jedoch sofort auf das jeweilige Ersatzfahrzeug umsteigen.

"Sehr schade", sagte Kurt Busch, dessen schwarzer Furniture-Row-Chevy an der Außenmauer von Daytona den größten Schaden davontrug. "Sechs Wochen harte Arbeit strecken in diesem Auto und in sechs Runden ist das alles zunichte gemacht." Seine Erklärung: "Matt zog nach oben und ich vermute, er rechnete damit, dass ich mit ihm mitziehen würde. Aber ich wollte unten mit Kyle Busch fahren und da zog Matt auch schon direkt vor unsere Nase."

Viele Crashes zu erwarten

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Kurt Busch in der Daytona-Mauer, Kevin Harvick zieht unten vorbei Zoom

Der lädierte Roush-Ford von Carl Edwards wurde sofort in die Fabrik nach Charlotte gebracht, wo er aufbereitet werden soll und kommendes Wochenende im Daytona 500 als Backup-Car dienen wird. Edwards hofft: "Letztes Jahr lief es im Daytona-Training absolut glatt, am Ende sprang sogar die Pole-Position heraus. Aber mein Jahr 2012 war dann ein Horrorjahr. Vielleicht ist es dieses Mal genau umgekehrt."

Für NASCAR-Oldie Mark Martin sind diese Ereignisse - inklusive der Januar-Testfahrten war es bereits der zweite Massencrash mit dem neuen Gen6 - ein klares Indiz: "Wir werden eine Menge Crashes erleben. Nicht mehr als normalerweise, aber einige. Es ist Daytona und es ist Restrictor-Plate-Racing. Die Dinge um dich herum passieren so schnell, du musst dich in jeder Sekunde darum kümmern, was um dich herum passiert."

Rein sportlich gesehen, fuhr Kevin Harvick in der ersten Session die Bestzeit. Der Childress-Pilot benötigte für eine Runde auf dem 2,5 Meilen langen Oval in Nord-Florida eine Zeit von 45.601 Sekunden. In Session zwei holte Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) in 45.906 Sekunden die Bestmarke. Bezeichnend: Nach dem Massencrash fuhren in Training zwei nur noch 12 der 19 gemeldeten Piloten auf die Strecke.

Das Sprint Unlimited at Daytona beginnt in der Nacht von Samstag auf Sonntag um kurz vor 2:00 Uhr MEZ. 'Motorvision TV' zeigt am Sonntag, den 24.02.2013 ab 17:00 Uhr eine knapp einstündige Zusammenfassung. Direkt im Anschluss daran beginnt ab 18:00 Uhr die Live-Übertragung des Daytona 500 mit der großen Pre-Race-Show. Parallel dazu findet in der Münchner Tonhalle ein großes Public Viewing statt. Reservierungen sind noch unter nascar@motorvision.com möglich.