• 10.02.2014 19:17

  • von Pete Fink

"King" Petty: Verbale Ohrfeige für Danica

"King" Richard Petty teilt mächtig gegen Danica Patrick aus: Die 31-Jährige kann in der NASCAR nur gewinnen, "wenn alle anderen daheim bleiben"

(Motorsport-Total.com) - Aua. Das tat weh. Ausgerechnet "King" Richard Petty gab Danica Patrick eine schallende Verbal-Ohrfeige, als er am Sonntag im Rahmen der Canadian Motorsports Expo in Toronto zu Protokoll gab, dass die 31-Jährige niemals ein NASCAR-Rennen gewinnen werde, "außer wenn alle anderen zuhause bleiben." Richard Petty reiht sich damit nahtlos in die Reihen der Patrick-Kritiker ein, die im Sommer 2013 schon von seinem Sohn Kyle Petty ("Sie ist kein Rennfahrer") angeführt wurden.

Titel-Bild zur News: Richard Petty

Der "King" hat gesprochen: Richard Petty ist definitiv kein "Danica-Fan"

Kyle Petty bezeichnete Patrick damals als "reine Marketing-Maschine". Papa Richard blies nun ins genau gleiche Horn. "Wenn sie ein Mann wäre, dann wüsste doch überhaupt niemand, dass sie hier mitfährt", sagte der "King". "Es geht darum, dass sie eine Frau ist und nur das bringt sie in die Schlagzeilen." Seine Einschränkung: "Daran ist aber nichts falsch, denn das bringt gute PR. Es kommen mehr Fans, mehr Menschen interessieren sich für den Sport und das hilft uns allen."

Trotzdem - was nun folgen wird, dürfte klar sein: Hatten schon die Kyle-Petty-Aussagen im Sommer 2013 zu einem heftigen Medienrummel geführt, so werden Richard Pettys Worte nun für noch mehr Trubel sorgen. Immerhin steht der "King" mit seinen sieben Titeln und vor allem seinen 200 Einzelsiegen auf vermutlich ewige NASCAR-Zeiten an der Spitze der Bestenliste. Sein Wort hat in der Szene ganz sicher um Längen mehr Gewicht als das von Sohnemann Kyle.


Fotostrecke: "Supergirl" Danica Patrick

Doch Petty nahm nicht nur Danica Patrick ins Visier. Auch der modernen NASCAR stellte der siebenfache Champion kein perfektes Zeugnis aus "Als wir damals fuhren, ging es nur um das Racing. Im Laufe der Zeit wurden die Sponsoren und die TV-Enagements immer wichtiger. Irgendwann war es dann soweit, dass das Rennen nur an Nummer zwei kam, denn alles drehte sich nur noch um den Spannungsaufbau vor dem Rennen."

Danica Patrick

Danica Patrick ist sicherlich "not amused" über die Petty-Aussagen Zoom

Petty verglich dies mit dem Superbowl der American Footballer: "Das Buildup vor dem Spiel war doch viel interessanter als das Spiel selbst. Es war fast so, als würde das Spiel inmitten einer großen Party beginnen. Ganz so weit ist es bei uns noch nicht. Aber auch bei uns ist es schon so, dass die Sponsoren- und Fanverpflichtungen viel Zeit von dem einnehmen, was man als Rennfahrer zur Vorbereitung braucht."

Fakt ist aber auch, dass Pettys harte Worte vom Timing her nicht besser platziert sein konnten. Immerhin stehen die Daytona-Speedweeks direkt vor der Haustüre. Zudem verstand es der 76-Jährige in seiner langen Karriere immer, den Medien, Sponsoren und Fans allerbeste Dienste zu liefern. Und als Teambesitzer von Richard Petty Motorsports hat er ganz sicher nichts dagegen, wenn am 23. Februar eine Menge Menschen beim Daytona 500 zusehen - übrigens mit Danica Patrick.