Dover-Vorschau: Die nächste Jimmie-Johnson-Show?

(Motorsport-Total.com) - Wie die Zeit vergeht! Das an diesem Wochenende auf dem Dover International Speedway über die Bühne gehende Sprint-Cup-Rennen markiert bereits Saisonlauf Nummer 13. Das heißt nichts anderes als dass nach dem FedEx 400 am Sonntag der Halbzeitpunkt der Regular-Season erreicht ist. Anschließend stehen den Piloten bis einschließlich des Herbstrennens in Richmond (7. September) noch 13 weitere Gelegenheiten bevor, um sich einen Platz im diesjährigen Chase und damit den NASCAR-Playoffs zu sichern.

Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) liegt als aktueller Tabellenführer, der noch dazu bereits zwei Rennen gewonnen hat, auch diesmal wieder voll auf Chase-Kurs. Auch die in der Punktewertung folgenden Carl Edwards (Roush-Ford) und Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) standen in der laufenden Saison bereits in der Victory Lane und fahren ebenfalls zielgerichtet auf eine Playoff-Qualifikation zu. Kenseth ist mit drei Triumphen der nach Einzelsiegen gerechnet erfolgreichste Fahrer der bisherigen Saison. Auch in puncto Führungsrunden liegt der Gibbs-Neuzugang nach zwölf Saisonrennen auf Platz eins.

Johnson, Edwards und Kenseth sind auch am Sonntag zum engsten Favoritenkreis zu zählen. Johnson ist mit insgesamt sieben Siegen der erfolgreichste aktive Fahrer in Dover. Drei seiner sieben Triumphe auf der im Jahr 1969 eröffneten "Monster-Mile" gelangen dem fünffachen NASCAR-Champion im Frühjahrsrennen, zuletzt im vergangenen Jahr. Die NASCAR-Ikonen Richard Petty und Bobby Allison trugen sich in der Dover-Historie ebenfalls siegen Mal in die Siegerliste ein.

Jimmie Johnson erneut auf Rekordkurs

Jimmie Johnson hat somit am Sonntag die Chance, der erste Fahrer zu werden, der das Ein-Meilen-Oval im US-Bundesstaat Delaware zum achten Mal zähmen kann. Sollte ihm dies gelingen, dann wäre Dover nach Martinsville bereits die zweite Strecke, auf der für den Kalifornier acht Siege in der Vita stehen. "Darauf bin ich schon stolz. Sowohl ich selbst als auch das Team haben hart gearbeitet, um in diese Position zu kommen", sagt Johnson in seiner Vorausschau auf den ersten von zwei Dover-Besuchen in diesem Jahr.

Doch auch die Konkurrenz scharrt mit den Hufen. Carl Edwards - auch bekannt als "Concrete Carl" - gilt nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass das Dover-Oval seit 18 Jahren über einen Betonbelag verfügt, als Anwärter auf eine Top-Platzierung. Im Herbstrennen 2007 holte sich der Roush-Pilot seinen bis dato einzigen Dover-Sieg. Für Matt Kenseth, der die Roush-Truppe im Winter verlassen hat, schlagen auf dem in der Kurven um 24 Grad überhöhten Ein-Meilen-Oval im US-Bundesstaat Delaware zwei Siege zu Buche - beide im Frühjahr.

Clint Bowyer (Waltrip-Toyota) ist als aktueller Vierter der Gesamtwertung zwar noch ohne Saisonsieg, aber auch in diesem Jahr überaus konstant unterwegs und jederzeit für einen Sieg gut. Gleiches gilt für Kasey Kahne, der mit seinem Hendrick-Chevrolet das erste Rennen des Jahres auf einem Beton-Oval (Saisonlauf Nummer vier in Bristol) gewann. Auch Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) und der zweifache Saisonsieger Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) steuern derzeit auf Chase-Kurs.

Kampf um die Chase-Plätze spitzt sich zu

Ab Platz acht in der Gesamtwertung wird es interessant, tummeln sich doch dort ein Rennen vor Halbzeit der Regular-Season neben Überraschungsfahrern wie Paul Menard (8.) oder Aric Almirola (12.) einige Big-Names - unter anderem Brad Keselowski, Kyle Busch, Greg Biffle und Jeff Gordon - von denen der eine oder andere im September wohl eine Wildcard in Anspruch nehmen muss, um am diesjährigen Titelkampf teilzunehmen. In diesem Fall hätte Kyle Busch dank seiner zwei errungenen Saisonsiege Stand heute die besten Karten. Für Tony Stewart (20.) und Denny Hamlin (24.) dürften sich die Chase-Hoffnungen wohl gänzlich auf eine Wildcard konzentrieren.

Mit zwei oder drei Saisonsiegen steigen die Chancen auf eine solche Wildcard für den Chase erheblich. Den ersten Schritt auf diesem Weg - Saisonsieg Nummer eins - peilt neben Stewart und Hamlin am Sonntag auch Martin Truex Jr. an. Der Toyota-Fahrer in Diensten von Michael Waltrip Racing stammt aus dem US-Bundesstaat New Jersey und errang im Juni 2007 auf der nahegelegenen "Monster-Mile" in Dover, Delaware seinen bisher einzigen Sprint-Cup-Sieg - damals am Steuer eines Chevrolet von Dale Earnhardt Inc. In den folgenden Jahren ließ Truex auf seiner "Heimstrecke" noch zwei Pole-Positions folgen, seinem zweiten Sieg jagt der 32-Jährige seither aber auf sämtlichen Strecken hinterher. Nach mittlerweile über 200 sieglosen Rennen ist der nächste Truex-Triumph mehr als überfällig.

Auch Brad Keselowski (Penske-Ford), der im Herbst 2012 das Chase-Rennen in Dover gewann, wartet noch auf seinen ersten Sieg anno 2013. In Dover kann der amtierende NASCAR-Champion erstmals seit dem Talladega-Rennen vor vier Wochen wieder auf seinen angestammten Crewchief Paul Wolfe zählen. Gleiches gilt für Teamkollege Joey Logano und dessen Crewchief Todd Gordon. Die in Folge der Vergehen auf dem Texas Motor Speedway verhängte Sperre der beiden Masterminds in der Box ist inzwischen abgelaufen.

Neben der NASCAR-Topliga Sprint-Cup fahren in Dover am Wochenende auch die Truck-Serie (Freitag) und die Nationwide-Serie (Samstag). Das Sprint-Cup-Rennen (FedEx400) wird am Sonntag gegen 19:15 Uhr MESZ gestartet und geht über die Distanz von 400 Runden. 'Motorvision TV' überträgt auch dieses Rennen inklusive der Pre-Race-Show live und in voller Länge. Lenz Leberkern und Mario Fritzsche sind ab 18:30 Uhr auf Sendung.

Der Zeitplan für das Dover-Wochenende (MESZ):

Freitag, 31. Mai:
17:00 Uhr: Erstes Freies Training
21:15 Uhr: Qualifying
23:00 Uhr: Truck-Rennen

Samstag, 1. Juni:
16:00 Uhr: Zweites Freies Training
18:50 Uhr: Happy-Hour
20:30 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag, 2. Juni:
18:30 Uhr: Pre-Race-Show
19:15 Uhr: FedEx 400 (400 Runden)

Die Meldeliste für Dover:

01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet)
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
08. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
09. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
10. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
11. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
12. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
13. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
14. 19 Mike Bliss (TriStar-Toyota)
15. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
16. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
17. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
18. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
19. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
20. 30 David Stremme (Swan-Toyota)
21. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
22. 32 Timmy Hill (FAS-Ford)
23. 33 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
24. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
25. 35 Josh Wise (Front-Row-Ford)
26. 36 J.J. Yeley (Baldwin-Chevrolet)
27. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
28. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
29. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
30. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
31. 44 Scott Riggs (Xxxtreme-Ford)
32. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota)
33. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
34. 51 Austin Dillon (Phoenix-Chevrolet)
35. 55 Mark Martin (Waltrip-Toyota)
36. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
37. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet)
38. 83 David Reutimann (BK-Toyota)
39. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
40. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
41. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
42. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford)
43. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Die bisherigen Sieger des Dover-Frühjahrsrennens (Modern Era):

2012: Jimmie Johnson
2011: Matt Kenseth
2010: Kyle Busch
2009: Jimmie Johnson
2008: Kyle Busch
2007: Martin Truex Jr.
2006: Matt Kenseth
2005: Greg Biffle
2004: Mark Martin
2003: Ryan Newman
2002: Jimmie Johnson
2001: Jeff Gordon
2000: Tony Stewart
1999: Bobby Labonte
1998: Dale Jarrett
1997: Ricky Rudd
1996: Jeff Gordon
1995: Kyle Petty
1994: Rusty Wallace
1993: Dale Earnhardt
1992: Harry Gant
1991: Ken Schrader
1990: Derrike Cope
1989: Dale Earnhardt
1988: Bill Elliott
1987: Davey Allison
1986: Geoffrey Bodine
1985: Bill Elliott
1984: Richard Petty
1983: Bobby Allison
1982: Bobby Allison
1981: Jody Ridley
1980: Bobby Allison
1979: Neil Bonnett
1978: David Pearson
1977: Cale Yarborough
1976: Benny Parsons
1975: David Pearson