• 17.02.2013 16:54

  • von Pete Fink

Das Gen6 und der sanfte Druck von Chevrolet

In Daytona wurde klar: Chevrolet und vor allem dessen Mutterkonzern General Motors stecken hinter der schnellen Entwicklung des neuen Gen6

(Motorsport-Total.com) - Gen6 steht für die insgesamt sechste Fahrzeuggeneration der NASCAR. Gemessen an der Stock-Car-Historie kam das neue Auto relativ früh, denn seine Vorgänger (Gen1 1949 - 1965; Gen2 1966 - 1980; Gen3 1981 - 1991; Gen4 1992 - 2007) waren jeweils über ein Jahrzehnt im Einsatz. Nur das Gen5, also das Car of Tomorrow, nicht. Dies lief im Sprint-Cup nur von 2007 bis 2012. Also gerade einmal sechs Jahre, wobei in der Saison 2007 noch zwischen dem CoT und dem alten Gen4 hin- und hergewechselt wurde.

Titel-Bild zur News: Chevrolet Präsentation

Medienrummel in Daytona: Chevrolet präsentiert seine neuen Boliden Zoom

Am Samstag in Daytona wurde auch der Grund für den schnellen Wechsel angedeutet: Chevrolet machte Druck und drohte indirekt mit einem NASCAR-Ausstieg. Das Argument des neuen GM-Boss Mark Reuss war deutlich: "Wenn wir keine Relevanz mehr haben, dann werden wir keine Rennen mehr fahren." Was Reuss damit meinte: Beim CoT war die frühere Markenidentität der Prototypen komplett verschwunden, eine Nachbesserung musste dringend her.

"Die Fans sind damit aufgewachsen, dass es Chevy gegen Ford oder Pontiac hieß", weiß Rick Hendrick. "Das haben wir vermisst. Für uns war das CoT ein großer Erfolg, denn wir haben viele Titel geholt. Aber nun war es an der Zeit, zurück zu unseren Wurzeln zu gehen und ein Straßenauto an die Rennstrecke zu bringen, das sich von allen anderen abhebt." So wie der neue Chevy SS im Vergleich zum Ford Fusion oder dem Toyota Camry.


Fotos: Die Sprint-Cup-Fahrzeuge 2013


Die gewünschte Markenidentität also, die im Zusammenhang mit dem neuen Gen6 seit Monaten und von allen Seiten propagiert wird. Auf sanften Druck des Branchenprimus, wie Hendrick beschreibt: "Sie haben deutlich gemacht: Wenn wir den Sport weiterhin so unterstützen sollen, wie in der Vergangenheit, dann muss es auch ein Chevrolet sein." Die Meldung wurde verstanden, schließlich stecken die Hersteller per anno viele Millionen US-Dollar in die NASCAR.