• 22.02.2010 11:11

  • von Pete Fink

Ärger für die Start-and-Park-Teams?

Dave Blaney und das Prism-Team müssen in Las Vegas auf ihr von der NASCAR konfisziertes Einsatzauto verzichten: Hat es Prism übertrieben?

(Motorsport-Total.com) - Das sogenannte "Start-and-Park" ist in diesen NASCAR-Tagen unter den Hinterbänklerteams fast eine normale Zeiterscheinung. Im Prinzip geht es darum, sich für ein Sprint-Cup-Rennen zu qualifizieren, nach dem Start ein paar Runden zu drehen und anschließend das Auto in der Box abzustellen. Preisgeld gibt es trotzdem.

Titel-Bild zur News: Dave Blaney

Blanke Motorhaube: Dave Blaney und Prism sind auf Preisgelder angewiesen

Vor allem Teams, die keine oder nur sehr wenige Sponsoren auf dem Auto haben, können sich auf diese Art und Weise einigermaßen über Wasser halten. Denn eine kurze Renndistanz bedeutet natürlich eine wesentlich kleinere Reifenrechnung, in den meisten Fällen keine teure Motorenüberholung und erheblich weniger Ersatzteilverschleiß.#w1#


Fotos: NASCAR in Fontana


Auch in Fontana gab es mit Aric Almirola (Phoenix-Chevrolet), Joe Nemechek (Nemco-Toyota), Boris Said (Latitude-Ford), sowie Michael McDowell und Dave Blaney (beide Prism-Toyota) fünf solcher Start-and-Park-Kandidaten. Im Normalfall drückt NASCAR dabei gerne das eine oder andere Auge zu, um ein volles Sprint-Cup-Feld vorweisen zu können. Doch ganz offensichtlich übertrieb es das Prism-Team am Sonntag ein wenig.#w1#

In Runde 40 verschwand der McDowell-Toyota an der Box, drei Runden später folgte Teamkollege Blaney. Prism Motorsports sackte auf diese Art und Weise immerhin rund 160.000 US-Dollar an Preisgeldern ein, was in etwa der Summe entspricht, die der siebtplatzierte Matt Kenseth ausbezahlt bekam. Nur mit dem Unterschied, dass dessen Roush-Ford natürlich die gesamte Renndistanz von 500 Meilen fuhr.

Inspektion bis nach der Las-Vegas-Qualifikation

Dave Blaney

Ein starker Dave Blaney fiel zu sehr auf: NASCAR konfiszierte prompt sein Auto Zoom

Weil sich Blaney am Freitag auf Platz fünf qualifizierte und im Rennen sogar drei Runden in Front lag, schritt NASCAR ein und konfiszierte den Prism-Toyota mit der Startnummer 66. Mehr noch: Die Offiziellen teilten dem Team mit, dass das Fahrzeug erst wieder am kommenden Samstag herausgerückt werde. Dann ist die Qualifikation von Las Vegas bereits ausgefahren. Der in Fontana so starke Blaney-Toyota ist also definitiv nicht mit von der Partie.

Für das kleine Prism-Team ist dies eine haarige Situation, denn natürlich gibt es ein Backup-Auto. Nur stecken die besten Teile, der stärkste Motor, die solideste Aufhängung und vieles mehr just im Einsatzfahrzeug von Fontana. Ein subtiler Warnschuss der NASCAR also, mit dem deutlichen Hinweis, das unter der Hand geduldete Start-and-Park-Szenario nicht zu übertreiben?

NASCAR-Renndirektor John Darby wollte dies zumindest öffentlich nicht bestätigen: "Die 66 war sehr gut unterwegs und das schnellste Auto der Gruppe jenseits der Top 35. Wir müssen sicherstellen, dass alle die gleichen Regeln einhalten. Insofern verdient dieses Auto eine genauere Untersuchung." Nur: Warum dauert diese Inspektion ausgerechnet bis zum Las-Vegas-Samstag?