Herve Poncharal: Warum Ducati schlauer war als Suzuki

(Motorsport-Total.com) - Die schwachen Leistungen von Suzuki zählen zu den größten Enttäuschungen der laufenden MotoGP-Saison. Von Podestplätzen oder sogar Siegen wie im Vorjahr sind die Japaner in diesem Jahr weit entfernt. Ex-Ducati-Pilot Andrea Iannone konnte die Erwartungen bisher nicht erfüllen und ist zur Halbzeit der Saison nur 16. der Fahrerwertung. Teamkollege Alex Rins fiel verletzungsbedingt für einige Rennen aus und ging als WM-22. in die Sommerpause.

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Die Negativ-Überraschungen der Saison: Andrea Iannone und Jorge Lorenzo Zoom

Was läuft bei Suzuki falsch? "Die Suzuki ist nicht so wettbewerbsfähig wie im vergangenen Jahr. Ich denke, Vinales ist ein besonderer Fahrer. Einige Leute schätzten das Level von Aleix Espargaro falsch ein, denn man sieht jetzt, was er mit der Aprilia erreicht. Sie hatten in der vergangenen Saison zwei sehr gute und motivierte schnelle Fahrer", analysiert Tech-3-Teamchef Herve Poncharal im Gespräch mit 'Crash.net'.

"Ich möchte niemanden schlecht machen, aber Alex ist ein Rookie und er war verletzt. Iannone fuhr die Ducati, die ein anderes Motorrad ist. Er war schockiert, dass er sich nicht umgewöhnen konnte. Doch man muss sich nur Lorenzo anschauen. Das ist die gleiche Story, nur umgedreht", vergleicht Poncharal und erklärt, was Ducati aus strategischer Sicht besser machte als Suzuki.

Die Italiener wechselten nur einen Fahrer aus. Andrea Dovizioso zahlte das Vertrauen der Ducati-Manager mit zwei Siegen zurück. "Das Problem ist, dass Ducati Dovi behalten hat und Suzuki beide Fahrer ausgewechselt hat. Wenn Lorenzo und ein weiterer neuer Fahrer zu Ducati gekommen wären, könnte es genau so laufen wie bei Suzuki", bemerkt Poncharal und fügt hinzu: "Jeder erwartete, dass Lorenzo stärker ist. Bei Iannone dachte auch jeder, dass er bei Suzuki stärker ist."