Ducati: Hammerhai-Verkleidung wird nicht homologiert

Die radikale Aero-Verkleidung von Ducati kommt in der laufenden MotoGP-Saison nicht zum Einsatz: Sportdirektor Paolo Ciabatti nennt die Gründe

(Motorsport-Total.com) - Beim finalen Test in Katar zog Ducati das Interesse auf sich. Die Italiener präsentierten kurz vor dem Saisonstart eine radikale Verkleidung, die den durch das Winglet-Verbot verlorenen Abtrieb kompensieren sollte. Die ersten Eindrücke waren positiv. Die Werkspiloten lobten die Neuerung und sahen in der Aero-Verkleidung sehr viel Potenzial. Doch jetzt hat Ducati entschieden, die sogenannte Hammerhai-Verkleidung nicht homologieren zu lassen.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Die Nachteile überwiegen die Vorteile: Ducati sucht nach einer besseren Lösung Zoom

"Die Verkleidung, die wir beim Katar-Test und beim privaten Test in Jerez sahen, wird nicht eingesetzt", wird Sportdirektor Paolo Ciabatti von 'Crash.net' zitiert. Ducati hatte durch das neue Reglement große Probleme mit der Balance der Desmosedici, die stärker vom Abtrieb der Winglets abhängig war als die Maschinen der Konkurrenz.

"Wir möchten den Effekt kompensieren. Das gelingt uns nicht komplett sondern nur teilweise. Doch um das zu erreichen müssen wir Topspeed opfern. Deswegen schauen wir nach einer anderen Lösung", stellt Ciabatti klar. Bereits beim Testdebüt in Katar erkannte Ducati, dass sich die radikale Aero-Verkleidung negativ auf die Spitzengeschwindigkeit der Maschine auswirkt.

Somit scheint die Hammerhai-Verkleidung eine Sackgasse gewesen zu sein. "Die Fahrer testeten bisher keine anderen Verkleidungen. Es kam nur die Verkleidung zum Einsatz, die in Katar und später in Jerez getestet wurde. Wir trafen die Entscheidung, dass die Form zu extrem ist. Die Balance zwischen den Vorteilen und den Nachteilen tendierte eher zur negativen Seite. Wir müssen an einer anderen Lösung arbeiten", bedauert Ciabatti.

Andrea Dovizioso

Ducati setzt wie Honda vorerst auf eine klassische Verkleidung Zoom

Suzuki, Yamaha, Aprilia und KTM haben in der laufenden Saison bereits Verkleidungen mit innenliegenden Winglets oder anderen Flügelprofilen homologieren lassen. Lediglich Ducati und Honda verwendeten bisher nur die klassischen Verkleidungen. "Da wir nur noch eine Option offen haben, müssen wir uns sicher sein, dass sie gut funktioniert und dürfen diese Chance nicht vergeuden", rechtfertigt Ciabatti das Handeln seiner Ingenieure. Mit Ausnahme von KTM dürfen die MotoGP-Hersteller nur ein Verkleidungs-Update homologieren lassen.