Die technischen Daten der neuen Ducati Desmosedici GP

Im Gegensatz zur Vergangenheit setzen die Italiener auf Evolution statt Revolution - Beim Thema Aerodynamik lassen die Italiener die Katze noch nicht aus dem Sack

(Motorsport-Total.com) - Ducati präsentierte am Freitagvormittag die neuen Arbeitsgeräte von Ex-Weltmeister Jorge Lorenzo und Andrea Dovizioso. Im Vergleich zur Vorgängermaschine waren mit Ausnahme der fehlenden Winglets keine Veränderungen zu erkennen. Es wird gemunkelt, dass Ducati lediglich die neuen Farben zeigte, sich mit der Präsentation der wahren 2017er-Desmosedici aber bis zum Saisonauftakt zurückhält.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Das in Bologna vorgestellte Modell erinnert stark an die Vorjahresmaschine Zoom

Mastermind Luigi Dall'Igna soll laut Insidern eine neue aerodynamische Lösung in petto haben, um den Abtrieb der nun verbotenen Winglets zu kompensieren. Im Gegensatz zu den Konkurrenzmaschinen von Honda, Yamaha und Suzuki gehörten die Winglets der Ducati Desmosedici in den beiden vergangenen Jahren zum Konzept. Deshalb dürften die Italiener stärker unter dem Verbot leiden.

Es wird vermutet, dass Ducati beim finalen Test in Katar oder sogar erst beim Saisonauftakt die finale Aerodynamik der neuen Desmosedici zeigt. Dann hätten die Gegner nicht mehr genug Zeit, um ihre Verkleidungen anzupassen, denn im Laufe der Saison 2017 dürfen die Hersteller ihre Verkleidungen nicht mehr so oft wie bisher verändern.

"Die ursprünglichen Verkleidungsdesigns werden vom Technischen Direktor beim ersten Rennen der Saison homologiert. In der laufenden Saison dürfen die Verkleidung und der vordere Kotflügel nur ein Mal verändert werden", schreibt das Reglement vor. Sollte Ducati tatsächlich eine revolutionäre Idee in der Pipeline haben, dann werden sie diese sicher nicht beim bevorstehenden Test in Sepang präsentieren.

Ducati Desmosedici GP

Keine Überraschung: Ducati bleibt dem Aluminium-Chassis treu Zoom

Abgesehen von der Aerodynamik verändert sich bei Ducati mit dem Wechsel von der 2016er- zur 2017er-Desmosedici nicht viel. Die Italiener bleiben dem 2012 eingeführten Alu-Chassis treu, setzen weiterhin auf ihre hauseigene desmodromische Ventilsteuerung und verwenden einen V4-Motor mit 90 Grad Zylinderwinkel.

Die technischen Daten der Ducati Desmosedici GP:
Motor: wassergekühlter V4-Viertaktmotor mit jeweils zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) und desmodromischer Ventilsteuerung
Hubraum: 1.000 Kubikzentimeter
Leistung: über 250 PS
Höchstgeschwindigkeit: über 350 km/h
Getriebe: Ducati-Seamless-Getriebe (DST_Evo)
Treibstoff: Shell Racing V-Power
Auspuff: Akrapovic
Sekundärantrieb: D.I.D.-Kette
Rahmen: Aluminium-Profilrahmen
Federelemente vorn: Öhlins 48-Millimeter-Gabel
Federelemente hinten: Öhlins Federbein
Elektronik: Magneti-Marelli-ECU mit Dorna-Einheitssoftware
Reifen: Michelin 17 Zoll
Bremse vorn: Brembo, zwei 340 Millimeter Carbon-Bremsscheiben mit Vierkolben-Sätteln
Bremse hinten: Brembo, Stahlbremsscheibe mit Zweikolben-Sattel
Trockengewicht: 157 Kilogramm


Fotos: Ducati zeigt die 2017er-Desmosedici