Intact: Cortese & Schrötter in Valencia erstmals auf Suter

Sandro Cortese und Marcel Schrötter bestätigen, dass der Wechsel von Kalex zu Suter eine große Umstellung ist - Jürgen Lingg staunt über das Reifenmanagement

(Motorsport-Total.com) - Das Intact-Team absolvierte am Montag den ersten Test mit der neuen Suter. Nach vier Jahren mit Kalex entschied sich das Team im Spätsommer zu einem Wechsel des Herstellers und geht 2017 mit der neuen Kreation von Eskil Suter an den Start. Mit Marcel Schrötter hat Intact erneut einen Deutschen im Team. Schrötter übernimmt den Platz von Jonas Folger. Sandro Cortese bestreitet 2017 seine fünfte Moto2-Saison für das Team.

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese

Positiver Auftakt: Sandro Cortese kommt mit der neuen Suter gut zurecht Zoom

Am Montag bescheinigte die Uhr Cortese ein 1:35.7er-Runde. Insgesamt 63 Umläufe absolvierte der ehemalige Moto3-Weltmeister. "Es war ein überraschend guter erster Testtag", freut sich der Moto2-Routinier. "Natürlich ist es nach vier Jahren auf Kalex eine große Umstellung für mich. Wir sind ziemlich zeitig auf eine gute Rundenzeit gekommen. Dennoch liegt noch viel Arbeit vor uns, aber wir haben bereits eine gute Richtung eingeschlagen."

Cortese musste am Montag einen leichten Sturz verdauen. "Zum Schluss hatte ich leider einen kleinen Rutscher bei abkühlenden Bedingungen. Ich hätte vielleicht eine Runde vorher in die Box kommen sollen", ärgert sich der Suter-Pilot. "Aber das gehört dazu und ist nicht so schlimm. Es ist ein komplett anderes Motorrad und es braucht einfach noch Zeit, um auszusortieren, was besser und was schlechter funktioniert. Aber für den ersten Tag fühlte es sich gut an, was wichtig ist, und alles Weitere wird sich herauskristallisieren. Ich freu mich auf den morgigen Testtag, der hoffentlich ohne Regen abläuft."

Schrötter nur minimal langsamer als Cortese

Teamkollege Schrötter verlor eine Zehntelsekunde auf Cortese, sammelte mit 88 Runden aber deutlich mehr Erfahrungen. "Der erste Eindruck war sehr positiv. Das Motorrad ist eine große Umstellung und auch das Fahrwerk ist für mich neu. Die Unterschiede der Federelemente zu spüren ist natürlich schwierig, wenn man auf einem komplett anderen Motorrad sitzt. Das braucht sicher etwas Zeit", bemerkt er.

Marcel Schrötter

Marcel Schrötter absolvierte seinen ersten Testtag für das Intact-Team Zoom

"Aber wir sind relativ früh in Schwung gekommen und waren von den Rundenzeiten her gut dabei. Allerdings war es nicht das Ziel, die Zeiten zu verfolgen. Dennoch sind wir alle Racer, deswegen schaut man schon ein wenig, wo man steht", erklärt Schrötter. "Wir haben angefangen, ein paar Dinge zu probieren, um mir in manchen Situationen ein besseres Gefühl zu geben und um zu sehen, welche Richtung mir liegt und welche nicht. Heute war der erste Tag mit meiner neuen Crew, wir müssen uns und unsere Arbeitsweise noch kennenlernen. Das haben wir fast ohne Zwischenfall ordentlich hinbekommen."

"Wir hatten ein kleines Problem mit der Schaltung, deswegen habe ich einen kleinen Ausflug ins Kiesbett gemacht. Aber es ist nichts passiert. Das Bike ist ein Prototyp, deswegen können wir mit unserem ersten Tag ganz zufrieden sein. Es macht Spaß soweit. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn zuerst sah es so aus, dass es nass werden könnte. Daher sind wir gut zum Fahren gekommen. Ich hoffe natürlich trotzdem, dass wir auch morgen den Tag nutzen können und uns noch etwas verbessern, um dann happy in die Winterpause gehen zu können", so Schrötter.


Fotos: Moto2-Test in Valencia


Test bestätigt Folgers Eindrücke

Teammanager Jürgen Lingg fieberte dem ersten richtigen Test mit der Suter entgegen und war nach dem Auftakt in Valencia erleichtert: "Ich bin absolut zufrieden", betont er. "Beide unserer Piloten sind viele Runden gefahren und haben bereits ansprechende Zeiten abgeliefert. Am Anfang haben sich sowohl Sandro als auch Marcel noch etwas verhalten an die neuen Motorräder herangetastet. Sandro fand es vom ersten Moment an richtig super. Marcel war eher etwas zurückhaltender, dafür kenne ich ihn aber auch noch zu wenig."

Sandro Cortese

Teammanager Jürgen Lingg im Gespräch mit Sandro Cortese Zoom

"Beim Briefing am Ende des Tages stellte sich dann ganz klar heraus, dass beide zufrieden sind. Wir sind sehr viele Runden auf gebrauchten Reifen gefahren, umso mehr können sich die Zeiten sehen lassen", freut sich der Intact-Teammanager, der das Reifenmanagement der Suter lobt: "Auffallend ist, dass speziell der Hinterreifen lange hält und konstant ist. Das haben wir schon im September beim Test mit Jonas bemerkt, allerdings dachten wir damals, dass es an den Bedingungen lag. Heute hat sich dieser Punkt aber erneut bestätigt."

"Am Dienstag werden wir dort weitermachen, wo wir heute aufgehört haben. Wir müssen für Öhlins noch ein paar Sachen aussortieren, damit sie eine Richtung für ihre Arbeit im Winter erhalten. Dabei geht es hauptsächlich um die Steifigkeit der Gabel. Wir werden auch fahren wenn es regnet. Somit können wir uns zumindest ein erstes Regensetting erarbeiten und schauen, wie das Motorrad im Nassen funktioniert", berichtet Lingg.