Reglement 2017: Maverick Vinales bringt Suzuki um die Vorteile

Suzuki muss in der kommenden Saison mit weniger Motoren auskommen, darf nur noch fünf Tage testen und kann nicht mehr während der Saison am Motor arbeiten

(Motorsport-Total.com) - Maverick Vinales' dritter Platz in Australien hat für Suzuki Folgen. Ab der kommenden Saison erhält Suzuki im Vergleich zu Honda, Yamaha und Ducati keine Vorteile mehr. Bisher durfte Suzuki mehr Motoren pro Saison verwenden, hatte weniger Testeinschränkungen und konnte während der Saison am Motor arbeiten. Doch durch Vinales' dritten Platz erreichte Suzuki das Limit an Konzessionspunkten und muss ab 2017 unter den gleichen Voraussetzungen starten wie Honda, Yamaha und Ducati.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales

Maverick Vinales holte in Australien sein viertes Podium in der laufenden Saison Zoom

Den ersten Konzessionspunkt sammelte Suzuki im Frühjahr, als Vinales seine Suzuki beim Frankreich-Grand-Prix in Le Mans auf Position drei ins Ziel brachte. Der Sieg in Silverstone spülte gleich drei Konzessionspunkte auf Suzukis Konto. Für die dritten Plätze in Motegi und Phillip Island kassierte Suzuki jeweils einen Punkt und kommt nun in Summe auf sechs Konzessionspunkte.

Konkret heißt das für Suzuki, dass ab der kommenden Saison nur noch sieben Motoren verwendet werden dürfen. Bisher konnte der japanische Hersteller neun Motoren einsetzen und tat das auch. Beim Aragon-Grand-Prix kam bei Vinales der achte Motor zum Einsatz. Teamkollege Aleix Espargaro ließ seinen achten Motor ein Rennen später in Motegi montieren.


Fotos: Suzuki, MotoGP in Phillip Island


Zudem müssen sich die Japaner bereits zu Saisonbeginn festlegen, welche Motorspezifikation sie über die gesamte Saison verwenden möchten. In dieser Saison brachte Suzuki ein Motorupdate, das mehr Leistung generierte. In der MotoGP-Saison 2017 wird so etwas nicht mehr möglich sein.

Maverick Vinales, Jorge Lorenzo

Suzuki startet 2017 unter den gleichen Bedingungen wie Yamaha, Honda & Ducati Zoom

Ein weiterer Punkt sind die Einschränkungen beim Testen. Suzuki muss wie die drei großen Hersteller mit fünf Testtagen pro Saison hinkommen. Die offiziellen IRTA-Tests zählen nicht zu den fünf Tagen. Mit Blick auf das Fahrerduo könnte das Testlimit zu Schwierigkeiten führen. Suzuki tauscht beide Stammfahrer aus und setzt in der neuen Saison auf Andrea Iannone und Alex Rins. Besonders für Rookie Rins dürften die Testeinschränkungen ein großer Nachteil sein. "Verursacher" Vinales betreffen die Änderungen nicht. Der Spanier verlässt das Suzuki-Werksteam am Saisonende und übernimmt bei Yamaha den Platz von Jorge Lorenzo.

Dennoch kann Suzuki froh sein, ab 2017 nicht mehr auf die Vorteile angewiesen zu sein. Nun steht man auf einer Ebene mit Honda, Yamaha und Ducati und kämpft unter den gleichen Voraussetzungen. Aprilia wird weiterhin Vorteile erhalten. Die Italiener waren bisher nicht in Podestnähe und haben noch keinen Konzessionspunkt gesammelt. Zudem erhält Neueinsteiger KTM ebenfalls Vorteile und erhält damit die Chance, schneller an die etablierten Hersteller heranzukommen.