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Zugeständnisse ab 2016: MotoGP-Technikdirektor klärt auf

Ab der kommenden Saison wird über Konzessionspunkte geregelt, welche Hersteller Vorteile erhalten - MotoGP-Technikdirektor Corrado Cecchinelli erklärt das System

(Motorsport-Total.com) - Seit der Saison 2014 werden die Hersteller in der MotoGP nicht gleich behandelt. Im Gegensatz zu Yamaha und Honda wird Ducati bei der Anzahl der Motoren und der Spritmenge bevorzugt. Seit dieser Saison profitieren auch Suzuki und Aprilia von den Open-Vorteilen, die den Einstieg in die MotoGP deutlich erleichtert haben. Ab der kommenden Saison gibt es die Open-Vorteile nicht mehr. Stattdessen wird ein Punktesystem eingeführt, das erfolglosen Herstellern ähnliche Vorzüge erlaubt.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez, Andrea Iannone, Andrea Dovizioso

Beschlossene Sache: Ducati wird ab der Saison 2016 keine Vorteile mehr haben Zoom

Die weichen Reifen, die besonders im Training und im Qualifying Vorteile bringen, wird es nach dem Wechsel zu Michelin nicht mehr geben. Das Reglement sieht zudem vor, dass mit 22 Litern gefahren wird und pro Saison sieben Motoren verwendet werden dürfen. Doch welche Vorteile erhalten erfolglose Hersteller?

"Die neuen Zugeständnisse sind: neun Motoren statt sieben, keine eingefrorene Motorenentwicklung und freie Tests mit den Stammpiloten", stellt MotoGP-Technikdirektor Corrado Cecchinelli gegenüber 'Crash.net' klar. Ducati erhält 2016 keine Zugeständnisse mehr. Das wurde im Rahmen der Dutch TT in Assen angepasst. Ursprünglich sollte wie in den vergangenen Jahren ein Sieg unter trockenen Bedingungen entscheiden, ob ein Hersteller in der Saison 2016 Vorteile erhält oder nicht.

Die Regel, die für 2016 angedacht war, wurde für 2015 vorgezogen: "2016 ändern sich die Regeln. Wenn ein Hersteller in einer Saison mehr als sechs Konzessionspunkte sammelt - unabhängig davon, ob Rennen gewonnen werden oder nicht -, dann verliert er die Zugeständnisse in der darauffolgenden Saison", schildert der Technikdirektor der MotoGP. Für einen Sieg werden drei, für einen zweiten Platz zwei und für einen dritten Platz wird ein Konzessionspunkt veranschlagt. Ob die Podestplätze im Trockenen oder im Nassen erreicht werden, spielt keine Rolle.


Fotos: MotoGP in Assen, Girls


Dass Ducati auch 2016 Vorteile erhält, schmeckte Honda und Yamaha nicht. Auch unter den Fahrern machte sich Unmut breit. "Da Ducati in dieser Saison schon mehr als sechs Konzessionspunkte gesammelt hat, wünschen sich die japanischen Hersteller, dass Ducati die Zugeständnisse für die Saison 2016 verliert", bemerkt Cecchinelli. In Assen konnten sich die japanischen Hersteller durchsetzen.

Luigi Dall'Igna

Clever: Luigi Dall'Igna sicherte Ducati Anfang 2014 die Open-Vorteile Zoom

Suzuki und Aprilia werden in der Saison 2016 aber weiterhin bevorzugt, sollte in der laufenden Saison kein Rennen gewonnen werden. Doch was passiert, wenn einer der Hersteller während der Saison mindestens sechs Konzessionspunkte erreicht hat? "Sobald ein Hersteller sechs Konzessionspunkte erreicht hat, verliert er automatisch die Chance, mit den Stammpiloten zu testen", erklärt Cecchinelli.

Die Folgen sind somit überschaubar. "Es ist technisch nicht umsetzbar, die Anzahl der Motoren von neun zu sieben zu korrigieren", bemerkt der Technikdirektor. "Die Tests sind also das einzige, was sofort verloren geht. Zudem sind die Zugeständnisse für die folgende Saison weg. Sollte ein Hersteller in einer Saison nicht auf dem Podium stehen, dann erhält er in der neuen Saison alle Zugeständnisse."