Aprilia ist wütend: Stefan Bradl wird in Spielberg Letzter

Ein Frühstart ruiniert Stefan Bradls Rennen, das nach einem Missverständnis noch schlimmer wird: Der Aprilia-Rennleiter kritisiert die Leistung des Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Der Österreich-Grand-Prix verlief aus Sicht von Stefan Bradl katastrophal. Aprilia reiste nach dem Test im Juli ohne große Erwartungen nach Spielberg, doch Punkte wären möglich gewesen. Aber bereits vor dem Rennen musste Bradl eine Enttäuschung verkraften, denn im Warmup gab es Probleme mit dem Motor. Aprilia brachte eine neue Ausbaustufe nach Österreich. Durch den Defekt am Einsatzmotor musste Bradl zur gewohnten Spezifikation zurückkehren.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl erlebte in Österreich ein Rennen zum Vergessen Zoom

Das Rennen war aber bereits beim Erlöschen der Ampel ruiniert, denn Bradl fuhr genau wie Teamkollege Alvaro Bautista zu zeitig los. Der Deutsche erhielt eine Durchfahrtsstrafe. Das Display der Anzeige im Cockpit signalisierte Bradl aber, dass er zur Box kommen soll. Durch dieses Missverständnis musste der Aprilia-Pilot zwei Mal durch die Boxengasse fahren und verlor extrem viel Zeit. Mit einer Runde Rückstand wurde Bradl als 19. gewertet.

"Über dieses Wochenende gibt es nicht viel zu sagen. Trotzdem beginne ich mit dem Upgrade für den Motor. Die Situation hat sich deswegen nicht schlagartig verbessert, aber es ist zumindest besser geworden und es war auch notwendig, etwas mehr Motorleistung zu bekommen. Allerdings mussten wir aufgrund eines Problems mit diesem Motor im Warmup einen Wechsel vornehmen. Zwangsläufig mussten wir auf die ältere und leistungsschwächere Version zurückgreifen", berichtet Bradl.

Debakel beim Start

Stefan Bradl

Der Zahlinger erhielt von seiner Crew eine ungenaue Nachricht Zoom

"Am Start unterlief mir ein Fehler. Ich war aber nicht der Einzige, da alle Fahrer der letzten zwei Reihen für den Frühstart eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekamen. Okay, dagegen war eben nichts zu machen und nach drei, vier Runden wurde ich über das Dashboard informiert", schildert der Deutsche. "Normalerweise erhalte ich in so einem Fall einen Alarm als vollständige Textmeldung. Doch heute leuchtete es nur rot und gelb, aber ohne Text. Von dem her war mir nicht klar, was nun los sei."

"Nach dem Motorwechsel in der Hektik hätte ja ein schwerwiegender Fehler auftreten können. Wenn man mit mehr als 300 km/h zur dritten Kurve hochbrettert und dann einem der Motor um die Ohren fliegt, dann macht das bestimmt keinen Spaß. Von dem her bin ich in die Box gefahren und stellte den Motor ab, weil ich dachte, ich muss das Rennen sowieso aufgeben. Doch dort klärten mich die Mechaniker über die Durchfahrtsstrafe auf", so Bradl.


Fotos: MotoGP in Spielberg, Rennen


"Also wurde das Motorrad wieder gestartet und ich bin wieder rausgefahren. Zwei Runden später das gleiche Szenario wieder, keine Textmeldung, sondern nur Leuchtzeichen. Aber zu diesem Zeitpunkt war mir schon klar worum es ging. Ich habe sozusagen meine Durchfahrtsstrafe abgesessen und bin das Rennen zu Ende gefahren. Aber herausgekommen ist dabei natürlich nichts mehr", erklärt der Deutsche enttäuscht. "Das Wochenende ist somit abgehakt und ich blicke bereits nach Brünn dem nächsten Rennen entgegen, wo uns die Piste eigentlich besser liegen sollte."

Aprilia findet harte Worte

Bei Aprilia herrschte nach dem Fiasko dicke Luft. Rennleiter Romano Albesiano war bewusst, dass man sich beim Österreich-Grand-Prix kräftig blamiert hat: "Ich bin wütend, wenn ich mir das Ergebnis des Rennens anschaue. Obwohl der Kurs uns nicht lag, hatten wir das bisher beste Paket der Saison. Es wurde deutlich, dass das Motorrad spürbar besser war als bisher - sowohl hinsichtlich der Motorleistung als auch des Renntempos. Die Rundenzeiten belegen das deutlich", ist er überzeugt.

"Alvaro wäre ohne Probleme in die Top 10 gefahren", betont Albesiano, der seine Fahrer und die Crew hart kritisiert: "Wir können nicht hinnehmen, dass nach der harten Arbeit unser Potenzial verschenkt wird, weil die Fahrer beim Start abgelenkt werden oder es zu Fehlern bei der Darstellung der Nachrichten auf dem Anzeigeinstrument kommt. Von Profis wie Alvaro und Stefan erwarte ich Konzentration und volle Hingabe bis zum Ende der Saison."