Schweizer in Le Mans: Lüthi stark, Aegerter rätselt

Tom Lüthi zeigt in Le Mans ein starkes Rennen und meldet sich im Kampf um den WM-Titel zurück - Dominique Aegerter fällt nach starker Anfangsphase weit zurück

(Motorsport-Total.com) - Aus Sicht der Schweizer verlief der Frankreich-Grand-Prix gemischt. Tom Lüthi präsentierte sich auf der Stop-&-Go-Strecke in guter Form und mischte in der Spitzengruppe mit. Bis zur sechsten Runde führte Lüthi das Rennen an, musste dann aber Alex Rins ziehen lassen. Nach 26 Runden lag Lüthi auf Positon drei und kassierte 16 wertvolle WM-Punkte.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi fuhr in Le Mans von der Pole-Position aufs Podium Zoom

Vor dem Start herrschte große Aufregung. "Nach dem Warmup hat Achim, einer meiner Mechaniker, ein eigenartiges Geräusch aus dem Motor gehört. Zudem funktioniert das Display im Cockpit beim Rausfahren zum Start nicht korrekt", berichtet Lüthi. "Ich habe mir einige Sorgen gemacht, aber meine Crew konnte das elektronische Problem in kürzester Zeit lösen, indem sie das System per Computer neu aufbauten."

"Mein Start war perfekt. Ich konnte rasch vier Zehntelsekunden Vorsprung herausfahren, aber genau so rasch habe ich begriffen, dass ich mich unmöglich von den anderen Fahrern würde lösen können. Alex Rins konnte einen sehr hohen Rhythmus halten. Ich war zwar vom Tempo nur sehr wenig von ihm entfernt, habe aber im Kampf mit Baldassari zuviel Zeit eingebüsst", schildert der Schweizer.

"Dieser weitere Podestplatz ist wichtig, denn jetzt liege ich wieder auf dem dritten Gesamtrang in der WM-Wertung. Ich freue mich bereits auf Mugello, wo ich hoffentlich nicht denselben Fehler begehen werde wie im vergangenen Jahr - ich stürzte damals in Führung liegend", erinnert sich Lüthi, der in Le Mans deutlich schneller war als Landsmann Dominique Aegerter, der nur 13. wurde.


Fotos: Moto2 in Le Mans


Nach dem Start lag Aegerter aussichtsreich auf Position sieben. Bis zur neunten Runde behauptete sich der Kalex-Pilot in den Top 10, doch dann fiel er immer weiter zurück. "Beim Start braucht man kein perfektes Setup und auch nicht den optimalen Grip. Deshalb habe ich so viele Plätze gutmachen können. Aber ich wusste, dass ich nicht lange da vorne bleiben konnte", bemerkt er.

Dominique Aegerter

Dominique Aegerter fehlte in Le Mans das Vertrauen für seine Kalex Zoom

"Wir haben das gesamte Weekend Probleme gehabt, auch wenn ich in der Qualifikation den Schaden gering halten konnte. Ich war einfach nicht schnell genug, auch der Rhythmus war nicht hoch genug. Ich habe komplett das Vertrauen in das Motorrad verloren. Wir müssen dringend Lösungen finden, denn es kann doch nicht sein, dass ich plötzlich das Fahren verlernt habe", schimpft Aegerter. "Ich bin motiviert und beginne die Arbeit immer mit großem Elan. Aber das Resultat stimmt einfach nicht. Das Motorrad lenkt nicht ein, wann ich es will, es bremst nicht dort, wo ich es wünsche. Also was tun? Da wartet viel Arbeit auf uns."