Technikdirektor über Open-Vorteile: "Regel funktioniert gut"

MotoGP-Technikdirektor Corrado Cecchinelli spricht über die Vorteile und erklärt, warum er Ducati die Zugeständnisse nicht schlagartig entziehen würde

(Motorsport-Total.com) - Durch die GP15 ist Ducati in der laufenden Saison wieder fähig, Honda und Yamaha herauszufordern. Nach einer langen Durststrecke dürfte der erste Ducati-Sieg seit 2010 nur noch eine Frage der Zeit sein. Bei Honda und Yamaha ist man verärgert, weil Ducati nach wie vor Vorteile genießt. In den Trainings profitieren die Ducati-Piloten von weicheren Reifen. Zudem dürfen sie mehr Sprit verwenden und können die Motoren öfter wechseln.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone, Scott Redding

Nicht alle begrüßen die Zugeständnisse, die Ducati seit der Saison 2014 genießt Zoom

MotoGP-Technikdirektor Corrado Cecchinelli ist aber überzeugt, dass sich die Open-Vorteile positiv auf die Serie ausgewirkt haben: "Ich denke, es funktioniert gut. Die Idee war, denjenigen zu helfen, die Schwierigkeiten haben", erklärt er im Gespräch mit 'Crash.net'. Cecchinelli bezweifelt, dass Ducati auf Grund der Vorteile so stark ist. Mit einem Blick auf die Ergebnisse der vergangenen Saison könnte er Recht haben.

"Meiner Meinung nach kann man 90 Prozent auf die geleistete Arbeit und die guten Fahrer zurückführen", stellt Cecchinelli klar. "Wenn die Ergebnisse zu gut wären, würden wir die Zugeständnisse entziehen. Ich kann also nicht verstehen, warum man auf einmal alles anders machen sollte und ihnen die Zugeständnisse entziehen sollte, weil sie so stark sind."

Doch welche Vorteile sind für Ducati am wichtigsten? Macht sich der weiche Reifen am stärksten bemerkbar? "Die zusätzlichen Motoren und die freie Entwicklung der Motoren sind die wichtigsten Zugeständnisse", schildert der MotoGP-Technikdirektror. "Dadurch können sie den Motor verbessern. Zudem müssen die Motoren nicht so lange halten und haben deshalb mehr Leistung."


Fotos: MotoGP in Assen, Girls


"Die Reifen sind das zweitwichtigste Zugeständnis, weil sie dadurch im Qualifying Vorteile haben. Doch dadurch haben sie in den Rennen manchmal einen Nachteil. Sie hätten mehr als ein Mal lieber den härteren Reifen verwendet", bemerkt Cecchinelli. Seit Austin darf Ducati nur noch 22 anstatt 24 Liter Sprit pro Rennen verwenden. Doch selbst mit 20 Litern würde Ducati keine Schwierigkeiten haben, denkt Cecchinelli.

Luigi Dall'Igna

Cleverer Schachzug: Luigi Dall'Igna verschaffte Ducati die Open-Vorteile Zoom

"Der Sprit ist der unwichtigste Vorteil, denke ich. Ich gehe davon aus, dass es für ein großes Unternehmen wie Ducati kein Problem wäre, mit 20 anstatt 22 Litern auszukommen. Bei einem kleineren Unternehmen wäre der Vorteil bei der Spritmenge viel wichtiger", berichtet der MotoGP-Technikdirektor und verweist auf die große Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Italiener.