Kaum US-Nachwuchs: Rainey macht AMA verantwortlich

Ex-Champ Wayne Rainey kritisiert die Zustände in der Amerikanischen Meisterschaft und vergleicht die Situation in den USA mit seiner aktiven Zeit

(Motorsport-Total.com) - Die Motorrad-Fans aus den USA erleben in der MotoGP momentan schwere Zeiten. Die Ära, in der Kenny Roberts, Freddie Spencer, Eddie Lawson, Kevin Schwantz und Wayne Rainey die Königsklasse dominierten, sind lange vorbei. Anfang der 1990er endete diese Zeit. Seitdem gelang es lediglich Kenny Roberts jun. und Nicky Hayden, Titel für die Vereinigten Staaten zu holen. Momentan sieht es ziemlich düster aus.

Titel-Bild zur News: Josh Herrin, Colin Edwards, Nicky Hayden

Vertreten die USA: Josh Herrin, Colin Edwards und Nicky Hayden Zoom

Nicky Hayden hat mit seiner Open-Honda keine Chancen auf Podestplätze und erlebt nach der schwierigen Zeit bei Ducati eine weitere Enttäuschung. Colin Edwards zieht sich Ende der Saison zurück. Ben Spies musste im Vorjahr seine Karriere vorzeitig beenden. In der Moto2 kämpft AMA-Meister Josh Herrin um den Anschluss. Vielversprechende Talente gibt es momentan nicht.

Verantwortlich dafür ist laut Ex-Weltmeister Rainey die heruntergewirtschaftete AMA. "Es ist fürchterlich, oder? In der Vergangenheit dominierten die US-Amerikaner die Ära in der MotoGP, in der ich aktiv war. Nun sind wir kaum noch vertreten und können noch nicht einmal um Podestplätze kämpfen. Das sollte anders laufen", ärgert sich der dreimalige 500er-Weltmeister im Gespräch mit 'Crash.net'.


Fotostrecke: Die Höhepunkte aus Austin

"Ich gehe davon aus, dass viel auf die nationalen Meisterschaften zurückzuführen ist. Man muss sich nur anschauen, was in Spanien läuft, wie stark die Britische Meisterschaft ist und was bei uns passiert. Die AMA macht nicht genug, um Chancen für junge amerikanische Fahrer zu kreieren und in die MotoGP aufzusteigen, wie es bei mir der Fall war", kritisiert Rainey, der ab und zu bei der MotoGP vorbeischaut.

Aufstiegschancen haben die AMA-Piloten momentan kaum. "Diese Chancen existieren nicht. Als ich in der AMA fuhr, gab es zwischen zehn und 15 Rennen. Die Veranstaltungen wurden im Fernsehen übertragen. Die Teams waren auf der Suche nach Fahrern aus den USA. Die Dirttrack-Fahrer wechselten zum Straßensport. Das gibt es alles nicht mehr. Es sind nur noch fünf oder sechs Rennen", schimpft Rainey.

Die AMA wird er dennoch nicht unterstützen. Stattdessen steckt er seine Ressourcen in andere Projekte. "Wir versuchen, etwas anderes auf die Beine zu stellen und eine andere Lösung für amerikanische Fahrer zu finden, damit sie den MotoGP-Teams zeigen können, dass sie nach amerikanischen Fahrern Ausschau halten sollten", so Rainey.