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Zum zweiten Mal gastiert die Motorrad-WM auf dem modernen Circuit of The Americas. Der Aussichtsturm entwickelt sich zu einem Erkennungsmerkmal der texanischen Strecke. Die Statistik ist eindeutig: Die vergangenen acht USA-Siege gingen an Honda-Fahrer. Letztmalig gewann Jorge Lorenzo (Yamaha) im Jahr 2010 in Laguna Seca.
Die Streitigkeiten zwischen dem CoTA und Kevin Schwanz sind ebenfalls beigelegt. Schwantz ist nun ein gern gesehener Gast. Hier auf dem Bild trifft er mit Josh Herrin den einzigen Nachwuchsfahrer aus den USA.
Im Vorfeld spielen die Fahrer klassische texanische Freizeitbeschäftigungen: Hufeisenwerfen und Lassoschwingen. Stefan Bradl macht eine gute Figur und ergattert sogar einen Pokal!
Am Donnerstag betritt Colin Edwards das Rampenlicht: Der "Texas Tornado" erklärt seinen Rücktritt mit Saisonende. Seit 2003 fährt der zweifache Superbike-Weltmeister in der MotoGP. Auf einen Sieg wartet er bis heute vergeblich. Wenn da nicht die letzte Schikane in Assen 2006 gewesen wäre …
Auf der Strecke spielen die US-Amerikaner keine Rolle. Marc Marquez nimmt der Konkurrenz schon in den Freitagstrainings eine Sekunde ab!
Auch die Pole-Position am Samstag geht wenig überraschend an den amtierenden Weltmeister.
Dafür meldet sich Stefan Bradl mit Startplatz drei in der ersten Startreihe. Zum ersten Mal seit seiner Pole-Position in Laguna Seca aus dem Vorjahr wird der Deutsche aus der ersten Reihe angreifen. Die USA sind für Bradl ein gutes Pflaster.
Das Wetter zeigt sich in Texas aber nicht von seiner Schokoladenseite. Sonne sucht man am Himmel vergeblich. Dunkle Wolken kündigen Regen an. Bis auf einige Tropfen bleibt es am Sonntag aber trocken.
Zudem ist es an allen drei Tagen sehr windig.
Die Natur sorgt auch gleich für eine kuriose Situation beim Start: Weil Mücken das Visier von Jorge Lorenzo verkleben, reißt er in der Startaufstellung eine Folie ab. Das bringt ihn aus der Konzentration. Die Folge: Lorenzo fährt Sekunden zu früh los.
Nach der fälligen Durchfahrtsstrafe startet Lorenzo eine Aufholjagd, die ihn noch auf Platz zehn bringt. Der Fehler schmerzt den Perfektionisten: "Wenn es schwierig ist, bin ich noch motivierter, damit ich ein besserer Fahrer werde."
Marc Marquez und Dani Pedrosa enteilen dem Feld, während es dahinter spannende Zweikämpfe gibt.
Eine der Offenbarungen des Rennens ist Andrea Iannone (29), der lange auf dem dritten Platz fährt. In der Schlussphase fällt der Italiener noch auf Rang sieben zurück. "Das war mein erstes gutes Rennen in der MotoGP nach einem schwierigen Jahr für Ducati, und wir werden immer stärker", sieht Iannone die positiven Aspekte.
Auch Superstar Valentino Rossi kämpft in der Anfangsphase um die Verfolgerplätze mit, fällt dann aber weit zurück und kommt als Achter ins Ziel. "Wir zerstörten den Vorderreifen auf der rechten Seite komplett", nennt der Italiener den Grund dafür. "Es ist eine Schande, denn wir hätten wieder aufs Podium fahren können."
Stefan Bradl kämpft bis zum Rennende um seinen zweiten Podestplatz in der MotoGP. Es klappt nicht und der Deutsche wird Vierter. Die Enttäuschung überwiegt: "Ich roch heute am Podium, und es ist schwierig diese Niederlage zu akzeptieren."
In der Schlussphase kämpft Stefan Bradl gegen Bradley Smith und hält ihn knapp auf Distanz. Platz fünf ist für den Briten dennoch sein bestes MotoGP-Ergebnis. "Ich bin mit Platz fünf - ich war bester Yamaha-Pilot - sehr zufrieden."
Erfolgserlebnis auch für seinen Tech-3-Teamkollegen Pol Espargaro. Der amtierende Moto2-Weltmeister feiert mit Rang sechs sein bestes Ergebnis in der Königsklasse. "Wir hatten Spaß. Ich muss aber noch viel lernen"
Dagegen kann sich Aleix Espargaro nicht wie in Katar in Szene setzen. Der Spanier kämpft mit dem Fahrverhalten seiner Forward-Yamaha und kommt als Neunter zwischen den beiden Yamaha-Werksfahrern ins Ziel. "Es war ziemlich frustrierend, aber es war heute unmöglich noch mehr zu pushen."
Die US-Fans erleben derzeit schwierige Zeiten, denn sie können über keine Sieger jubeln. Colin Edwards scheidet aus. Nicky Hayden kämpft sich mit der unterlegenen Open-Honda auf Platz elf. "Heimrennen sind toll, doch ich wäre gerne konkurrenzfähiger gewesen", sagt der Weltmeister von 2006 frustriert.
Der Grand Prix der USA hinterlässt viele frustrierte Gesichter. Rookie Scott Redding kämpft wieder verbissen gegen Nicky Hayden, stürzt in der vorletzten Runde allerdings von seiner Honda. "Ich wollte den Sturz mit meinem Ellbogen und dem Knie verhindern, doch es klappte nicht. Der Vorderreifen war völlig hinüber", schimpft Redding über Bridgestone.
Auch für Reddings Gresini-Teamkollegen Alvaro Bautista setzt sich die Crashserie fort. Nach Katar stürzt der Spanier schon zum zweiten Mal und steht nach zwei Rennen ohne WM-Punkte da. "Das Beste ist, dieses Wochenende einfach zu vergessen", setzt Bautista den Schlussstrich.
Am schlimmsten erwischte es Cal Crutchlow. Der Brite stürzt ebenfalls von seiner Ducati und wird ins Streckenkrankenhaus gebracht. Die Bilanz: Gebrochener Finger in der rechten Hand. "Ich stürzte so hart auf meine Hand, dass ich mir einen Finger brach. Durch die Schwellung der Hand konnte ich das nicht sehen."
Die Verletzung trübt das Erfolgserlebnis von Ducati etwas, denn Andrea Dovizioso erobert den ersten Podestplatz, seit er für das italienische Team fährt. "Alles war fantastisch, die Strategie und das Podium", freut sich "Dovi"
An der Spitze ist alles klar: Marc Marquez holt sich souverän seinen zweiten Saisonsieg. "Wir können sagen, dass wir ein perfektes Wochenende hatten", freut sich der 21-Jährige. Mit 50 Punkten führt er die WM auch souverän an.
Für seinen Teamkollegen bleibt dagegen wieder "nur" der zweite Platz. "Ich habe mein Bestes gegeben um Marc zu folgen, aber er war einfach etwas schneller", erkennt Dani Pedrosa seine Niederlage an.
Die MotoGP-Saison 2014 hat mit zwei Siegen des Weltmeisters begonnen. Valentino Rossi hat nach dem starken Rennen in Katar wieder Boden verloren. Jorge Lorenzo steht mit lediglich sechs WM-Punkten katastrophal da.
Der nächste Stopp ist Argentinien: Am 27. April wird erstmals auf dem neuen Circuit Termas de Rio Hondo gefahren. Die Tourenwagenweltmeisterschaft gastierte bereits im Vorjahr auf diesem Kurs.
Bis dahin: Goodbye from Texas!
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