Herrin: AMA-Missionar in Europa

AMA-Superbike-Champion Josh Herrin will mit guten Ergebnissen in der Moto2-WM das angeschlagene Image seiner heimischen Meisterschaft aufpolieren

(Motorsport-Total.com) - Austin, Laguna Seca und Indianapolis: In der MotoGP-Saison 2013 gab es nicht weniger als drei Rennen in den USA. Nachdem hinter der Zukunft des Indianapolis-Rennens lange Zeit ein Fragezeichen stand, wurde der Infield-Kurs inmitten des berühmten Brickyard-Ovals schließlich doch für über 2013 hinaus bestätigt. Im Gegenzug fehlt im MotoGP-Kalender 2014 die spektakuläre Berg-und-Talbahn von Laguna Seca.

Titel-Bild zur News: Josh Herrin

Josh Herrin: AMA-Superbike-Champion 2013 und Moto2-Rookie 2014 Zoom

Dennoch: Mit Austin und Indianapolis haben die USA auch 2014 mehr MotoGP-Rennen im Land als das Gros der übrigen Austragungsländer. Einzig Italien (ebenfalls zwei Rennen) und Spanien (vier Rennen) können mithalten beziehungsweise diese Marke noch übertreffen. Im MotoGP-Starterfeld finden sich nach dem Rücktritt von Ben Spies immerhin noch zwei US-Amerikaner: Aspar-Neuzugang Nicky Hayden, der 2014 einen Honda-Production-Racer fährt und Forward-Pilot Colin Edwards, der für die neue Saison auf eine FTR-Yamaha umsattelt.

Doch während die USA im internationalen Motorrad-Rennsport noch immer gut vertreten sind, kriselt es in den eigenen Reihen. Die Superbike-Meisterschaft des nationalen Verbands AMA (American Motorcyclist Association) fristet seit geraumer Zeit ein Schattendasein. Prominente Teams wie etwa das von Basketball-Legende Michael Jordan haben der Serie den Rücken gekehrt. Wie es mit der einstigen Topserie der AMA weitergeht ist offen.

"Ich glaube, sie versuchen gerade, ihren Weg zu finden. Leider wird die Serie im Moment von vielen Leuten schlechtgeredet. Gerade die Amerikaner, die dort fahren, sollten das nicht tun", meint Josh Herrin gegenüber 'Crash.net'. Der amtierende AMA-Superbike-Champion wechselt für die Saison 2014 über den Großen Teich und bestreitet für das neue Caterham-Team seine Rookie-Saison in der Moto2-WM.

Auch wenn er sich ab sofort auf internationaler Bühne bewegt, so glaubt Herrin an eine Zukunft für die AMA-Superbike-Szene. "Ich finde, es ist eine großartige Serie. Es muss einfach gelingen, mehr Leute an die Rennstrecken und vor den Fernseher zu locken. Die richtige Formel muss gefunden werden. Ist das einmal geschafft, dann wird die Serie so sein wie früher, wenn nicht sogar besser", spricht der 23-jährige Kalifornier auf die glorreichen AMA-Superbike-Zeiten an, in denen die Serie Stars wie Eddie Lawson, Wayne Rainey, Nicky Hayden oder Ben Spies hervorgebracht hat.

In diesem Zusammenhang möchte Herrin als amtierender AMA-Superbike-Champion selbst seinen Beitrag leisten und blickt auf seine erste Saison auf internationalem Parkett voraus: "Ich werde versuchen zu helfen so gut ich kann. Hoffentlich kann ich ein paar gute Ergebnisse einfahren und dadurch die Leute animieren, die AMA-Rennen einzuschalten."

In Bezug auf die MotoGP-Karriere des AMA-Superbike-Champions von 2006, 2007 und 2008 merkt Herrin an: "Spies hatte reichlich Pech, doch von Zeit zu Zeit stellte er unter Beweis, dass er um Siege mitfahren kann." Von derartigen Zielsetzungen ist Herrin selbst noch weit entfernt. Doch mit einer soliden Moto2-Rookie-Saison als Teamkollege von Johann Zarco möchte der Kalifornier die Basis für größere Aufgaben legen.