Bradl: Vibrationen verhindern Podium

Nach einer starken Startphase fiel Kalex-Pilot Stefan Bradl zur Halbzeit in Aragon zurück: Nur noch sechs Punkte Vorsprung auf Marc Marquez

(Motorsport-Total.com) - Dass Marc Marquez in Aragon als Favorit ins Rennen ging, war spätestens nach dem Qualifiying klar. Somit war für Stefan Bradl erneut Schadensbegrenzung angesagt. Zu Beginn des Rennens änderte sich die Zielsetzung. Bradl ging stellenweise in Führung und kämpfte in der Spitzengruppe unter anderem gegen seinen härtesten Gegner in der WM.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Die WM-Chancen von Stefan Bradl haben einen klaren Dämpfer erhalten

Doch zur Halbzeit fiel der Deutsche schlagartig zurück. Bradl drehte sich auf den Geraden immer wieder um. Der Grund dafür waren Vibrationen. Gegenüber 'Sport1' erklärt er: "Mir wurde gesagt, dass sich der Reifen auf der Felge gedreht hat. Ich hatte dadurch unheimliche Vibrationen und wusste nicht, was ich tun soll. Ich dachte, da fliegen irgendwelche Fetzen davon. Es fahr fast unfahrbar."

"Ich habe auf der Geraden sogar meinen Kopf aus der Verkleidung nehmen müssen. Sonst hätte es mir wohl das Gehirn herausgeblasen, weil es so sehr vibriert hat." Am Ende wurde der Kiefer-Pilot Achter und büßte dadurch insgesamt 15 weitere Punkte auf Marquez ein. Dass der Vorsprung in Motegi nur noch sechs Zähler beträgt, interessierte Bradl offensichtlich nicht: "Das ist mir komplett egal."

Ohne die Vibrationen wäre der WM-Führende sicher aufs Podium gefahren. Daran zweifelt Bradl nicht: "Ein Podium wäre drin gewesen. Ich habe am Anfang ein bisschen gespielt und geschaut, was die anderen machen. Ich habe mich richtig wohl gefühlt und hätte locker aufs Podium fahren können. In Runde zwölf kamen die Vibrationen. Zudem habe ich dann ein Problem mit dem Lenkkopf bekommen. Da gab es komische Geräusche."

Stefan Bradl

Erst kein Glück, dann auch noch Pech: Enttäuschendes Wochenende für Bradl Zoom

"Dadurch war das Rennen für mich gelaufen. Das Tempo war da", berichtet der Deutsche. "Ob es für Marquez gereicht hätte, kann ich nicht sagen. Ich hätte es auf jeden Fall probiert." Teammanager Stefan Kiefer nahm das Ergebnis zähneknirschend auf: "Mit dem achten Platz sind wir natürlich überhaupt nicht zufrieden. Jetzt ist die Meisterschaft wieder komplett offen. Stefan fuhr bis Mitte des Rennens ein super Rennen, fühlte sich gut und war mit dem Motorrad zufrieden. Er konnte locker mitfahren. Dann drehte sich der Reifen auf der Felge, was üble Vibrationen und aufkommendes Chattering mit sich brachte."