• 10.08.2008 09:24

Oschersleben: Kawasaki gewinnt, Schumacher raus

Beim Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben setzten sich die Favoriten klar durch - Schumacher beim WM-Debüt mit Technikdefekt ausgeschieden

(Motorsport-Total.com) - Am Samstag war es soweit: Erstmals fuhr die Langstrecken-Weltmeisterschaft im Rahmen der "German Speedweek" in Oschersleben ein achtstündiges Rennen. Frenetisch von den Zuschauern angefeuert, starteten die 54 Teams um 15 Uhr in ein abwechslungsreiches Rennen, um mit einem farbenfrohen Feuerwerk um 23 Uhr die Zielflagge unter dem Jubel der zahlreichen Fans im Dunkeln zu erleben.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher konnte beim WM-Debüt einen guten Eindruck hinterlassen

Nach den ersten Stunden des Rennens war an der Spitze das gewohnte Bild zu finden. Es führte das Team von Suzuki Endurance Racing vor Kawasaki France und Yamaha Austria Racing. Zahlreiche Abflüge und mehrere Safety-Car-Phasen prägten das spannende Rennen bereits in der ersten Hälfte. Schon nach zehn gefahrenen Runden erwischte es das Team Inghart MV Agusta. Zu den zahlreichen am Ende auf der Strecke gebliebenen Teams zählte später auch das Local Hero Team TSV Völpke, das zwischenzeitlich auf Platz vier der Open-Klasse lag und durch einen Sturz ausschied.#w1#

Elektronikschaden stoppt Schumacher beim WM-Debüt

Bereits während der ersten Stunden schraubte das prominent besetzte Holzhauer Racing Promotion Team derweil an einem ganz eigenen Rekord. Als Martin Bauer nach drei absolvierten Stunden das Motorrad übergab, hatte er bereits 16 (!) Mal die Box besucht, teilweise mit beträchtlichen Standzeiten. Wenn er dann aber auf der Strecke war, fuhr er stets sehr schnell, teilweise Zeiten unter 1.29 Minuten. Aufgrund der erwähnten Boxenbesuche hatte das Team aber schnell mehrere Runden Rückstand.

Nachdem der IDM-Führende Bauer nach seinem Marathon ohne Wechsel laut Reglement eine Pause einlegen musste, übernahm endlich der siebenfache Formel-1-Weltmeister Schumacher die Maschine und stand den Zeiten von Bauer in nicht viel nach. Im Gegensatz dazu knüpfte er jedoch nicht an die Boxenbilanz seines Teamkollegen an, so dass am Ende "nur" 24 Stopps für das HRP Team auf der Uhr standen.

Schumacher kam allerdings nicht mehr zu seinem ersehnten Nachttraining, da das Team nach 6 Stunden 45 Minuten endgültig wegen Elektronikproblemen aufgab. An der Spitze tat sich nach 142 Runden entscheidendes: Nach souverän absolvierten Runden flog das Motorrad des Suzuki Endurance Racing Teams spektakulär ab. Die Führenden in der Gesamtwertung hatten jedoch Glück im Unglück, der Fahrer konnte noch in die Box rollen, so dass zur Instandsetzung des Fahrzeugs nur wenig Zeit verloren ging.

Suzuki kämpft sich nach Crash aufs Podium

Michael Schumacher

Kurze Verschnaufpause beim Endurance-Wochenende: Michael Schumacher Zoom

Als Zehnte kamen sie wieder zurück auf die Strecke und hatten knapp vier Runden auf die nun führende Kawasaki France verloren. Während sich die Suzuki mühsam aber stetig wieder nach vorne kämpfte, führte weiterhin Kawasaki France vor Yamaha Austria und dem Team, das am meisten Boden gut machen konnte, dem von Startplatz 24 gestarteten Phase One Endurance Team.

Aufgrund der seit Mitte des Rennens souveränen Führungsarbeit der Kawasaki Piloten und der soliden Leistung des Yamaha Austria Racing Teams wurde schon einige Stunden vor Schluss klar, dass der Kampf um Platz drei wohl der spannendste werden würde. Hier hatte sich mittlerweile das Suzuki Endurance Racing Team mit konstant schnellen Zeiten herangekämpft und konnte in der 261. Runde auf das Podium klettern.

Die Reihenfolge der ersten drei blieb unverändert, so dass Kawasaki France mit 305 gefahrenen Runden vor Yamaha Austria und Suzuki Endurance Racing gewann. In der Open-Klasse gab es einen Doppelsieg der BMWs, die in der Gesamtwertung die Plätze zwölf und 13 einnahmen. Die Stocksport-Wertung ging an das Qatar Endurance Racing Team IJT, die den elften Platz errungen. Zweite in der Wertung wurde das Team LTG auf 14 vor ABG Performance auf 16.