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  • 06.06.2008 20:13

  • von Roman Wittemeier

Drama in Spanien: Lorenzo fällt aus

Jorge Lorenzo hat sich bei seinem heftigen Sturz im Freien Training in Barcelona ernsthafte Verletzungen zugezogen - Start am Sonntag ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Für Jorge Lorenzo ist das Barcelona-Wochenende beendet, bevor es richtig begonnen hat. Der Yamaha-Star war im zweiten Freien Training in Katalonien heftig abgeflogen und war - wie erst jetzt bekannt wurde - sogar einige Zeit bewusstlos. Der Spanier wurde zunächst an der Strecke versorgt und im Medical-Center eingehend untersucht. Doch später transportierte man den aktuellen Weltmeisterschafts-Dritten per Hubschrauber in eine Klinik in Barcelona, um weitere Untersuchungen vorzunehmen. Die Ergebnisse sind erschreckend.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Für Jorge Lorenzo ist das Wochenende in Barcelona nach dem Sturz gelaufen

"Ich kann bestätigen, dass Lorenzo am Wochenende nicht fahren kann", erklärte der behandelnde Arzt Doktor Xavier Mir von der Universitätsklinik in Barcelona. Und weiter: "Er hat ein Schädeltrauma erlitten und war eine Weile bewusstlos. Wir haben ihn neurologisch untersucht und können nun mit Sicherheit sagen, dass er keine Gehirnblutungen hatte. Dennoch muss er zwischen 48 und 72 Stunden unter Beobachtung bleiben. Wir müssen schauen, wie sich die Situation entwickelt."#w1#

"Außerdem ist er am vierten und fünften Finger der rechten Hand verletzt. Er hat dort Haut verloren und einen Sehnenriss. Wir müssen es weiter beobachten. Es kann sein, dass er eine kleine Hautverpflanzung benötigt. Außerdem haben wir bei ihm mehrere Prellungen und Schürfwunden festgestellt", fasste der Mediziner den Zustand des Yamaha-Piloten zusammen. Lorenzo hatte nach seinem heftigen Crash in China erst vor wenigen Wochen eine schwere Knöchelverletzung halbwegs glimpflich überstanden. Die Knöchel wurden bei dem heutigen Unfall nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Team wünscht schnelle Genesung

"Das Glück ist zurzeit nicht auf seiner Seite", sagte Yamaha-Teammanager Daniele Romagnoli. Man habe am Vormittag sehr gute Setuparbeit leisten können und alles sei gut verlaufen. "Auch der Nachmittag begann gut, aber leider hatten wir nach vier Runden diesen Crash, als Jorge in Kurve elf das Vorderrad verlor. Er war an der Stelle mit etwa 130 km/h unterwegs, es war also ein recht schneller Crash. Wir haben uns die Daten angeschaut und keinen Hinweis darauf finden können, dass er einen Fehler gemacht haben könnte."

"Wir haben verschiedene Reifensorten probiert und auch diverse Setup-Varianten getestet. Wir hatten ein wirklich gutes Gefühl. Umso trauriger ist das jetzt. Zum Glück sind seine Knöchel nicht weiter verletzt worden. Die Kopfverletzung bedeutet natürlich, dass er jetzt eine Ruhephase braucht und keine Risiken eingehen darf. Es tut uns für Jorge extrem leid, aber das Wichtigste ist nun, dass er Ruhe bekommt und sich die Zeit nimmt, sich voll zu erholen", sagte Romagnoli.

Teamdirektor Masahiko Nakajima fügte an: "Das tut uns allen sehr leid, dass Jorge jetzt ausgerechnet seinen Heim-Grand-Prix auslassen muss. Ich habe das Gefühl, dass die Strecke nach den Regenfällen heute in einem absolut unnormalen Zustand war. Es war deutlich schlechter als das alle erwartet hatten. Wir hoffen nun, dass sich Jorge schnell erholt und er in guter Form für das nächste Rennen zurückkehrt."