WM-Duell: Wie wichtig war Aragon mit Blick auf die WM?

Psychische Kriegsführung: WM-Leader Valentino Rossi bewertet Jorge Lorenzos Triumph beim Rennen in Aragon nicht über - Der Spanier hat eine andere Meinung

(Motorsport-Total.com) - WM-Verfolger Jorge Lorenzo konnte beim Rennwochenende in Aragon den Rückstand in der Fahrerwertung von 23 auf 14 Punkte verkleinern. Nach den beiden verkorksten Wochenenden in Silverstone und in Misano war der Sieg für die Psyche des Spaniers sehr wichtig. Ziel war es, vor Valentino Rossi ins Ziel zu fahren. Zudem verhalf HRC-Pilot Dani Pedrosa Lorenzo zu vier weiteren Punkten, da er sich vor Rossi behaupten konnte.

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi

Kann Jorge Lorenzo bei den Übersee- rennen an Valentino Rossi vorbeiziehen? Zoom

"Für mich war Aragon sehr wichtig. Es war wichtig, vor Valentino ins Ziel gekommen zu sein", betont Lorenzo, der weiß, dass in Japan, Australien und Malaysia die WM entschieden werden kann: "Die drei Überseerennen sind sehr wichtig. Ich habe das Gefühl, bei diesen drei Rennen ist alles möglich. Ich weiß nicht, warum das so ist. Vielleicht ist es auch in der Praxis nicht so, doch ich habe diesen Eindruck", grübelt der Spanier.

WM-Leader Rossi sieht die Situation gelassener: "Ich denke nicht, dass das Rennen in Aragon wichtiger war als die anderen Rennen. Ich stelle es auf eine Stufe mit Brünn, Silverstone und Misano", stellt der 36-jährige Italiener klar. "Es war wie bei den anderen Rennwochenenden in Europa. Die An- und Abreise war genauso wie bei den meisten Europarennen und nach dem Rennwochenende hatten wir eine Woche Erholung. Es war also genauso wie bei den Rennen vorher."

"Doch bei den drei Überseerennen sieht es anders aus. Dort hat man meist ein anderes Gefühl. Zudem muss man die Reise genau planen und sich richtig auf die Rennwochenenden einstellen, damit man entspannt ist, wenn man auf das Motorrad steigt", bemerkt Rossi, der gern in Motegi, auf Phillip Island und in Sepang fährt: "Drei Rennen in Folge - es wird der wichtigste Zeitpunkt der Saison sein. Wir müssen einem größeren Druck standhalten und die Anstrengungen gut verarbeiten."