Überraschung beim Katar-Test: Iannone und Dovizioso vorne

Die beiden Ducati-Werkspiloten stehen beim MotoGP-Test in Katar am ersten Tag an der Spitze - Weltmeister Marc Marquez Dritter, Valentino Rossi nach Sturz Achter

(Motorsport-Total.com) - Ausrufezeichen von Ducati: Andrea Iannone war in Katar an Tag eins des letzten Tests vor dem Saisonauftakt der schnellste Mann. Rang zwei ging mit nur 0,098 Sekunden Rückstand an seinen Ducati-Teamkollegen Andrea Dovizioso. Die Italiener scheinen damit gut für den Saisonauftakt der MotoGP an gleicher Stelle am 29. März gerüstet zu sein. Rang drei ging mit einem Rückstand von 0,289 Sekunden an Honda-Pilot und Weltmeister Marc Marquez.

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone brannte in Katar am ersten Testtag die Bestzeit in den Asphalt Zoom

Der Test auf dem Losail International Circuit begann um 16:00 Uhr Ortszeit mit Temperaturen von 28 Grad. Allerdings blieb der Fahrbetrieb zunächst recht übersichtlich. Entscheidender waren für die Piloten die kühleren Abendstunden, denn das Nachtrennen in zwei Wochen wird erst um 21:00 Uhr beginnen. Und so wurde die Strecke während der bis 23:00 Uhr laufenden Testsitzung erst nach Sonnenuntergang wirklich voll.

Das Ducati-Duo war zunächst auf der GP14.3 unterwegs, ihre schnellsten Runden legten Iannone und Dovizioso dann allerdings später auf der neuen GP15 zurück. Iannones Bestzeit lag am Ende bei 1:55,265 Minuten. Zum Vergleich: 2014 lag die von Cal Crutchlow aufgestellte schnellste Ducati-Rennrunde beim Saisonauftakt bei 1:56.064. Im Qualifying hatte Andrea Dovizioso damals eine 1:54,644 fahren können.

Marquez Dritter, Rossi stürzt

Weltmeister Marquez hielt sich hingegen vornehm zurück. Er gab sich mit Rang drei zufrieden, Honda-Teamkollege Dani Pedrosa landete auf dem fünften Rang. Überraschend kommt das allerdings nicht zwangsläufig. Auch beim zweiten Sepang-Test drehte der Weltmeister erst an den Tagen zwei und drei richtig auf. Es ist davon auszugehen, dass man von der RC213V an den kommenden Tagen noch deutlich schnellere Zeiten als die gezeigte 1:55.554 sehen wird.

Marc Marquez

Weltmeister Marc Marquez begnügte sich am ersten Tag mit dem dritten Platz Zoom

Yamaha nutzte die Zeit für weitere Tests des Seamless-Getriebes, das bereits beim zweiten Test in Sepang zum Einsatz gekommen war. Unproblematisch verlief der Tag allerdings nicht: Valentino Rossi stürzte relativ früh, konnte sein Testprogramm aber glücklicherweise kurze Zeit später wiederaufnehmen. Er beendete den ersten Tag in Doha auf Rang acht, Teamkollege Jorge Lorenzo war als Sechster bester Yamaha-Fahrer.

Für eine weitere kleine Überraschung sorgte Suzuki. Der MotoGP-Rückkehrer testete unter anderem die finale Version seiner Software, die auch beim Saisonauftakt zum Einsatz kommen soll. Hoffnung macht vor allem die Leistung von Aleix Espargaro, der Spanier steuerte seine GSX-RR mit nur 0,433 Sekunden Rückstand auf den vierten Platz. Weniger gut lief es bei Teamkollege Maverick Minales: Der MotoGP-Rookie stürzte gleich zweimal und musste sich mit dem elften Rang zufriedengeben.

Aprilia erneut ganz hinten

Bei den Satelliten-Piloten hatte Cal Crutchlow (LCR) die Nase vorne, er beendete den ersten Testtag auf Position sieben. Honda-Kollege Scott Redding (Marc VDS) wurde Zehnter und landete einen Platz hinter Bradley Smith (Tech 3) auf der schnellsten Satelliten-Yamaha. Teamkollege Pol Espargaro kam nicht über Rang 14 hinaus und sortierte sich damit hinter den Pramac-Ducatis von Danilo Petrucci und Yonny Hernandez ein.

Valentino Rossi

Valentino Rossi kam nach einem Sturz nicht über Rang acht hinaus Zoom

Stefan Bradl (Forward) geht in diesem Jahr bekanntlich in der Open-Klasse an den Start. Er landete auf der M1 des Vorjahres mit 1,881 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit nur auf Rang 18, Teamkollege und MotoGP-Neuling Loris Baz beendete den ersten Testtag auf Position 20. Zwischen den beiden sortierte sich Moto3-Vizeweltmeister Jack Miller (LCR) auf der Open-Honda ein.

Bester Open-Pilot aus dem Honda-Lager war etwas überraschend Karal Abraham (Cardion) auf Position 15. Damit landete er noch vor Ex-Weltmeister Nicky Hayden (Aspar), der 17. wurde. Die beiden Avintia-Piloten Mike Di Meglio und Hector Barbera, die 2015 auf Ducatis an den Start gehen werden, landeten auf den Rängen 16 und 21.

Ganz hinten findet sich auch in Katar MotoGP-Rückkehrer Aprilia wieder. Alvaro Bautista fehlten auf Rang 25 bereits 3,194 Sekunden auf die Spitze, Teamkollege Marco Melandri wurde 26. und Letzter und hatte sogar 3,725 Sekunden Rückstand auf Iannones Bestzeit. Bereits am Sonntag haben die beiden allerdings die Gelegenheit, dieses Ergebnis noch einmal deutlich zu verbessern.

Die Testzeiten aus Doha (Samstag):
1. Andrea Iannone (Ducati) 1:55.265 Minuten (50 Runden)
2. Andrea Dovizioso (Ducati) 1:55.363 (48)
3. Marc Marquez (Honda) 1:55.554 (44)
4. Aleix Espargaro (Suzuki) 1:55.698 (44)
5. Dani Pedrosa (Honda) 1:55.813 (33)
6. Jorge Lorenzo (Yamaha) 1:55.828 (43)
7. Cal Crutchlow (Honda) 1:55.837 (38)
8. Valentino Rossi (Yamaha) 1:55.938 (48)
9. Bradley Smith (Yamaha) 1:55.954 (43)
10. Scott Redding (Honda) 1:56.112 (47)
11. Maverick Viñales (Suzuki) 1:56.130 (42)
12. Danilo Petrucci (Ducati) 1:56.132 (44)
13. Yonny Hernandez (Ducati) 1:56.301 (38)
14. Pol Espargaro (Yamaha) 1:56.615 (50)
15. Karel Abraham (Honda) 1:56.638 (34)
16. Mike Di Meglio (Ducati) 1:56.719 (45)
17. Nicky Hayden (Honda) 1:57.099 (47)
18. Stefan Bradl (Forward-Yamaha) 1:57.146 (27)
19. Jack Miller (Honda) 1:57.228 (49)
20. Loris Baz (Forward-Yamaha) 1:57.376 (40)
21. Hector Barbera (Ducati) 1:57.405 (18)
22. Eugene Laverty (Honda) 1:57.500 (44)
23. Michele Pirro (Ducati) 1:57.664 (53)
24. Alex De Angelis (ART) 1:58.026 (45)
25. Alvaro Bautista (Aprilia) 1:58.459 (34)
26. Marco Melandri (Aprilia) 1:58.990 (19)