Troy Bayliss' Comeback begeistert Kevin Schwantz

Der ehemalige 500er-Weltmeister lobt die Leistung von Troy Bayliss und erklärt, warum er sich nicht auf einen spontanen Wildcard-Start einlassen würde

(Motorsport-Total.com) - Das Comeback von Troy Bayliss war die große Überraschung vor dem Saisonstart der Superbike-WM in Australien. Der dreimalige Champion bot sich spontan als Ersatz für Davide Giugliano an, der sich beim Test verletzte. Bayliss kämpfte übers Wochenende stark und holte die nicht vorhandene Vorbereitungszeit und das durch einen technischen Defekt verlorene Training schnell auf. Auch ein Sturz im Freien Training bremste den 45-Jährigen nicht, der in den Rennen zeitweise in den Top 10 fuhr.

Titel-Bild zur News: Troy Bayliss

Superbike-Legende Troy Bayliss hat seinen starken Willen nicht verloren Zoom

Ex-500er-Champion Kevin Schwantz zieht seinen Hut: "Wie lange saß er nicht mehr auf der Maschine? Sechs Jahre? Es ist nie einfach, wenn man längere Zeit nicht auf der Maschine saß - egal ob es sechs Monate oder sechs Jahre sind. Er hatte keine Gelegenheit, etwas zu testen und musste ohne Vorbereitungszeit ins Rennwochenende starten. Er hat zweifellos sehr gute Arbeit geleistet und ich bin gespannt, wie er sich in Thailand schlägt", erklärt Schwantz im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Bayliss trainiert momentan hart für das zweite Rennwochenende und hält sich mit Radfahren und Rudern fit. Die Fans sind gespannt, wie stark der Altmeister in Thailand sein wird. Auch Schwantz freut sich auf den Event in Asien: "Das ist ein Kurs, auf dem noch keiner der Piloten unterwegs war. Die Fahrer kennen die Geheimnisse dieser Strecke noch nicht und wissen nicht, wo man Zeit gutmachen kann. Er wird dort konkurrenzfähiger sein, denke ich."

Für Schwantz ist ein spontaner Wildcard-Start in MotoGP kein Thema. "Ich denke nicht, dass ich das machen würde", grübelt der US-Amerikaner. "Meines Wissens bin ich auch zu alt und dürfte gar nicht mehr starten. Vielleicht könnte man eine Sonderregel für ehemalige Champions aufstellen. Jeremy McWilliams fuhr im vergangenen Jahr den Großbritannien-Grand-Prix, um noch einmal ein Rennen zu bestreiten, bevor er das Alterslimit überschritten hat."


Fotostrecke: Die Karriere-Highlights von Troy Bayliss

"Ich wüsste, dass ich nicht mehr schnell genug bin. Sie sollten lieber einen jungen Kerl auf die Maschine setzen, der sich beweisen kann. Vielleicht ist genau dieser Fahrer dann der nächste Valentino Rossi oder Kevin Schwantz", schildert der Publikumsliebling der frühen 1990er, der nicht mehr soviel riskieren würde wie zu seiner aktiven Zeit.

Randy de Puniet, Troy Bayliss

Troy Bayliss im Duell mit Tom Sykes (66) und Randy de Puniet (14) Zoom

"Ab einem bestimmten Alter werden wir alle etwas vorsichtiger. Ich stürzte vor zwei Jahren in Suzuka, als ich etwas frustriert war, weil ich nicht schneller wurde. Dabei verlor ich kurz das Bewusstsein. Es ist nie toll, zu stürzen. Man muss sich schnellstmöglich wieder auf das Motorrad setzen und weiterfahren", berichtet Schwantz. "Doch ohne Zweifel bin ich jetzt viel vorsichtiger als früher."