Sylvain Guintoli: Suzuki GSX-RR besser als erwartet

Routinier Sylvain Guintoli über sein MotoGP-Comeback in Le Mans und die Tests in Jerez - Die Suzuki GSX-RR ist beeindruckend, die Reifen eine Umstellung

(Motorsport-Total.com) - Sylvain Guintoli konnte sich Anfang der Woche zwei Tage lang für sein überraschendes MotoGP-Comeback vorbereiten. Der Franzose wird beim Grand Prix in Le Mans den verletzten Alex Rins bei Suzuki vertreten. Es wird Guintolis erster Start in der Königsklasse seit er 2011 für Pramac-Ducati auf dem Sachsenring gefahren ist. Seine letzte komplette Saison bestritt er 2008. Seither lag Guintolis Fokus auf den Superbikes, wo er 2014 mit Aprilia Weltmeister werden konnte.

Titel-Bild zur News: Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli testete in Jerez zwei Tage lang die Suzuki GSX-RR Zoom

Am Montag drehte der 34-Jährige in Jerez seine ersten Runden mit der GSX-RR. Mit 2,6 Sekunden Rückstand landete Guintoli auf dem letzten Platz. Anschließend hielt Suzuki am Dienstag einen privaten Testtag ab. Es war auch Stammfahrer Andrea Iannone im Einsatz. "Bevor ich auf das Motorrad gestiegen bin, dachte ich über die Reifen nach", blickt Guintoli bei 'MotoGP.com' zurück. "Die Reifen von jedem Hersteller haben eine andere Charakteristik." In der Britischen Superbike-Meisterschaft, wo der Franzose in diesem Jahr fährt, gibt es Pirelli-Reifen.

In der MotoGP fuhr Guintoli zuletzt mit Bridgestone. Zum letzten Mal war er im Jahr 2002 mit Michelin bereift, als er eine 500er-Yamaha fuhr. "Aber die Umstellung war gut. Ich muss noch das letzte Limit finden, aber das erste Gefühl war gut. Die Suzuki vermittelt dir Vertrauen und ist gleichzeitig sehr kraftvoll. Das Superbike ist ähnlich, aber die MotoGP-Maschine beschleunigt immer weiter."

Für Guintoli sind nicht nur die Reifen anders, sondern viel hat sich technisch in den vergangenen Jahren geändert. Beeindruckt zeigt er sich vor allem vom hohen Level der GSX-RR: "Sie ist sogar besser als erwartet", lobt Guintoli den Motor und die Elektronik. "Ein MotoGP-Bike zu fahren, ist eine unglaubliche Erfahrung. Ich kenne auch Jerez gut und habe dort viele Referenzen. Es war mir eine große Freude, am Montag die ersten Runden zu fahren. Am nächsten Tag arbeiteten wir mehr und ich bekam ein gutes Gefühl. Insgesamt bin ich mit den Tests zufrieden."


Fotos: MotoGP in Jerez, Girls


Für Suzuki waren diese Tests auch wichtig, um von einem weiteren Fahrer Referenzen zu erhalten. Da Rins verletzt ist, können derzeit nur Iannone und Testfahrer Takuya Tsuda Informationen liefern. Mit Guintoli, der in seiner Karriere schon die unterschiedlichsten Motorräder gefahren hat, gibt es nun eine zusätzliche Meinung. "Wir arbeiteten an meinem Gefühl für das Bike, die Elektronik, aber auch am Chassis und den Reifen", so der Routinier., "Ich hoffe, ich konnte ihnen nützliche Aussagen liefern."

Sylvain Guintoli

Sein letztes MotoGP-Rennen fuhr der Franzose im Jahr 2011 am Sachsenring Zoom

Nun wartet am 21. Mai der Grand Prix von Frankreich. Die "Grande Nation" erlebt derzeit vor allem durch Johann Zarco einen Boom. Nun werden mit Guintoli und Loris Baz gleich drei Franzosen beim Heimrennen in der Startaufstellung stehen. Die Veranstalter erwarten sich ein volles Haus. Von der Papierform her hat natürlich Zarco die besten Erfolgsaussichten, aber Guintoli könnte im Mittelfeld mit der Suzuki für Überraschungen sorgen.

Einfach wird es nicht, das ist ihm klar: "Ich möchte es natürlich gut machen, bin mir aber auch der Schwierigkeit der Herausforderung bewusst. Abgesehen von der Platzierung bin ich zufrieden, wenn ich mich gut auf die Reifen und das Bike einstelle, und in der kurzen Zeit das Maximum heraushole. Ich möchte auch Suzuki Feedback geben. Natürlich werde ich vor meinen Fans viele Erinnerungen haben, es wird eine tolle Erfahrung werden. Wenn alles gut läuft, wird auch das Resultat folgen."