Sind die 1.000er anstrengender zu fahren?

Deutlich mehr Drehmoment und das angehobene Mindestgewicht bereiten den Fahrern der MotoGP offensichtlich weniger Mühe als erwartet

(Motorsport-Total.com) - Die Reglementumstellung auf 1.000 Kubikzentimeter fordert die Fitness der Piloten offensichtlich weniger stark als angenommen. Durch das gesteigerte Drehmoment und das angehobene Mindestgewicht war zu erwarten, dass einige Fahrer gegen Rennende an ihre Grenzen kommen

Titel-Bild zur News: Casey Stoner, Daniel Pedrosa, Jorge Lorenzo

Die Top 3 in Katar wirkten auch nach dem Rennen noch recht fit

"Für mich stellt es kaum einen Unterschied zur 800er dar", erklärt der Katar-Sieger Jorge Lorenzo. Der Spanier ist sogar der Meinung, dass es im Vergleich eher einfacher ist, ein Motorrad aus dem Jahrgang 2012 zu bewegen: "Es ist weniger fordernd, weil das Motorrad mehr Drehmoment hat und beim Beschleunigen ruhiger ist."

Honda-Werkspilot Dani Pedrosa sieht auch keinen großen Unterschied: "Ich denke, dass es immer fordernd war, egal ob mit der 800er oder der 1.000er." Bei der Fahrweise mussten sich die MotoGP-Piloten aber auf die neuen Arbeitsgeräte einstellen: "Die Art und Weise, wie man das Motorrad fährt, ist eine andere. Bei der 800er musste man immer sehr präzise sein. Das Umlegen ist mit dem neuen Motorrad etwas schwieriger als mit der 800er. Doch andere Dinge sind besser. Das Motorrad wirkt stabiler. Auf ein paar Strecken wird es mit der 1.000er anstrengender, auf anderen nicht", prognostiziert Pedrosa.

Teamkollege Casey Stoner sieht vor allem beim Anbremsen einen Unterschied: "Grundsätzlich denke ich, dass wir etwas mehr zu tun haben, weil die Bremszonen länger sind. Wir kommen mit einer höheren Geschwindigkeit an und bremsen länger und härter."

Doch auch am Kurvenausgang erkennt Stoner Veränderungen: "Wenn wir beim Beschleunigen den nötigen Grip haben, wirkt eine größere Kraft auf den Körper. Man muss sich mehr nach vorne beugen, um Wheelies zu vermeiden. Es ist also etwas anstrengender."


Fotos: MotoGP-Saisonauftakt in Doha


"Da die Motorräder schwerer sind, ist es für einen leichten Fahrer etwas besser, weil es stabiler ist. Es ist etwas einfacher, mit dem zur Verfügung stehenden Drehmoment die Richtung zu wechseln. Da muss man sich nicht mehr so viel bewegen. Diesbezüglich ist es für mich also besser", analysiert der Australier. "Ich bin froh, bei der Fitness keine Probleme zu haben."