• 22.10.2008 14:26

  • von Roman Wittemeier

Rossi feiert seinen Crewchief

Valentino Rossi und Ex-Champion Mick Doohan loben Crewchief Jeremy Burgess nach dessen 150. Grand-Prix-Sieg

(Motorsport-Total.com) - Bei sagenhaften 150 Grand-Prix-Siegen hatte er seine Finger im Spiel: Jeremy Burgess. Der aktuelle Crewchief von Valentino Rossi gilt in der Boxengasse als definitiv einer der besten seiner Zunft. Der 55-jährige Australier bereitet die Siege als leitender Ingeneur auf der technischen Seite vor, die seine namhaften Piloten später mit fahrerischen Mitteln in Siege ummünzen. Nach dem Jubiläumserfolg in Sepang wurde Burgess mit Lob überhäuft. "Ich freue mich für ihn. Aber nicht zu 100 Prozent, denn ich kann nie mehr an ihn herankommen", scherzte Rossi nach seinem Sieg.

Titel-Bild zur News: Jeremy Burgess und Valentino Rossi

Beim Crewchief zum Rapport: Valentino Rossi schildert seine Eindrücke

"Wir arbeiten eng zusammen. Wenn ich gewinne, gewinnt er auch. Daher habe ich den Kampf schon verloren", fügte der Sepang-Sieger an. Der achtfache Champion holte in der nunmehr seit 2001 andauernden Zusammenarbeit mit Burgess insgesamt 71 Grand-Prix-Erfolge. "Er ist ein toller Mensch und leistet fantastische Arbeit", lobte Rossi seinen Crewchief. "Er versteht es einfach blendend, ein Motorrad abzustimmen. Aber noch wichtiger ist fast, dass er immer ruhig dabei bleibt. Er ist immer gleich."#w1#

"Er freut sich immer, wenn wir gewinnen. Aber wenn wir mal nicht gewinnen, dann wird er nicht ärgerlich oder nervös. Er schaut immer positiv nach vorn und versucht, die Probleme zu verstehen. Danach geht er guter Dinge an das nächste Rennen", beschrieb der Italiener die Charakterzüge des erfahrenen Technikers. "Wenn in der Formel 1 arbeiten würde, wäre er berühmt und reich. Aber die Formel 1 wäre nicht seine Welt. Er liebt Motorräder und er mag dieses Leben lieber. Er will abends mal sein Bier trinken und zieht das dem Reichtum klar vor."

Auch Mick Doohan schüttete viele warme Worte über seinen Landsmann aus. "Er schafft es einfach immer wieder, einen Fahrer mit seinen Gefühlen genau zu verstehen", sagte die australische Rennlegende. "Er erkennt schon teilweise an deiner Körpersprache, was er am Motorrad ändern muss. Er ist sicherlich nicht stromlinienförmig, aber ein absoluter Teamleader. Und: Er wächst mit jedem Rennsieg weiter. Er ist einer der wenigen echten Ingenieure in der Boxengasse. Schade, dass man ihm nicht die Aufmerksamkeit schenkt, wie es in der Formel 1 der Fall wäre."