• 08.08.2017 07:57

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Positives überwiegt: Folger testet in Brünn neues Chassis

Tech-3-Rookie Jonas Folger erhält beim Montagstest in Brünn ein neues Chassis, das er ab sofort verwenden wird - Die positiven Aspekte überwiegen die negativen

(Motorsport-Total.com) - Der traditionelle Montagstest in Brünn stellte für Jonas Folger die Weichen für die restliche Saison. Yamaha hatte für den Deutschen vom Kundenteam Tech 3 ein neues Chassis im Gepäck, das der MotoGP-Rookie in hohen Tönen lobt. "Wir haben ein neues Chassis probiert, das Johann schon seit Barcelona fährt. Es war recht positiv. Ich kann die Linie besser halten. Auf der Bremse habe ich zwar etwas Einbußen, aber im Großen und Ganzen gibt es mehr positive als negative Aspekte", berichtet Folger. "Von dem her haben wir uns entschieden, dass wir in Spielberg mit diesem Chassis weiterfahren."

Titel-Bild zur News: Jonas Folger

Jonas Folger wird mit dem neuen Chassis schon in Spielberg fahren Zoom

Insgesamt drehte Folger am Montag 48 Runden und landete im Klassement mit 0,668 Sekunden Rückstand auf Valentino Rossi auf dem achten Platz. Bevor er sich dem neuen Chassis widmete, wurde noch mit dem bisherigen Rahmen am Set-up gearbeitet, "um die Probleme vom Wochenende in den Griff zu bekommen". Die neuen Michelin-Reifen probierte der Deutsche nicht aus, weil er sich voll und ganz auf den neuen Rahmen konzentrierte.

Teamkollege Johann Zarco verwendet dieses Chassis schon seit dem Barcelona-Test. "Dort haben Johann und ich zwei verschiedene ausprobiert. Sie waren komplett anders", blickt Folger auf den Test Mitte Juni zurück. "In Barcelona wusste ich sofort, dass meines nicht die richtige Richtung ist. Ich blieb bei meinem und Johann machte mit seinem neuen weiter." Dieses erhielt der 24-Jährige nun am Montag in Brünn.

Dieses neue Chassis ist etwas weicher, wodurch es beim Turning den größten Vorteil gibt. "Sobald ich die Bremse loslasse, lenkt das Motorrad sofort ein. "Gleichzeitig kann ich den Kurvenausgang etwas besser vorbereiten. Dadurch kann ich den Reifen etwas besser schonen." Allerdings verliert man etwas Bremsstabilität. Folger schätzt, dass er das mit dem Fahrstil sowie mit dem Set-up bei Dämpfung und Elektronik kompensieren kann. "Insgesamt gewinnt man mehr als man verliert."

Am kommenden Wochenende könnte diese Charakteristik ein Nachteil sein, denn auf dem Red-Bull-Ring geht es um hartes Bremsen und die Beschleunigung. "Darüber haben wir auch nachgedacht, aber wir können nicht von Rennen zu Rennen wechseln und müssen uns fix für einen Rahmen entscheiden", so Folger. "Ich denke, es ist die beste Entscheidung, auch wenn Spielberg viel Grip und ein sehr starkes Stop-and-Go-Layout hat. Ich denke auch, dass wir diesem weicheren Chassis, das auf der Bremse nicht so stark ist, beim Fahrwerk entgegenkommen können."

Dass das Tech-3-Team überhaupt neue Teile bekommt, zeigt, dass Yamaha das Satellitenteam nicht außer Acht lässt. "Ja, ich bin überrascht und stolz, dass Yamaha auch für uns pusht", grinst Folger. "Bei jedem Test können wir etwas anderes ausprobieren, es wird nie langweilig. Das ist schön zu sehen. Wir sind im Vergleich zum Werksteam sehr stark. Manchmal schlagen wir sie und sie unterstützen uns trotzdem. Das ist sehr schön."