Laverty: "Auf gewissen Strecken mit Werksfahrern kämpfen"

Eugene Laverty will in seiner ersten MotoGP-Saison im Aspar-Team von der Erfahrung von Teamkollege Nicky Hayden profitieren und hat bereits konkrete Ziele

(Motorsport-Total.com) - Eugene Laverty steht vor einem komplett neuen Abschnitt seiner Karriere als Motorradrennfahrer. Nach vier Jahren in der Superbike-Weltmeisterschaft, die er bei Yamaha, Aprilia und Crescent-Suzuki mit 13 Siegen und dem Vize-WM-Titel 2013 gestaltete, geht der Brite in der kommenden Saison in der MotoGP-WM an den Start.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty

Beim Valencia-Test saß Aspar-Neuzugang Laverty noch auf der alten Open-Honda Zoom

Im Aspar-Team von Jorge Martinez ist Laverty Teamkollege von Ex-Weltmeister Nicky Hayden, der bereits 2014 für den spanischen Rennstall fuhr. Als Arbeitsgerät dient den beiden die neue Honda RC213V-RS. Als Neueinsteiger Laverty beim Valencia-Test im November seine ersten Runden auf einem MotoGP-Bike drehte, saß er aber noch auf dem Vorgängermodell, der Honda RCV1000R. Dabei fielen ihm sofort einige Unterschiede zur Superbike-WM auf.

"Pirelli und Bridgestone unterscheiden sich komplett", macht Laverty den größten Unterschied auf dem Reifensektor fest, erkennt im direkten Vergleich aber noch einige andere: "Die Honda ist kleiner und leichter und daher einfach umzulegen. Hinzu kommt: Den Ellbogen auf dem Boden zu haben, ist bei den Superbikes nicht unbedingt üblich."

Vorfreude auf Zusammenarbeit mit Hayden

Aber: So ausgereift das Chassis, so einfach gestrickt ist laut Laverty die Elektronik der Open-Honda im Vergleich zu den von ihm gewohnten Superbikes. "Das System schränkt die Anzahl der möglichen Veränderungen stark ein. Daher wird es wichtig sein herauszufinden, wie wir die Elektronik optimal nutzen können", übt der MotoGP-Rookie aus Nordirland nach seinen ersten Testfahrten leichte Kritik an der RCV1000R. Die leistungsstärkere RC213V-RS wird Laverty erstmals Anfang Februar in Sepang testen.

Ungeachtet der Tatsache, dass er sein nächstjähriges Arbeitsgerät noch nicht kennenlernen konnte, spricht der jüngere Bruder von Michael Laverty im Vorfeld seiner Rookie-Saison in der Königsklasse schon jetzt von "der Gelegenheit, auf die ich lange gewartet habe und die dank Aspar nun Realität wird".

Eugene Laverty

Im Alter von 28 Jahren wechselt Laverty von den Superbikes in die MotoGP-Klasse Zoom

Auf die Zusammenarbeit mit Teamkollege Hayden freut sich der Brite schon sehr. "Ich kenne Nicky noch aus der Zeit, als ich in der 250er-Klasse fuhr. Er war immer sehr freundlich und nett zu mir", spielt Laverty auf die Jahre 2007 und 2008 an und geht genau wie Hayden von einer harmonischen Zusammenarbeit im Aspar-Team aus. Während Laverty in der 250er-Klasse auf einer Honda (2007) beziehungsweise Aprilia (2008) saß, fuhr Hayden seinerzeit in der Königsklasse MotoGP für das Honda-Werksteam.

Konkrete Ziele für die Rookie-Saison

In der am 29. März in Doha beginnenden MotoGP-Saison 2015 treten Laverty und Hayden als Teamkollegen auf. Dabei will sich der Nordire den einen oder anderen Kniff von "Kentucky Kid" abschauen: "Nicky ist seit langer Zeit im MotoGP-Geschäft dabei. Deshalb bin ich sicher, dass ich viel von ihm lernen kann. Am meisten kann er mir sicherlich beim Austauschen der Daten helfen."

Gut drei Monate vor seinem ersten Rennen als MotoGP-Pilot hat Laverty schon konkrete Vorstellungen, wie er die Saison gestalten möchte. "Es wäre schon, wenn wir an der Spitze der Open-Klasse mitfahren würden. Auf gewissen Strecken möchte ich mit den Werkspiloten kämpfen. Hoffentlich können wir einen Nutzen daraus ziehen, dass wir den weichen Reifen verwenden dürfen", so der Superbike-Vizeweltmeister von 2013.