Laverty: Elektronik für eigenen Fahrstil anpassen

Eugene Lavertys Stil passt zur Open-Honda: Allerdings muss der Nordire die Elektronik anpassen, um mit dem Motorrad richtig fahren zu können

(Motorsport-Total.com) - Zur Rookie-Klasse des Jahrgangs 2015 zählt auch Eugene Laverty. Der Nordire hat in den vergangenen Jahren sein Können in der Superbike-WM gezeigt. In der MotoGP wird der 28-Jährige die Open-Honda im Aspar-Team fahren. Beim Test in Valencia musste Laverty noch mit der RCV1000R arbeiten. Erst beim Sepang-Test im Februar wird er erstmals die überarbeitete RC213V-RS fahren können.

Titel-Bild zur News: Eugene Laverty

Eugene Laverty lernt die Geheimnisse der Open-Honda kennen Zoom

Obwohl die bisherige Open-Honda in der abgelaufenen Saison nicht konkurrenzfähig war, sind Laverty schon einige positive Unterschiede zu den Superbikes aufgefallen. "Es sind komplett unterschiedliche Motorräder, vor allem bei der Größe. Die Honda fühlt sich wie ein kleines Spielzeug an. Der Benzintank ist schmll, wodurch ich mich viel besser auf dem Motorrad bewegen kann. Im Trockenen habe ich auch sofort beide Ellbogen auf den Boden gebracht. Trotzdem muss ich noch lernen, wie ich dieses Motorrad richtig fahre."

Honda baut generell kleine Motorräder für kleine Fahrer. Selbst im Vergleich zur Aprilia RSV4 ist das MotoGP-Bike klein. "Die Aprilia sieht optisch klein aus, aber es ist eigentlich ein langes Motorrad", vergleicht Laverty. In der Superbike-WM wurde er 2013 mit Aprilia Vizeweltmeister. "Die Größe des Benzintanks ist für den Fahrer die entscheidende Komponente, ob ein Motorrad groß oder klein ist. Die Honda ist diesbezüglich sehr klein, weshalb man auch sehen kann, dass die Fahrer mit dem Ellbogen den Boden berühren."

Laverty drehte am trockenen Montag insgesamt 45 Runden. Am nassen Dienstag fuhr er weitere 26 Runden. Mittlerweile kennt Laverty auch die Bereiche, an denen er arbeiten muss. "Der Vorderreifen ist für mich nicht so ein großer Unterschied, sondern eher der Hinterreifen. Man kann den Hinterreifen durchdrehen lassen und damit lenken, aber gleichzeitig fährt man auch vorwärts. In der Superbike-WM wird man langsamer, wenn man den Hinterreifen durchdrehen lässt."


Fotos: Aspar, MotoGP-Test in Valencia, Dienstag


"Wir müssen an der Elektronik arbeiten, damit ich das Motorrad so fahren kann, wie ich es möchte. Ich bin es gewohnt, das Motorrad am Kurvenausgang aufzurichten und mit dem durchdrehenden Hinterreifen zu lenken. Mit diesem Bike geht das wegen der Elektronik nicht. Die Elektronik muss mir etwas helfen, denn ich habe extrem viel Power in meiner rechten Hand. Ansonsten liegt dieses Motorrad meinem Stil."

Eugene Laverty

Eugene Laverty streicht die Elektronik als wichtigen Aspekt hervor Zoom

Vor allem, wenn Laverty die stärkere RC213V-RS bekommt, muss er das Hinterrad durchdrehen lassen können, wie er bei den Honda-Werksfahrern beobachtet hat: "Man hat gesehen, wie die Werksfahrer und auch Stefan Bradl mit dem Motorrad gefahren sind. Dagegen habe ich nie gesehen, dass die Open-Honda mit durchdrehendem Hinterrad fährt", streicht der Nordire einen Unterschied hervor. "Deswegen glaube ich, dass wir die Elektronik anpassen müssen."

"Wenn ich von maximaler Schräglage das Motorrad aufrichte, möchte ich etwas haben, das mir vom Motorrad hilft. In der Vergangenheit hatte ich das in der Supersport-WM und der Superbike-WM. Mit diesem Motorrad ist das nicht möglich, aber es muss mit diesem Stil gefahren werden." In erster Linie müssen die Aspar-Ingenieure an der Traktionskontrolle arbeiten, damit Laverty am Kurvenausgang das Hinterrad durchdrehen lassen kann.

Am verregneten Dienstag konnte Laverty auch einen Vergleich zwischen den Regenreifen von Pirelli (Superbike-WM) und Bridgestone (MotoGP) ziehen. "Die ersten Runden waren interessant, denn der Streckenbelag ist sehr rutschig. Es war schwierig, denn ich musste die Reifen auf Temperatur bringen. Dann war es okay. Die Reifen sind komplett anders, denn man kann mit Bridgestone viel mehr Schräglage fahren. Ich habe ein gutes Gefühl gefunden, aber wir müssen noch an der Elektronik arbeiten. Vor allem am Kurveneingang war der Grip des Hinterreifens sehr gut."