KTM testet in Mugello: Tom Lüthi erstmals dabei

Nach Jerez testet das KTM-Team das MotoGP-Projekt in Mugello - Erstmals absolviert der Schweizer Tom Lüthi einen Test mit der neuen RC16

(Motorsport-Total.com) - KTM setzt das MotoGP-Testprogramm mit der RC16 fort. Zehn Tage nach Jerez (Spanien) absolvierte der österreichische Hersteller Probefahrten in Mugello (Italien). Neben Testfahrer Mika Kallio kam erstmals auch Moto2-Fahrer Tom Lüthi zum Einsatz. "Nach dem Gewinn der 125er-Weltmeisterschaft im Jahr 2005 durfte ich einige Runden mit einem MotoGP-Bike fahren", erinnert der Schweizer an einen Test mit Honda zurück. "Damals war die Strecke zur Hälfte nass. Also war das jetzt mein erster richtiger Test mit so einem Motorrad."

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Tom Lüthi absolvierte mit KTM seinen ersten richtigen MotoGP-Test Zoom

Lüthi wird im nächsten Jahr aber nicht mit KTM in der MotoGP fahren, denn Bradley Smith und Pol Espargaro stehen als Stammfahrer fest. Trotzdem genoss Lüthi seinen Test: "Man spürt die Power natürlich, aber es ist unglaublich, wie gut fahrbar die RC16 ist. Für einen MotoGP-Rookie sind die langen Geraden, die Hügel und die Kurven in Mugello vielleicht nicht ideal. Trotzdem war ich rasch im Bereich von Mika."

"Meine klare Priorität liegt auf der Moto2, aber nach diesen beiden Testtagen bin ich weniger nervös", so Lüthi, der in der mittleren Klasse um den WM-Titel kämpft. "Ich freue mich auf die nächsten Tests, die ich Seite an Seite mit den Topfahrern absolvieren werde." Mitte Juli wird KTM auf dem Red-Bull-Ring in Österreich testen. Dann werden auch die anderen MotoGP-Teams im Testeinsatz sein und die ersten Vergleiche können gezogen werden.

Nächster Test in Spielberg mit der Konkurrenz

Beim Mugello-Test in dieser Woche herrschte ideales Wetter und die geplanten Arbeiten konnten durchgeführt werden, wie Technikdirektor Sebastian Risse bestätigt: "Mugello ist eine besondere Strecke, die das Motorrad auf unterschiedliche Weise beansprucht. Natürlich hatten wir ein Auge auf die Höchstgeschwindigkeit. Trotzdem gibt es auch viele Kurven. Einige Dinge, die bei anderen Strecken funktioniert haben, funktionierten auch hier. Andere Dinge nicht." Bis zum nächsten Test wird die Arbeit in der Basis in Munderfing fortgesetzt.

Insgesamt befindet sich das MotoGP-Projekt auf Kurs. "In den vergangenen vier Wochen hat das Team sehr gut gearbeitet", lobt Mike Leitner. "Wir waren bei drei verschiedenen Strecken, also der gleiche Rhythmus wie bei den Grands Prix. Dabei haben wir gute Fortschritte mit der Entwicklung der RC16 gemacht, weil die Strecken unterschiedliche Charakteristika haben." Das Team war in Brünn, Jerez und nun in Mugello unterwegs.

"Dieses Mal hatten wir mit Tom einen anderen Fahrer dabei", so Leitner weiter. "Er war überraschend gut und hat sich rasch auf das MotoGP-Bike eingestellt. Trotz der intensiven Arbeit fuhr auch Mika Kallio gut. Er leistet sehr gute Arbeit. In Mugello waren wir zum ersten Mal auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke. Ein anderer Hersteller testete ebenfalls. Wir müssen jetzt das Gelernte in den kommenden Wochen umsetzen."

Testfahrer Kallio sagt über die Arbeit: "Es war gut, dass wir auf drei verschiedenen Strecken die Abstimmung testen konnten. Vor allem in Mugello haben wir mehr Informationen über das Chassis gesammelt. Das ist für die Ingenieure sehr wichtig für die weitere Entwicklung. In Jerez hatte ich das beste Gefühl, für Mugello brauchten wir wieder ein anderes Setup. Wir wissen, wo wir uns verbessern müssen. Die kurzen Pausen zwischen den Tests machten es für mich auch einfacher, meinen Rhythmus zu finden. Beim nächsten Test sind wir wieder auf einer neuen Strecke. Es wird interessant werden, uns mit der Konkurrenz zu vergleichen."