Kallios Jahresbilanz: So lief die Entwicklung des KTM-Bikes

Mika Kallio schafft mit der RC16 überraschend Platz zehn in Österreich und erklärt, welchen Schritt das Bike seit der Demofahrt vor einem Jahr in Spielberg gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - In Österreich gelang KTM eine Premiere. Pünktlich zum Heimrennen fuhr erstmals ein Pilot auf dem österreichischen Fabrikat auf unter 20 Sekunden an den Führenden heran. Wildcard-Starter Mika Kallio durfte nicht nur über Platz zehn jubeln, sondern auch über 19,766 Sekunden Rückstand. "Das war der beste Moment", strahlt der ruhige Finne.

Titel-Bild zur News: Mika Kallio

Mika Kallio erinnert sich: 2016 noch beim Showrun, 2017 in den Top 10 Zoom

Kallio setzte sich überlegen gegen seine KTM-Teamkollegen durch. Während Pol Espargaro Pech hatte und aufgrund eines Bremsdefekts aufgeben musste, wurde Bradley Smith nur 18. mit 36 Sekunden Rückstand. Der Finne war bereits im Vorjahr auf dem Red-Bull-Ring im Einsatz, allerdings drehte er damals nur ein paar Demorunden vor dem Comeback-Rennen. Beim Rückblick auf diese Zeit zwischen Spielberg 2016 und Spielberg 2017 meint der 34-Jährige: "Als wir vor einem Jahr diese Demorunden gefahren sind, konnte man bereits diese Stimmung und Atmosphäre spüren."

Vor den vielen KTM-Fans sei dies ein schönes Gefühl gewesen, "Teil der Truppe" zu sein. "Vor eineinhalb Jahren sind wir zum ersten Mal mit diesem Bike gefahren. Seit diesem Zeitpunkt konnten wir jedes Mal einen großen Fortschritt erkennen. Wir wurden dauernd besser und besser", erinnert sich der Testpilot, der in der 125er-Klasse zweimal auf KTM Vizemeister wurde.

Allerdings gab es auch schwierige Momente in der Entwicklung des Projektes. "Es gab einen Moment, zu Beginn dieses Jahres, als wir uns plagten, eine Lösung für ein paar Probleme zu finden. Wir sind immer wieder gegen eine Mauer gerannt und konnten keine Lösung finden. Das war für die Stammfahrer und auch für mich schwierig, weil wir nicht wussten, welchen nächsten Schritt wir setzen sollten", spricht er offen auch über die negativen Seiten.


KTM präsentiert das MotoGP-Bike RC16

Dennoch konnte er sich mit der Mannschaft aufraffen und schlussendlich die Entwicklung der RC16 so weit vorantreiben, sodass KTM nun aus eigener Kraft bei jedem Rennen Punkte einfahren kann. "Man denkt immer, dass man noch etwas besser machen könnte, aber es ist schwierig zu sagen, was genau. Das waren schwierige Monate, aber die weiteren Entwicklungen haben uns auf ein ganz neues Level gebracht", freut sich Kallio, der auf einen Stammplatz in der MotoGP hofft. "Schon auf dem Sachsenring haben wir gesehen, dass wir schön langsam rankommen. Der Abstand ist jetzt viel kleiner als vorher." Als Team und Hersteller steht KTM jeweils bei 29 Punkten in der WM. (Zum WM-Stand!)