• 25.06.2015 18:35

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Jorge Lorenzo hat Mühe mit den Reifen: "Bin nicht schnell"

Keine schnelle Runde, keine Pace: Jorge Lorenzo ist mit dem Trainingsauftakt in Assen nicht zufrieden - Vor allem die Bridgestone-Reifen bereiten ihm Probleme

(Motorsport-Total.com) - Jorge Lorenzo reiste mit vier Siegen im Gepäck zur Dutch TT nach Assen. Auf dieser legendären Strecke in den Niederlanden gewann er Spanier in seinem WM-Jahr 2010, doch es gibt auch gemischte Erinnerungen. Vor zwei Jahren brach er sich im Regentraining ein Schlüsselbein, ließ sich in Spanien operieren und startete trotzdem das Rennen!

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo fand im Training kein optimales Gefühl für die Reifen Zoom

In diesem Jahr gilt Yamaha als Favorit. Wenn Lorenzo seinen Teamkollegen Rossi schlagen kann, würde er die WM-Führung übernehmen, da die beiden nur durch einen Punkt voneinander getrennt sind. Der erste Trainingstag verlief für Lorenzo aber nicht optimal. Beide Motorräder waren mit dem neuen Yamaha-Chassis ausgestattet. Lorenzo experimentierte mit der Abstimmung.

Allerdings konnte er nicht ganz das gleiche Tempo wie Rossi fahren. "Es war ein schwieriger Tag", seufzt Lorenzo. "Ich bin für eine Runde nicht schnell und ich habe nicht die Pace. Das ist heute die Wahrheit. Ich fühle mich auf dem Motorrad noch nicht wohl. Bei der Beschleunigung neigt das Bike zu Wheelies. Das müssen wir lösen."

Im Ergebnis belegte Lorenzo den sechsten Platz. Auf die Bestzeit von Honda-Konkurrent Dani Pedrosa fehlten knapp drei Zehntelsekunden. Rossi war um eine Zehntel schneller. "Valentino ist hier konkurrenzfähiger, vielleicht hat auch Honda einen Fortschritt geschafft", bewertet Lorenzo das Trainingsergebnis. "Da ich noch nicht die optimale Abstimmung gefunden habe, hat sich das Bild an der Spitze etwas verändert. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir die Probleme lösen können."


Fotos: Jorge Lorenzo, MotoGP in Assen, Training


Die Reifen bereiteten Lorenzo die meiste Mühe: "Hier gibt es nicht den Reifen mit der weichen Flanke, den Bridgestone normalerweise bringt. Dadurch finde ich nicht das optimale Gefühl, aber es ist für alle Fahrer gleich." In den vergangenen Jahren war es schon öfter der Fall, dass Lorenzo in den Kurven, wo seine Stärke liegt, nicht das optimale Gefühl für einen bestimmten Reifentyp gefunden hat und deswegen Zeit verlor.

Jorge Lorenzo

Mit seinen vier Siegen hat Jorge Lorenzo viel Selbstvertrauen getankt Zoom

Diese Reifen passen nicht optimal zu Lorenzos präzisem Fahrstil: "Das Hinterrad dreht in einigen Kurven stark durch, wodurch sich das Motorrad stark bewegt. Ich bin mit diesen Reifen in der Vergangenheit schon gute Rennen gefahren. Wir müssen das Motorrad noch verbessern." Im Gegensatz zu Rossi war der Spanier am Donnerstag nur mit dem weicheren Medium-Reifen unterwegs. "Ich habe den harten Hinterreifen noch nicht verwendet. Vielleicht probiere ich ihn im vierten Training aus."

Den Kopf will Lorenzo trotz der Schwierigkeiten nicht in den Sand stecken, denn in den vergangenen Wochen zeigte er seine Bestform. Das sorgte für Selbstvertrauen: "Ich glaube, dass ich hier viel mehr zeigen kann. Sollte es morgen regnen, bleibt uns nicht viel Zeit. Ich hoffe, dass es trocken bleibt, damit wir die Probleme lösen können. Ich liege nicht so weit hinten, es fehlen nur zwei Zehntelsekunden. Aber klar, ich habe hier mehr Probleme als bei den vergangenen vier Rennen. Es ist eine lange Saison und es kann Rennen geben, wo solche Situationen auftreten."