Ezpeleta will "ausgeglichene Meisterschaft"

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta erläutert seine Beweggründe hinter der geplanten Einführung einer Einheitselektronik und eines Drehzahllimits

(Motorsport-Total.com) - Wie genau die MotoGP-Zukunft aussehen wird, ist derzeit noch offen. Hinter den Kulissen wird bereits seit geraumer Zeit über die Einführung einer Einheitselektronik und eines Drehzahllimits für die Prototypen-Bikes diskutiert. Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta ist die treibende Kraft hinter diesen Überlegungen. Im Rahmen des Grand Prix von Japan an diesem Wochenende in Motegi soll es diesbezüglich weitere Gespräche mit den Herstellern geben.

Titel-Bild zur News: Start zum Grand Prix von Portugal 2012

Das MotoGP-Feld wird in der kommenden Saison zwei Bikes mehr aufweisen

Vor allem Honda zeigt sich von den Plänen Ezpeletas bisher wenig angetan und drohte bereits mit einem Rückzug aus der MotoGP-Szene, sollten die Änderungen am technischen Reglement tatsächlich so vorgenommen werden, wie vom 63-jährigen Spanier beabsichtigt. Gleichzeitig mehren sich in Reihen der Topfahrer hinsichtlich der im Raum stehenden Einführung einer Einheitselektronik die Sicherheitsbedenken.

Ezpeleta zeigt sich davon unbeeindruckt. "Alles, was ich erreichen will, ist eine Meisterschaft, die ausgeglichener ist", hält der Dorna-Chef gegenüber 'Motorsport aktuell' fest. Beim Thema Drehzahllimit merkt der Spanier an, dass es "genügend Leute gibt, die sagen, dass wir auf den Geraden nicht so schnell sein müssen. Also wo ist das Problem, die Drehzahl zu begrenzen? Dann wären auch die CRT-Bikes näher dran".

Mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen

Mit Blick auf die teilweise ablehnende Haltung der Hersteller, stellt der Spanier klar: "Bringt mir eine Lösung oder ich bringe meine eigene" und hält bezüglich seiner geplanten Regelreform fest: "Wenn man bei den Herstellern mit den Ingenieuren spricht, wollen sie Rennen fahren. Wenn man aber mit den Managern redet, wollen sie, dass es billiger wird".

Der Spanier möchte gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen und zieht einen Vergleich zur Formel 1: "Ich versuche zu verstehen, warum sie in der Formel 1, der Spitze des Automobilsports, ein Drehzahllimit und eine Einheitselektronik von einem Hersteller haben können und sie dabei bessere Rennen und immer mehr Zuschauer haben."

In diesem Zusammenhang verweist der Dorna-Chef auf die Einführung der CRT-Bikes im vergangenen Winter und darauf, dass die Maßnahme seiner Ansicht nach zum Erfolg führte. "In der Zeit, in der die Hersteller die Regeln bestimmten, ist ihre Zahl von sechs auf drei zurückgegangen. Seit ich die CRT-Regel eingeführt habe, haben wir wieder 22 Bikes, nächstes Jahr 24."

In der MotoGP-Saison 2013 wird es neben den zwölf Prototypen-Bikes auch zwölf CRT-Bikes und somit zwei mehr als in diesem Jahr geben. Bezüglich der Regeln für die Prototypen könnte es schon an diesem Wochenende eine Entscheidung geben.