Die Ziele von Aprilia: In den Top 10 festsetzen

Neues Chassis und Fortschritte beim Motor: Aprilia-Rennchef Romano Albesiano ist mit den Verbesserungen zufrieden und gibt die Top 10 als Ziel aus

(Motorsport-Total.com) - Aprilia geht mit zwei neuen Fahrern und einer im Detail weiterentwickelten RS-GP in die MotoGP-Saison 2017. Beim Motorrad arbeiteten die Ingenieure einerseits am Motor, der bisherigen Schwachstelle, und am Chassis. "Ich bin zufrieden", wird Rennleiter Romano Albesiano von 'Crash.net' zitiert. "Wir haben beim Motor sehr gute Arbeit geleistet. Trotzdem müssen wir uns noch verbessern." Der Italiener deutet außerdem an, dass es eine weitere Ausbaustufe gibt, diese aber noch nicht zum Einsatz kommt.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Neues Design, neue Fahrer, neue Technik: Aprilia entwickelt sich weiter Zoom

Bei den Wintertests war Aleix Espargaro die Messlattefür Aprilia, während sich Rookie Sam Lowes in Ruhe an die Königsklasse gewöhnen konnte. Espargaro beendete den letzten Wintertest in Katar an der zwölften Stelle. Sein Rückstand betrug knapp eine Sekunde. Damit befand er sich in einem ähnlichen Bereich wie Alvaro Bautista und Stefan Bradl im vergangenen Herbst, als Aprilia schon ein deutlicher Fortschritt gelang.

Albesiano gibt für die anstehende Saison auch das Ziel vor, dass sich Aprilia in den Top 10 etablieren soll. "Wir müssen realistisch sein. Der Wettbewerb ist verrückt, unglaublich. Ich wäre zufrieden, wenn wir uns im ersten Teil der Saison in den Top 10 bestätigen und vielleicht im Qualifying eine bessere Performance als im Vorjahr zeigen können", hofft der Rennchef. "Damit wäre ich zufrieden. Im Laufe der Saison sollten wir uns dann weiter steigern."

Neben dem Motor wurde im italienischen Noale auch am Chassis gearbeitet. Espargaro, der das gute Handling des Suzuki-Rahmens bestens kennt, fand lobende Worte, wie Albesiano bestätigt: "Am meisten bin ich mit der Chassis-Entwicklung zufrieden, denn das neue Bike ist definitiv ein Fortschritt. Aleix sagte das, als er das neue Motorrad zum ersten Mal probierte. Seine Aussagen waren sehr klar. Auch Sam war zufrieden." Lowes hatte erst beim Katar-Test die neueste RS-GP zur Verfügung, nachdem er davor mit dem Vorjahresmodell fahren musste.

"Am meisten bin ich mit der Chassis-Entwicklung zufrieden, denn das neue Bike ist definitiv ein Fortschritt." Romano Albesiano

Die Fortschritte beim Chassis sollen sich auch über die Renndistanz zeigen. Für Albesiano ist die positive Entwicklung auch ein Indiz dafür, dass Aprilia in die richtige Richtung arbeitet. "Wenn man einen Motor baut, dann kann man die Leistung messen und sieht sofort, ob er besser ist oder nicht. Ein Chassis zu designen dauert Monate. Man nimmt an, dass es besser ist, aber man weiß es erst auf der Strecke. Manchmal ist es dann ein Desaster. Jetzt hat es funktioniert, was sehr wichtig ist."

Bei diesem neuen Chassis wurde die grundsätzliche Geometrie beibehalten, aber es wurde der Schwerpunkt verändert. "Die Steifigkeit haben wir erhöht und bei einigen Teilen auch das Gewicht", so Albesiano. "Es geht um Details. Wenn man den Schwerpunkt verändert, muss man das Motorrad komplett neu aufbauen und alle Teile verändern." Deswegen blickt der Italiener dem Saisonauftakt auch zuversichtlich entgegen: "Man ist nie zufrieden, weil man die Spitze einholen muss. Es ist harte Arbeit. Aber wenn ich alle Dinge bedenke, bei denen wir uns über den Winter deutlich verbessert haben, werden wir es sehen."