Crutchlow: Nur Lorenzo war schneller

Der Tech-3-Pilot deutet mit Platz zwei im dritten Freien Training sein Potenzial an und geht von weiteren Verbesserungen für den Samstag in Katar aus

(Motorsport-Total.com) - Mit einer Zeit von 1:55.456 Minuten fuhr Cal Crutchlow im dritten Freien Training von Katar die zweitbeste Zeit und bewies damit die starke Performance von Yamaha. Lediglich Jorge Lorenzo war eineinhalb Zehntelsekunden schneller als Crutchlow. Favorit Casey Stoner hingegen brachte gegen Ende keine schnelle Runde mehr zustande und reihte sich auf Platz drei vor Andrea Dovizioso ein.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow fährt trotz nicht optimaler Getriebeabstimmung auf Position zwei

Trotz des dicken Ausrufezeichens möchte Crutchlow die Erwartungen aber gering halten: "Mit Prognosen fürs Rennen tue ich mich schwer. Wenn ich in die Top 6 fahren würde, wäre ich sehr froh. Mein Ziel für dieses Jahr besteht darin, näher an die Spitze heranzukommen."

Für Samstag hofft der Brite auf weitere Verbesserungen an seiner Kunden-M1. "Wir haben am Motorrad das Chassis und die Getriebeabstimmung geändert, was nicht funktioniert hat. Deshalb sind wir beim Chassis zu unserem Grundsetup zurückgekehrt. Das hat besser funktioniert", berichter er. "Wir haben versucht, den zweiten Gang länger zu machen. Das war das Problem. Wir hatten also in der kompletten Session einen zu langen zweiten Gang, was wir im Vergleich zum Chassis nicht zurückrüsten konnten. Morgen wird es sicher einfacher, wenn wir dieses Problem nicht haben."

Im Rennen wird laut Crutchlow der Reifenabrieb entscheidend sein: "Es wird ein langes Rennen, weil der Reifenverschleiß für alle wirklich desaströs ist. Wir schauen uns heute Nacht die Daten an. Es wird vermutlich eine lange Nacht, aber wir haben keine weitere Session mehr vor dem Qualifying."

"Ich kann meinen Fahrstil sicher noch verbessern. Ich weiß, wo ich mich verbessern kann. Die Umsetzung ist stellenweise nicht so einfach", gibt er lachend zu. Der Tech-3-Pilot wirkt in seiner zweiten MotoGP-Saison deutlich entspannter als im Debütjahr. "Mit dem Team weiterzuarbeiten ist gut. Es ist mein zweites MotoGP-Jahr und die 1.000er liegt mir besser. Mein Fahrstil hat sich mehr in Richtung Grand-Prix-Pilot entwickelt", schildert er. "ich selbst bin etwas entspannter."


Fotos: MotoGP-Saisonauftakt in Doha, Freitag


Lob erhält der Brite auch von Valentino Rossi: "Ich mag ihn sehr", bemerkt der italienische Ducati-Pilot. "Er ist ein Freund und pflegt einen Superbikde-Stil und ist sehr offen. Die erste Saison in der MotoGP ist schwierig, auch wegen der Reifen. In diesem Punkt hat er viel gelernt. Die M1 ist auch besser als vor einem Jahr. Die 1.000er passt besser zu seinem Fahrstil als die 800er. Ich möchte mit ihm kämpfen, aber es wird schwierig."

"Es war jetzt nicht nur an diesem Abend so, sondern auch schon bei den Wintertests", erkennt der amtierende MotoGP-Champ Stoner. "An diesem Wochenende war er sehr beeindruckend und konstant vorne dabei. Da es eine neue Klasse ist, ist der Unterschied zwischen den Werks- und den Kundenmotorrädern nicht so groß. Das gibt ihm auch das Vertrauen, noch etwas mehr zu puschen."