Burgess von Crutchlows-Fähigkeiten überzeugt

Rossi-Crewchief Jeremy Burgess würde Cal Crutchlow bei Ducati begrüßen - Tech-3-Teamchef Herve Poncharal könnte den Wechsel des Briten nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Ducati und Cal Crutchlow flirten jetzt seit einigen Wochen miteinander. Der Brite hat vom Werksteam ein Angebot für die kommenden beiden Jahre vorliegen. Im Fahrerlager geht man davon aus, dass an diesem Wochenende in Mugello eine Entscheidung fallen wird, auch wenn Crutchlow auf dem Sachsenring meinte, dass es nicht der Fall sein wird - er aber nicht zu viel darüber sprechen darf. Bei Ducati rechnet man, dass Crutchlows Fahrstil zu der Desmosedici passen kann. Der Verbleib bei Yamaha ist aber auch noch nicht ganz vom Tisch.

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Werden Valentino Rossi und Cal Crutchlow im kommenden Jahr Teamkollegen?

"Er ist auf einem sehr guten Motorrad und hat in diesem Jahr einen Quantenschritt gemacht", wird Jermey Burgess, der Crew-Chief von Valentino Rossi, von 'Motor Cycle News' zitiert. "Er wurde von Wilco Zeelenberg (Teammanager von Jorge Lorenzo; Anm. d. Red;) empfohlen." Zeelenberg hat mit Crutchlow in der Supersport-WM zusammengearbeitet. Dort fuhr der Brite eine Yamaha R6 und wurde 2009 Weltmeister. "Wilco glaubte, dass er den Schritt schaffen kann. Ich glaube, das hat Cal auch bewiesen", findet Burgess.

"Er wäre für jedes Werksteam als aufsteigender Fahrer eine Bereicherung. Cal ist auf einem Motorrad, das über viele Jahre weiterentwickelt wurde. Der nächste Schritt wäre jetzt für ihn, selbst diese Rolle einzunehmen. Er zeigt sicherlich eine gute Leistung. Es gibt keinen Grund, warum ihn nicht jedes Team haben will", meint der Australier. Aller Wahrscheinlichkeit wird Crutchlow bei Ducati unterschreiben und in den kommenden beiden Jahren der Teamkollege von Valentino Rossi sein, der wahrscheinlich ebenfalls bleibt.


Fotos: MotoGP auf dem Sachsenring, Girls


"Ducati will Cal haben", sagt sein derzeitiger Tech-3-Teamchef Herve Poncharal gegenüber 'Motor Cycle News'. "Ich habe ihn aber noch nicht verloren, wäre aber sehr traurig, weil dieses Jahr fantastisch ist. Ich weiß, wie sehr er sich noch immer verbessern kann. Ich sehe aber nicht, dass er das Ducati-Angebot ablehnen kann. Ich mache mir Sorgen und bin traurig, aber wenn er gutes Geld verdienen und ein Werksmotorrad bekommt, dann kann ich ihn verstehen."

"Das Geld ist für mich aber nicht wichtig", meint Crutchlow zu diesem Thema. "Soweit ich verstehe, werden die neuen Eigentümer viel Geld investieren. Ich stehe nun seit einem Monat mit Ducati in Kontakt und kenne einige Pläne", spricht der Brite Audi an. "Ich möchte Yamaha nicht verlassen, weil es eine tolle Firma ist und es fühlt sich wie eine große Familie an. Ich glaube aber, dass ich bei Ducati den gleichen Job machen kann."

"Das Geld ist für mich aber nicht wichtig." Cal Crutchlow

Dazu kommt, dass das die aktuelle Desmosedici im Vergleich zur Honda und Yamaha noch ein recht junges Projekt ist. Außerdem werden in den Werksteams die Verträge über zwei Jahre abgeschlossen. Wenn Crutchlow jetzt wechselt, dann ist er voll in die Entwicklung eingebunden. Das Ziel ist natürlich der WM-Titel. Würde er nicht wechseln, dann würde er in den kommenden beiden Jahren weiter eine Kunden-Yamaha fahren.

"Ich bin seit vier Jahren zu Yamaha loyal. Sie waren auch mir gegenüber loyal", unterstreicht der 26-Jährige. "Ich werde aber einen Deal mit Ducati machen, wenn mir Yamaha nicht das geben kann, was ich will. Yamaha hat mir in den vergangenen Jahren Brot und Butter gegeben. Ich möchte nicht gehen, aber wenn ein Angebot auf dem Tisch liegt, was soll ich dann tun?"

"Ich kann bei Tech 3 bleiben, aber ich werde nie die gleiche Unterstützung wie die Werksfahrer erhalten. Das habe ich bereits klar gesagt. Wenn ich zu Ducati gehe, dann weiß ich, dass ich die beste Ducati bekomme."