Burgess bedauert erfolglose Ducati-Zeit

Jeremy Burgess glaubt, dass Valentino Rossi auch bei Ducati erfolgreich sein kann: Der Prozess dauert aber noch Jahre - Diese Zeit hat der Italiener nicht

(Motorsport-Total.com) - Noch ist nicht offiziell entschieden, ob die Crew rund um Valentino Rossi ebenfalls zu Yamaha zurückkehren wird. Der Superstar ging in der Pressekonferenz in Indianapolis davon aus, dass Jeremy Burgess und die Mechaniker wechseln werden. Es müssen noch individuelle vertragliche Details geklärt werden, aber prinzipiell ging Rossi davon aus, dass seine Mannschaft zusammenbleiben wird. Burgess selbst hat sich aber noch nicht entschieden. "Ich weiß es nicht. Niemand hat mich bisher diesbezüglich gefragt. Ich muss darüber nachdenken", wird der Australier von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert. Seit Rossi in der Königsklasse fährt, fungiert Burgess als sein Crew-Chief.

Titel-Bild zur News: Jeremy Burgess, Valentino Rossi

Bei Ducati sind Jeremy Brugess (li.) und Valentino Rossi erfolglos geblieben

Sieben gewonnene Weltmeisterschaften sprechen eine deutliche Sprache, doch bei Ducati wollte es nicht klappen. "Ich dachte, dass es möglich wäre für Valentino ein Motorrad zu bauen, aber es ist ein Prototyp, der von Fahrerseite eine komplett neue Herangehensweise verlangt. Deswegen haben es viele Fahrer nicht geschafft. Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen können, aber Valentino hat keine Zeit mehr", meint Burgess über die bislang erfolglosen eineinhalb Jahre. Rossi hat die Reißleine gezogen und will seine Karriere bei Yamaha mit Erfolgen ausklingen lassen.

Zwei Podestplätze waren ihm deutlich zu wenig. Mit der Desmosedici kam der Superstar von Beginn an nicht klar. Auch die zahlreichen Umbauten änderten nichts an der Situation. Zudem hat Rossi auch schon mehrmals gemeint, dass es für ihn nicht einfach ist, den intuitiven Fahrstil nach so vielen Jahren komplett zu ändern. Bei Yamaha wird der 33-Jährige wieder ein Motorrad bekommen, das ihm von der Charakteristik besser liegt.

Burgess muss sich nun überlegen, ob er in den Ruhestand geht, oder in der MotoGP bleibt und noch zwei Jahre bei Yamaha anhängt. Er bedauert, dass man es bei Ducati nicht geschafft hat. "Ich hätte den Job gerne erledigt. Wir sind nicht so weit weg. Uns fehlt nur ein Prozent. In diesen zwei Jahren hat Ducati viel gelernt und es ist sehr enttäuschend, dass wir die Aufgabe nicht zu Ende führen können. Ich verstehe aber, dass Valentino seine Karriere an der Spitze beenden will und er denkt, dass er es mit Yamaha schaffen kann."

"In bestimmten Bereichen konnten wir Valentino das geben, was er verlangt hat und in anderen Bereichen haben wir viel getan. Wir mussten ein Chassis um einen existierenden Motor bauen. Es dauert Jahre, bis man die beste Lösung findet. Ducati verfügt aber nicht über die Erfahrung der japanischen Hersteller", meint Burgess über die aktuelle Situation. Nun liegt es an Andrea Dovizioso, das Ruder in Zukunft herumzureißen. Gemeinsam mit Nicky Hayden wird sich der Italiener um die künftige Entwicklung kümmern.