Bradl: "Habe keine Bäume ausgerissen"

Stefan Bradl zog in Laguna Seca Startplatz neun an Land - Speziell mit der Abstimmung seiner Honda ist der Deutsche noch nicht zufrieden

(Motorsport-Total.com/Sport1) - MotoGP-Rookie Stefan Bradl ist an diesem Wochenende zum ersten Mal im anspruchsvollen Laguna Seca unterwegs. Schon in der Vergangenheit haben auch Superstars etwas Zeit gebraucht, um die Geheimnisse und die schnellsten Linien auf dieser Strecke zu finden. Das dritte Freie Training war aufgrund der äußeren Bedingungen praktisch wertlos und Bradl verlor wichtige Trainingszeit. Da er sich am Freitag in erster Linie auf die Strecke eingeschossen hatte, wurde im Qualifying an der Abstimmung der Honda RC213V gearbeitet. Das optimale Setup hat die LRC-Mannschaft aber noch nicht gefunden.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Stefan Bradl sucht noch die optimale Abstimmung für seine Honda

Auf der Uhr drückte sich das in einem Rückstand von 1,199 Sekunden aus, was Startplatz neun bedeutete. "Zufrieden ist der falsche Ausdruck. Es ist nicht schlecht, aber es ist auch nichts Besonderes. Ich habe keine Bäume ausgerissen. Grundsätzlich kann ich sagen, dass wir bei der Abstimmung des Motorrades noch zu weit weg sind. Ich habe mich noch nicht wohlgefühlt", berichtet Bradl nach der Qualifikation.

"Das habe ich erst im Qualifying herausgefunden, denn am Freitag habe ich damit zu tun gehabt, dass ich die Strecke kennenlerne und fahrerisch auf Zeiten komme. Das dritte Training war vernebelt, weshalb wir erst jetzt richtig am Motorrad arbeiten konnten. Leider habe ich mich speziell beim Anbremsen nicht wohlgefühlt."

Am Vormittag ging der Deutsche lediglich in den letzten zehn Minuten auf die Strecke. "Es war sehr neblig und feucht. Es war schwierig. Wir sind nur die letzten zehn Minuten hinausgefahren, weil es sonst keinen Sinn gemacht hätte. Wir haben alle gewartet, bis eine Verspätung durchgesagt wird, aber das kam nicht und das dritte Training war für die Katz. Es gab keine optimalen Bedingungen."


Fotos: MotoGP in Laguna Seca, Samstag


"Am Ende ist Lorenzo aber doch noch anständige Rundenzeiten gefahren. Pedrosa und Stoner sind gar nicht hinausgefahren. Deshalb war es kein Training, in dem wir etwas lernen hätten können." Als dann schließlich das Qualifying startete, war Bradl gleich in der Corkscrew im Kiesbett zu finden. Was war passiert? "Das war etwas dumm, weil ich mit viel Speed dort angekommen bin. Ich habe gesehen, dass dort eine kleine Ölspur war, die heute Vormittag noch nicht vorhanden war. Ich hatte Angst, dass ich darauf ausrutsche und habe deshalb die Bremse wieder aufgemacht. Dann bin ich etwas Motocross gefahren."

Auch in der letzten Kurve fing der Zahlinger mit dem Knie das Motorrad wieder ein und verhinderte einen Sturz über das Vorderrad. "Man hat schon gesehen, dass ich recht am Limit war. Auf der Bremse und beim Einbiegen habe ich mich nicht so komfortabel gefühlt. Es ist schwierig, weil die Strecke sehr holprig ist. Normalerweise bin ich auf der Bremse stark, aber hier muss ich viel früher bremsen. Da müssen wir für das Rennen noch etwas finden."

Prognosen sind schwierig

Am Sonntag wartet schließlich ein langes und anstrengendes Rennen. Der Nacken bereitet Bradl keine Schmerzen mehr. "Das ist aussortiert und ich bin froh, dass ich keine Probleme mehr habe. Ich bin behandelt worden und es ist kein Problem mehr", bestätigt er diesbezüglich. Im Rennen könnte es auch zu Überrundungen der Claiming-Rule-Fahrer kommen.

"Ich hoffe, dass wir damit keine Probleme bekommen und sie die blauen Flaggen beachten. Es wird eine lange Distanz, aber letztlich ist es wie in jedem anderen Rennen. Was mich heute besonders ärgert ist, dass wir vom Setup so weit weg sind. Es strengt mich mehr an, um auf die Rundenzeit zu kommen."

Und was rechnet sich Bradl für das Rennen aus? "Es ist alles möglich. Man sieht, dass wir nahe an Platz sieben dran sind. Auf Platz sechs fehlt auch nicht viel. Das werden wir im Rennen sehen. Vielleicht kann ich ein paar Leuten folgen und dabei auch noch etwas lernen. Wir werden es sehen. Eine Prognose abzugeben ist schwierig."