Biaggi nach Test: "Ich liebe diesen Sport"

Max Biaggi hat seinen Zweitagestest für Ducati genossen - Schrittweise tastete sich der Superbike-Weltmeister in Mugello an die aktuelle MotoGP-Generation heran

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Wochen wurde viel über ein Comeback von Max Biaggi in der Superbike-WM spekuliert. Nun stieg der amtierende Superbike-Weltmeister zum ersten Mal in diesem Jahr wieder auf eine Rennmaschine. In Mugello testete der Römer am Donnerstag und Freitag die Ducati Desmosedici GP13 des Pramac-Teams. Es ging nicht um schnelle Rundenzeiten, sondern Biaggi gewöhnte sich in erster Linie an die aktuelle MotoGP-Generation. Noch nie ist er zuvor mit der aktuellen 1.000er gefahren. Die Reifen und die Elektronik haben sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt.

Titel-Bild zur News: Max Biaggi

Max Biaggi hat der Ducati-Test in Mugello viel Spaß gemacht Zoom

Zudem wird in der MotoGP mit Karbonbremsen im Trockenen gefahren und nicht wie in der Superbike-WM mit Stahlbremsen. Seinen letzten Grand Prix fuhr Biaggi im Jahr 2005. Die Freude nach diesem Ausflug war groß, denn in Biaggi brennt immer noch das Feuer und die Leidenschaft. "Zum ersten Mal seit acht Monaten war ich wieder ein Rennfahrer. Es war großartig, weil ich diesen Sport wirklich liebe. Nach einer gefühlten Ewigkeit war es eine tolle Möglichkeit, wieder ein MotoGP-Motorrad zu fahren", schwärmt der vierfache 250er-Weltmeister.

Die Umstellung war zunächst nicht einfach: "In den ersten Runden spürte ich, dass ich wirklich seit acht Jahren nicht mehr gefahren bin, denn ein MotoGP-Bike hat eine direkte Reaktion, wie sie in der Superbike-WM nicht existiert. Es war auch schön, weil sich eine gute Atmosphäre mit den Teammitgliedern entwickelte. Es war so, wie ich damals im Jahr 2009 mit Aprilia begonnen habe. Es herrschte eine positive Stimmung, obwohl es nur ein Test war."


Fotos: Max Biaggi testet die Pramac-Ducati


"Ich bedanke mich bei Ducati und Pramac für diese Möglichkeit. Wir hatten leider etwas Pech mit dem Wetter, denn von den zwei Tagen testeten wir praktisch nur einen. Aber es ist besser als nichts. Ich habe nichts beschädigt und es hat viel Spaß gemacht." Das Pramac-Team schätzte die Möglichkeit, mit einem der besten Motorradfahrer der vergangenen 20 Jahre zusammenzuarbeiten. Teammanager Francesco Guidotti zeigt sich beeindruckt. "Am ersten Tag versuchten wir so viel wie möglich über das Motorrad herauszufinden, denn Max ist acht Jahre kein MotoGP-Bike gefahren."

"Es war klar, dass seine Erinnerungen lange zurückliegen. Seit damals hat sich viel verändert, in erster Linie die Reifen. Vermutlich haben ihn die Karbonbremsen am meisten dabei behindert, das richtige Gefühl für das Motorrad zu finden." Biaggi stellte sich mit all seiner Routine auf die Gegebenheiten ein. "Am zweiten Tag sahen wir vom ersten Versuch an Fortschritte", lobt Guidotti.

"Vielleicht hat er über Nacht darüber nachgedacht, denn am Nachmittag konnte er aufgrund des Wetters nicht fahren. Ich glaube, dass es für ihn ein toller Test war. Für uns war es eine große Freude, ihn bei uns an der Box zu haben." Biaggi fuhr das Motorrad von Ben Spies. Er wird den US-Amerikaner aber nicht in Barcelona vertreten. Testfahrer Michele Pirro kommt in Spanien zu seinem nächsten Renneinsatz. Laut 'GPOne.com' war Biaggis persönliche Bestzeit 1:52,1 Minuten. Stammfahrer Andrea Dovizioso war um vier Sekunden schneller.