• 08.08.2017 08:49

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Arbeit am Set-up: Honda feilt in Brünn an Details

Marc Marquez und Dani Pedrosa feilen beim Brünn-Test am Set-up, um die Tendenz zu Wheelies zu verringern - Dieser Aspekt wird in Österreich sehr wichtig

(Motorsport-Total.com) - Das Honda-Werksteam hatte für den Testtag in Brünn keine großen Neuerungen geplant, da man schon während der Sommerpause in Tschechien getestet hatte. Marc Marquez und Dani Pedrosa konzentrierten sich auf Details beim Set-up. In erster Linie lag der Fokus am Kurvenausgang und der Beschleunigungsphase, um die Tendenz zu Wheelies zu verringern. Das wird am kommenden Wochenende beim Grand Prix von Österreich in Spielberg sehr wichtig werden.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Honda konzentrierte sich beim Montagstest auf die Abstimmung Zoom

"Mein Gefühl für das Bike war sehr gut", berichtet Marquez, der den Tag als Zweiter hinter Valentino Rossi beendete. "Die Rundenzeiten sind recht einfach gekommen. Wir probierten ein paar Dinge aus, um beim Set-up etwas für den Grand Prix von Österreich zu verstehen. Abgesehen davon testeten wir verschiedene weiche Reifen. Prinzipiell beendeten wir den Tag mit ein paar Upgrades beim Set-up. Ich bin zufrieden mit unserer Rennpace."

"Wir versuchten zu verstehen, wie man Wheelies vermeidet, denn das wird in Österreich sehr wichtig. Auch die anderen Hersteller arbeiten an diesem Aspekt mit verschiedenen Verkleidungen. Wir haben keine neue Verkleidung, probierten aber einige Ideen aus. Man muss einen Kompromiss zwischen Bremsstabilität und guter Beschleunigung finden. Wir änderten die Balance des Motorrades, um weniger Wheelies zu haben. Aber auch ich muss meinen Fahrstil an diese Art von Set-up anpassen."

Insgesamt spricht der WM-Führende von einem positiven Test, auch wenn es schwierig war, den richtigen Kompromiss zwischen guter Beschleunigung und Bremsstabilität zu finden. So wie schon am Rennwochenende, wird Marquez mit den Carbon-Dämpfern von Öhlins weiterarbeiten. "Der Unterschied ist nicht besonders groß. Sie sind vielleicht etwas leichter", meint er diesbezüglich. Noch im Freitagstraining absolvierte Marquez einen Vergleichstest mit den goldenen Standarddämpfern, blieb dann aber beim neuen Modell.


Fotos: MotoGP-Test in Brünn


Außerdem testete der Weltmeister den neuen Reifen von Michelin. "Ich probierte nur den neuen Vorderreifen aus. Für den Hinterreifen hatte ich keine Zeit. Ich wollte auch nicht zu viele Runden fahren, weil wir in vier Tagen schon wieder auf dem Motorrad sitzen", verweist Marquez auf das Back-to-Back-Rennen. "Ich bevorzuge den Standardvorderreifen. Es war ein Prototyp, um Informationen für Michelin zu sammeln."

Daniel Pedrosa

Routinier Dani Pedrosa arbeitete an verschiedenen Dämpfer-Abstimmungen Zoom

Teamkollege Dani Pedrosa ergänzt zu den Reifen: "Der Hinterreifen scheint für das Misano-Rennen zu sein, der Vorderreifen für das nächste Jahr." Auch Pedrosa arbeitete den Tag über an Set-up-Details: "Ich testete verschiedene Abstimmungen bei der Vordergabel. Es war eine Verbesserung zum letzten Mal, als ich es probiert habe, aber noch nicht perfekt. Das ist für ein Rennwochenende noch nicht bereit. Österreich ist ein Rennen, bei dem wir nicht so viel Erfahrung haben. Deswegen wollen wir mit Dingen beginnen, die wir kennen. Wir brauchen für jedes Training einen klaren Plan."

Während Marquez 67 Runden drehte, kam Pedrosa auf 53. Auf schnelle Rundenzeiten legte es Pedrosa nicht an, obwohl die Strecke am späten Nachmittag durch den vielen Fahrbetrieb viel Grip bot und schneller wurde. Deswegen markierten die meisten Fahrer ihre Bestzeiten am Nachmittag. Pedrosa verwendete am Montag außerdem die ganze Zeit die neue Aerodynamik-Verkleidung, die sich etwas von der Marquez-Version unterscheidet. Ob Pedrosa auch in Zukunft diese innenliegenden Winglets verwenden wird, lässt er offen.