Fenati gewinnt kontroverses Moto3-Rennen

Romano Fenati (KTM) gewinnt mit einem kontroversen Zieleinlauf in Argentinien vor Alex Marquez (Honda) und Jack Miller (KTM) - Keine WM-Punkte für die Deutschen

(Motorsport-Total.com) - Das Moto3-Rennen auf dem neuen Termas de Rio Hondo Kurs in Argentinien ging mit einer kontroversen letzten Kurve zu Ende. Vier Fahrer kämpften um den Sieg, den sich schließlich Romano Fenati (KTM) holte. Der Italiener stach in der letzten Kurve in eine sehr kleine Lücke, rempelte Jack Miller (KTM) auf die Seite und fuhr als Erster über die Ziellinie. Alex Marquez (KTM) wurde vor Miller Zweiter. Die Rennleitung untersuchte zunächst das strittige Manöver, sprach aber keine Strafe aus.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Romano Fenati (5) rempelte Jack Miller (8) in der letzten Kurve aus dem Weg Zoom

Somit feierte Fenati zum ersten Mal seit zwei Jahren einen Grand-Prix-Sieg. "Das Motorrad war heute sehr gut und ich hatte ein gutes Gefühl. Aber nach der Hälfte des Rennens verlor ich mehrfach die Front und das Heck, und in der letzten Kurve verlor ich zweimal die Front und berührte Marquez und Jack", berichtet der Italiener das Rennen aus seiner Sicht. "Ich bin mit dem Rennen glücklich, aber die letzte Kurve war für die anderen Fahrer nicht gut. Aber ich habe gewonnen und bin glücklich."

Es war Fenatis zweiter Sieg in seiner Karriere. Dazu wurde auf dem Siegerpodest die französische statt die italienische Hymne gespielt. Glückliche Gesichter waren nicht zu sehen. Miller war mit dem Manöver in der letzten Kurve nicht einverstanden. "Ich bin ziemlich verärgert. Ich war komplett auf der Innenseite. Ich bremste ziemlich spät und ging nach innen, ich überholte Marquez sauber, es gab keine Berührung", sagt der Australier. "Romano hat dann mich und Marquez berührt, das ist eine ziemliche Schande. Aber so war es nun einmal, ich weiß nicht, was jetzt passieren wird. Wir werden sehen."

Es passierte nichts und Miller wurde als Dritter gewertet. Trotzdem führt er weiterhin die WM an und hat nun 17 Punkte Vorsprung auf Fenati. Marquez holte sich seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison. "In der Startaufstellung hatte ich das Gefühl, dass ich konkurrenzfähiger als gestern sein könnte", meint der Spanier. "Aber in der ersten Kurve kam ich etwas weit raus und verlor einige Plätze. In den ersten Runden war es schwierig für mich, ich versuchte an den anderen dranzubleiben. Am Ende fuhr ich dann gegen Miller, Vasquez und Fenati. Mit dem Podium bin ich glücklich."

"Ich bin ziemlich verärgert." Jack Miller

Beim Start beschleunigte Efren Vazquez (Honda) Miller aus und übernahm in der ersten Kurve die Führung. Weiter hinten stellte Miguel Oliveira seine Mahindra mit Kupplungsproblemen ab. In der ersten Kurve stürzte Jakub Kornfeil von seiner KTM, alle weiteren Fahrer kamen gut durch. Im Laufe der ersten Runde kam es allerdings im Mittelfeld zu einer Kollision zwischen Karel Hanika und Andrea Locatelli. Am Ende der ersten Runde führte Fenati vor Miller und Vazquez.


Fotos: Moto3 in Termas de Rio Hondo


In den ersten Runden setzten sich Miller, Fenati und Vazquez von der großen Verfolgergruppe ab. Miller und Fenati lieferten sich ein enges Duell, während Vazquez als Dritter folgte. Vorne hatten sich alle Fahrer für die Reifenmischung medium entschieden. Miller und Fenati fuhren auch hinten mit medium, Vazquez hatte sich dagegen für den härteren Dunlop-Reifen entschieden. Bei Rennhalbzeit hatten sich die beiden Honda-Fahrer Alex Rins und Marquez an die Spitze der Verfolgergruppe gesetzt.

Jack Miller

Jack Miller war mit Fenatis Manöver nicht einverstanden Zoom

Da die Top 3 weiterhin miteinander kämpften, schafften Rins und Marquez neun Runden vor dem Ende den Anschluss. Vazquez fiel durch mehrere kleinere Fehler etwas zurück. Auch Rins verlor den Anschluss. Vier Runden vor dem Ende kämpften Marquez, Fenati und Miller um den Sieg. Livio Loi (Kalex-KTM) fuhr an der vierten Stelle und kam dem Führungstrio näher. Der junge Belgier schaffte auch den Anschluss.

Turbulente Schlussphase

Die letzte Runde war ein enger Schlagabtausch zwischen den vier Fahrern inklusive Berührungen in der vorletzten Kurve. Aus der letzten Kurve kam Fenati als Erster heraus und gewann das Rennen. Marquez und Miller fuhren als Zweiter und Dritter über die Ziellinie, die sich direkt am Kurvenausgang der letzten Kurve befindet. Loi eroberte mit Platz vier das mit Abstand beste Ergebnis seiner noch jungen Karriere. Der Marc-VDS-Fahrer feierte am Sonntag seinen 17. Geburtstag.

Mit knapp fünf Sekunden Rückstand belegten Rins und Vazquez die Ränge fünf und sechs. Isaac Vinales (KTM) kam alleine fahrend als Siebter ins Ziel. Niklas Ajo wurde Achter, gefolgt von seinem Husqvarna-Teamkollegen Danny Kent. Der Brite beendete das Rennen allerdings in der Wiese, denn er stürzte in der Zielkurve und rutschte über die Linie. Dahinter folgte eine größere Verfolgergruppe, die von Enea Bastianini (KTM) auf Rang zehn angeführt wurde.

Livio Loi

Livio Loi setzte sich an seinem 17. Geburtstag stark in Szene Zoom

In seinem Windschatten folgten Alexis Masbou (Honda), Juanfran Guevara (Kalex-KTM) und Alessandro Tonucci (Mahindra). Brad Binder (Mahindra) und Zulfahmi Khairuddin (Honda) nahmen als 14. und 15. die letzten WM-Punkte mit. Phillipp Öttl (Kalex-KTM) kam als 21. ins Ziel. Luca Grünwald (Kalex-KTM) schied durch Sturz aus.

Mehrere Fahrer gingen im Laufe des Rennens zu Boden. Darunter waren John McPhee (Honda), Francesco Bagnaia (KTM) und Niccolo Antonelli (KTM). Hanika schied schließlich durch einen zweiten Sturz aus. Der nächste Grand Prix findet am kommenden Wochenende in Spanien (Jerez) statt.