Marc VDS kritisiert Espargaro

Teamchef Michael Bartholemy betont, dass Scott Redding und Mika Kallio deutlich mehr Entwicklungsarbeit leisten als Pol Espargaro

(Motorsport-Total.com) - Das Marc-VDS-Team gehörte in der vergangenen Saison zu den Spitzenteams in der Moto2, doch ein Sieg gelang der Truppe rund um Teamchef Michael Bartholemy nicht. Am Ende wurde Scott Redding WM-Fünfter und Mika Kallio beendete seine Saison als Sechster. Bartholemy trauert dem dritten WM-Rang noch immer hinterher. Zu Andrea Iannone fehlten Redding lediglich 32 WM-Zähler.

Titel-Bild zur News: Scott Redding

Scott Redding möchte Pol Espargaro in der neuen Saison unter Druck setzen Zoom

"Doch am Ende ist es okay. Wir haben dennoch fünf Podestplätze eingefahren. Es ist eine harte Klasse. Ich denke, das war nicht schlecht", bilanziert der Marc-VDS-Teamchef im Gespräch mit 'MotoMatters'. Die kleinen Fehler von Schützling Redding waren es aber, die das belgische Team um die Bronzemedaille brachte. 2013 soll sich das nicht wiederholen.

Als Kalex-Team ist man gut aufgestellt, waren die Moto2-Bikes aus Deutschland beim Test meist an der Spitze wiederzufinden. Markenkollege Pol Espargaro führte das Feld unter Trockenen Bedingungen meist an. Doch mit der Arbeitsaufteilung ist Marc VDS momentan alles andere als zufrieden. Besonders die Arbeit des Pons-Teams passt Bartholemy überhaupt nicht.

Espargaro ein schlechter Entwickler?

"Ich kenne die Kalex ziemlich gut. Wir haben viele Dinge bei den Tests probiert. Wir haben viele verschiedene Rahmen und sehr viele Setups getestet. Und jemand wie Espargaro, der auf dem gleichen Motorrad sitzt, hat nie etwas probiert. Er fährt einfach raus und möchte die schnellste Zeit fahren. Er kommt wieder rein und wartet ein bisschen und fährt dann erneut raus für die schnellste Rundenzeit", berichtet der Teamchef verärgert.

"Scott hatte in Jerez eine Stunde, in der wir ihn haben frei fahren lassen, ohne etwas zu testen. Ich denke, dass er zwei oder drei Zehntel hinter ihm war. Manchmal war es sogar nur eine Zehntel", schildert er. Um 2013 um die WM kämpfen zu können musste Redding im Nassen Fortschritte erzielen. Das scheint gelungen zu sein. Im Nassen war der Brite bei den Vorsaisontests konkurrenzfähiger als 2012.

Pol Espargaro

Marc VDS wirft Pol Espargaro vor, zu wenig Entwicklungsarbeit zu leisten Zoom

"Wir haben uns im Nassen mit Sicherheit stark gesteigert. Wenn man sich die ganzen Regen-Spezialisten ansieht wie West, Zarco, Simeon, Cardus - das sind Fahrer, die im Nassen schnell sind - sie waren mehr als eine halbe Sekunde hinter uns. Ich denke, wir konnten durch die Änderungen bei Scott einen großen Schritt machen", analysiert Bartholemy, der 2013 große Ziele hat. "Wenn es an einem Tag nass ist, sind wir dabei. Es ist nicht mehr so wie im vergangenen Jahr."

Bartholemy hofft auf Fehler der Konkurrenz

Im Trockenen wird Espargaro der Mann sein, den es zu schlagen gilt. Das weiß auch das Marc-VDS-Team. "Espargaro ist im Moment zwei Zehntel schneller als wir. Das ist der Durchschnitt. Dann kommt Scott. Dann folgt normalerweise eine Lücke von drei Zehnteln zu Terol und Simon. Diese Fahrer werden mit Sicherheit vorne dabei sein."

"Das Gute bei Scott ist, dass er immer überall schnell ist. Er ist nicht nur in Spanien oder hier oder dort schnell. Das sollte ein Vorteil für uns sein. Dann müssen wir auf Fehler von Espargaro hoffen. Manchmal, nicht oft, befindet er sich öfter am Boden als Scott. Das kann in der Meisterschaft 2013 am Ende einen Unterschied ausmachen", hofft Bartholemy, der mit Kallio einen zuverlässigen Nummer-zwei-Piloten im Team hat.

"Mit Mika haben wir eine Sicherheit. Zu wissen, dass er da ist - er ist keiner, der bei jedem Rennen auf dem Podium steht, doch er ist zur Stelle, wenn wir ihn brauchen", betont er. "Es ist wichtig für das Team, eine Sicherheit zu haben."