• 02.12.2009 14:37

  • von Britta Weddige

Aprilia-Moto2: Rennstrecke oder gleich Museum?

Die Zeit wird knapp: Innerhalb der nächsten Woche muss sich entscheiden, ob in der Moto2 doch noch "Aprilias" zu sehen sind - Gespräche in Noale

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Aprilia überraschend das Moto2-Projekt wieder eingestellt hat, sind nicht nur für die Partnerteams hektische Zeiten angebrochen. Auch Aprilia-Technikchef Gigi Dall'Igna versucht noch zu retten, was zu retten ist. Er hofft, dass die Arbeit und das Geld, das in die bisherige Entwicklung des Moto2-Chassis investiert wurden, nicht ganz umsonst waren.

Titel-Bild zur News: Aprilia-Logo

Die Tehcnikabteilung von Aprilia versucht nun zu retten, was zu retten ist

"Aprilia wird nicht in der Moto2 starten - das ist bisher das einzige, was Fakt ist", sagt Dall'Igna gegenüber 'gpone.com'. "Diese Entscheidung wurde vom Konzern getroffen und ist unumstößlich. Wir aber versuchen, zumindest das zu retten, was wir bisher erarbeitet haben. Deshalb führen wir Gespräche, wie wir das Projekt an Partner von außen übergeben können. Aber das ist nicht so einfach, weil man sich auch noch auf viele andere Punkte einigen muss und die Partner absolut zuverlässig sein müssen."#w1#

Dall'Igna hofft, dass Teams wie Aspar oder Speed Up, die eigentlich mit Aprilias in der neuen Moto2 starten wollten, die bereits fertigen Motorräder übernehmen und die Entwicklung künftig in Eigenregie weiter vorantreiben. "Sollte dieser Plan umgesetzt werden, würden die Motorräder natürlich nicht mehr Aprilia heißen", so der Technikchef. Für Aspar-Chef Jorge Martinez und Speed-Up-Boss Luca Boscoscuro wäre das eine denkbare Option, doch sie machen ihre Entscheidung davon abhängig, wie die Gespräche mit Aprilia verlaufen.

Martinez musste ein für gestern angesetztes Meeting bei Aprilia in Noale verschieben, aber sein Teammanager Gino Borsoi sah sich in der Fabrik schon einmal um. "Gino hat das Bike gesehen, wie es jetzt dasteht und mir gesagt, dass es spektakulär aussieht", wird Martinez von 'AS' zitiert. "Es ist ohne Frage das beste Moto2, das wir bisher gesehen haben. Das ist das Bike, das wir uns erhofft haben" Doch eine Entscheidung wird erst fallen, wenn Martinez selbst in Noale ist.

Die Zeit drängt allerdings - in einer Woche verstreicht die Frist. Am 9. Dezember soll im spanischen Valencia getestet werden. Bis dahin müssen die Entscheidung gefallen sein, ob die Teams die Aprilias übernehmen, sich einen anderen Hersteller suchen oder ihren Moto2-Einstieg gleich verschieben. Das hat Teamchef Aki Ajo bereits als weitere Option genannt.

Und wenn es innerhalb der nächsten Woche keine Einigung gibt und Dall'Igna zum Test nach Valencia gar keine Moto2 mitnehmen muss? "Wenn wir dann nicht auf der Strecke sind, dann wird man die Maschinen wohl nur noch im Museum bewundern können."